Licht. Teil 2. Und dann Weihnachten: Wie gehen wir damit um?
Glaubensimpuls 691 von Gregor DalliardIm letzten Gim 690 habe ich auf die Erschaffung der Menschen im Bilde des Elohims (“Gott”) JaHuWaH hingewiesen. Deswegen sehnten sie sich nach Erlösung und Befreiung aus der lebensfeindlichen Finsternis (Kriege, Missbrauch, Versklavung, Ausbeutung, etc.), der sie verfallen waren und aus der sie sich nicht zu befreien vermochten. Das menschliche Zusammenleben war unerträglich geworden. Finsternis bedeckte die Welt.
JaHuWaH aber hatte sich über Abraham ein Volk erwählt, über das ER “Licht” in die Welt brachte. Sie wollten das Licht aber nicht. Stattdessen schufen sie sich ihr eigenes “Licht”. Sie schufen sich die passenden Geburtsgeschichten von Gottessöhnen, die sie angeblich aus dieser Finsternis befreien würden. Wie Pilze schossen diese Geburtsgeschichten über erlösende Gottessöhne in vielen Kulturen aus dem Boden. Sie liefen mehr oder weniger alle nach demselben Muster ab: Himmlische Ansagen… oder „eine Jungfrau wird schwanger"…."
Statt Erlösung aber brachten diese Gottessöhne (Messiasse, Erlöser) immer neue leidvolle Zeiten über die Menschen, so auch das Christentum mit seinem angeblichen Erlöser-Messias, der, wie uns die Geschichte unmissverständlich belegt, die Menschheit in eine tiefere Finsternis versetzte. Er brachte (und bringt) endloses Leid über die Juden und Völker.
Die einzige Kraft, die diesem heidnischen Treiben von Anfang an entgegen trat, die Licht in diese grenzenlose und ausweglose religiöse Finsternis hinein zu bringen vermochte, war das auserwählte Volk mit dem Auftrag des Schöpfers des Lebens: “Merkt auf mich, mein Volk, und meine Nation, hört auf mich! Denn Weisung geht von mir aus, und mein Recht werde zum Licht der Völker” (Jes 51,4). Nach seinem Auszug aus dem Götzendienst verband sich Abraham mit Melchisedek.
Was aber unterscheidet die Religion des Christentums von allen anderen Religionen? Die israelitisch-jüdischen Propheten verkündeten und vertraten keine Religion. Darum weisen sie auf die Wege der Vorzeit zurück. Wir lesen in Psalm 143,5: “Ich gedenke der Tage der Vorzeit, überlege all dein Tun. Ich sinne nach über das Werk deiner Hände. Zu dir breite ich meine Hände aus. Gleich einem lechzenden Land schmachtet meine Seele nach dir!”
Dabei geht es in erster Linie nicht um das Gedenken der grossartigen Ereignisse beim Auszug aus Ägypten. Es geht vor allem um die Beziehung zu JaHuWaH, von der das Volk in seinen Anfängen geführt und getragen war. Diese Anfänge lagen in der Zeit vor der Entstehung der Priesterschaft und vor dem ganzen Opferkult (vgl. Jer 7,21-23; Ps 50,7,13-14), vor dem Königtum (vgl. 1Sam 7,5‑7), als noch kein fremder Gott in seiner Mitte war (vgl. 5Mo 32,12). Damals lebte es sein Leben allein aus der Beziehung zu JaHuWaH, wie Abraham es tat, allein aus dem Vertrauen (Glauben) heraus (vgl. 1Mo 15,6; Jes 521,2), in Freiheit und Gerechtigkeit.
In jenen Tagen war dem Volk bewusst, dass es vom Vater allein erworben wurde (vgl. 5Mo 32,6), ohne all das, was im Laufe der Zeit von religiösen Männern als von Elohim (“Gott”) JaHuWaH, dem El Eljon gebotene Pflichterfüllung hinzugetan worden ist. Es sind Lehren und Praktiken, die z. T. heute noch in jüdischen Kreisen in strenger Pflichterfüllung gelebt oder neu angestrebt werden. In Wirklichkeit aber sind sie Gebote eines fremden Gottes, die das Licht in den Herzen vieler Menschen und der Welt verdunkeln: “So leitete JaHuWaH allein das Volk und kein fremder Gott war mit ihm”. Das heisst: keine überladenen religiöse Traditionen leiteten das Volk, die den Kern seiner Bestimmung verdunkelten. “Haus Jakob, kommt, lasst uns im Licht des Elohim (“Gott”) JaHuWaH, des El Eljon leben!” (Jes 2,5).
Niemand mehr als die Getauften wollten dem Judentum und seinem zusammenhängenden prophetischen Wort den Todesstoss versetzen, das Licht auslöschen, damit sie in ihrer Finsternis und mit ihrer Finsternis die Menschheit beherrschen und weiterhin als Sklaven halten können. Im Unterschied zu allen anderen Religionen taten sie es in den vergangenen 2000 Jahren nicht nur durch konkrete Verbrechen, die regelmässig an den Juden begangen wurden, das tut heute auch der Islam in grausamer Weise; sie tun es mit hoch ausgebildeten philosophisch-theologischen Kräften, die sich seit 2000 Jahren auf die Umdeutung des prophetischen Wortes im TaNaCH (“AT”) spezialisiert haben um sich in ihrer religiösen Finsternis vor der Menschheit als das wahre Licht darzustellen. Entsprechend wurden und werden Menschenmassen mit der
gängigen Methode der alljährlich wiederkehrenden weihnachtlichen Hirnwäsche neu in diesen antijüdischen, bzw. antisemitischen Lehren verankert.
So lassen sie ihre Gottheit Jesus Christus sprechen: “Ich bin das Licht der Welt” (Joh 8,9). Die Getauften aber sollten endlich daran denken, dass Jahushua von Nazareth ein Jude war, der eine brennende Beziehung zu dem Elohim (“Gott”) JaHuWaH pflegte. Für ihn gab es keinen zweiten Gott neben dem Elohim JaHuWaH, dem El Eljon, auch keinen König ausserhalb dem König JaHuWaH. Sie sollten endlich ihre Konsequenzen daraus ziehen und allein dem König JaHuWaH ihr Vertrauen schenken wie das Abraham und Jahushua von Nazareth taten.
Wie oft wird Jahushua von Nazareth die Worte aus Ps 27,1 gebetet haben: “Der Elohim JaHuWaH ist mein Licht und mein Heil vor wem sollte ich mich fürchten?” (von David) und die Worte aus Psalm 36,10: “Denn bei dir ist der Quell des Lebens; in deinem Licht sehen wir das Licht". Ich wiederhole das, was auch für uns gilt, wollen wir gesegnet sein: “Merkt auf mich, mein Volk, und meine Nation, hört auf mich! Denn Weisung (Licht) geht von mir aus, und mein Recht werde zum Licht der Völker” (Jes 51,4). “Und es ziehen Nationen zu deinem Licht hin” (Jes 60,3).
Was machen wir mit Weihnachten/Weihnachtstreffen in der Familie und Verwandtschaft? Meines Erachtens müssen wir solche Veranstaltungen nicht boykottieren. Wir leben ja in einem christlichen Umfeld. Uns geht es zuerst einmal um das Zusammensein, um die Gemeinschaft, nicht um den theologischen/ersatztheologischen/judenfeindlichen Inhalt. Das ist bei uns klar, wir stehen darüber und können damit umgehen. Unsere getauften Mitmenschen verstehen den theologischen/ersatztheologischen/judenfeindlichen Inhalt von Weihnachten sowieso nicht und sich bei solchen Anlässen mit ihnen deswegen anzulegen, ist sowieso kontraproduktiv. Oft aber ergibt sich eine solche Gelegenheit wie “von selbst”, dann freuen wir uns natürlich und wenn nicht, dann bleiben wir trotzdem in der tiefen inneren Freude, weil wir wissen, dass “JaHuWaH unser Elohim (“Gott”) ist und ER uns Licht gegeben hat” (Ps 118,27).
Kinder hingegen werden sich später, in ein paar Jahren, besser damit ernsthafter auseinandersetzen können, wenn wir sie, je nach Umständen in ihrer gegenwärtigen Situation “verstehen” und einen guten Umgang mit ihnen pflegen. Sie freuen sich herzhaft an der Geburt eines Kindes. Ist diese dann noch von Lichtern und Geschenken begleitet, an denen die Kinder teilhaben, ist die kindliche Freude überwältigend. Sie bewegt unsere Herzen.
Kinder verstehen zwar vieles sehr gut, wenn wir es ihnen verständlich vermitteln. Es kommt aber immer auf unser Umfeld an. Sie können das Scheinlicht, den Lichtersatz, d. h. die Ersatztheologie/Antijudaismus/Antisemitismus, die dem Weihnachtsfest zugrunde liegt, noch nicht wirklich erfassen. Sie können sich damit auch noch nicht ernsthaft auseinandersetzen. Ihnen alles zu verbieten, weil sie sich an Weihnachten in solchen Situationen so zu verhalten haben wie Erwachsene das tun, wird mehr Schaden anrichten als zielführend sein. Wir sollten ihnen die Zeit lassen, die ihnen eine gesunde Auseinandersetzung ermöglicht.
Wir können sie (je nach Alter) liebevoll und mit viel Spitzengefühl darauf aufmerksam machen, dass wir im Gegensatz zu vielen Menschen die Geburt eines jüdischen Kindes feiern, das die Juden in einer sehr schweren Zeit, als es in deren Leben (durch die römische Besatzung, Unterdrückung und Ausbeutung) sehr dunkel/finster geworden wahr, auf den himmlischen Vater verwies, der ihnen Licht war, weil ER immer das Licht für die Menschen dieser Welt sein wird, in allen ihren Nöten. Auch für uns sei der “Gott” dieses Kindes zum wahren Licht des Lebens geworden. Darum erhalten sie jetzt auch ein Geschenk.
So hat das Volk gebetet, das uns zu diesem Licht führte: “JaHuWaH ist mein Licht” (Ps 27,1). “Denn bei dir ist der Quell des Lebens; in deinem Licht sehen wir das Licht” (Ps 36,10).
Geschenke sind für Kinder von grosser Wichtigkeit. Wenn die christlichen Mitschüler aus Anlass eines bedeutenden kirchlichen Ereignisses Geschenke erhalten, dann sollten auch wir unseren Kindern Geschenke geben, damit sie sich nicht unnötig ausgeschlossen fühlen. Eine Begründung dazu ist relativ leicht zu finden. Wir erklärten unseren Kindern, dass sie dem Religionsunterricht und der obligatorischen wöchentlichen Schulmesse, und selbst der Sonntagsmesse nicht beizuwohnen brauchen, weil wir glaubensmässig schon viel weiter voraus sind, darum würden sie Geschenke bekommen. So haben wir es mit unseren Kindern praktiziert und wir sind damit gut gefahren.
Das hatte ein Nachspiel, weil die Schüler einer Erstkommunionsklasse wie unsere Kinder frei haben wollten. Sie versuchten den Religionsunterricht und die Schulmesse zu boykottieren. Das aber ist im Staat Wallis so nicht möglich, denn Religion und Politik sind ein und dasselbe.
Von Herzen wünsche ich allen einen gesegneten Shabbath Shalom.
Ganz liebe Grüsse
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 16. Februar 2025 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.