"Ich bin die Tür der Schafe" (Johannes 10,9)
Glaubensimpuls 6 von Gregor DalliardEine ähnliche Aussage finden wir auch in Johannes 14,6: „Ich bin der Weg.. niemand kommt zum Vater, als durch mich“. Der Vergleich mit der Tür will uns etwas Tiefsinniges und für unser Leben fundamental Wichtiges sagen. Wir verlassen einen alten Ort, den alten Zustand eines früheren Lebens, und wir gehen an einen neuen Ort, zu einem neuen Leben, zu einem neuen Sein. Jahushua von Nazareth bezeichnet sich als die Tür zum Vater. Damit sagt er nichts Falsches, aber auch nichts Neues. Er gehört zum auserwählten Volk, das der Vater als Tür, als Zugang zu IHM und zu seinem Segen erwählt hat. JaHuWaH hat dieses Volk in Abraham erwählt. Ihm hat er seine Absichten, seinen Willen, die Ordnungen eines gesegneten Lebens kundgetan. Wer durch diese Tür geht, darf sich, im Laufe des Lebens, sogar der Vermehrung des Segens erfreuen.
Im Vertrauen Abrahams auf JaHuWaH geschah Zeugung und Geburt (vgl.5Mo 32,18), Durchgang durch die Tür, hinein in den Segen: “Er tat seine Wege kund dem Moshe” (Ps 103,7). “Er verkündete Jakob sein Wort, Israel seine Ordnungen und seine Rechtsbestimmungen. So handelte er an keiner Nation” (Ps 147,19). Dieses Volk ist im Vertrauen (Glauben) Abrahams auf JaHuWaH, die Tür, der Weg zum Vater JaHuWaH geworden. Jahushua von Nazareth bestätigt diese Tatsache im Gespräch mit der Frau aus Shomron, (der Samaritanin) am Jakobsbunnen: “Ihr betet an, was ihr nicht kennt; wir beten an, was wir kennen, denn das Heil ist bei (aus) den Juden” (Joh 4,22). Das ist wunderbar! Jahushua sah sich nie als eine Gottheit an. Er betete wie alle Juden JaHuWaH allein an. Er hätte sich nie als Gottheit anbeten lassen. Die Christen haben aus ihm eine griechische Gottheit namens Jesus Christus entwickelt, die sie anbeten, wie das die Heiden tun. Weder hätte Jahushua so etwas jemals gutgeheissen, noch mit sich geschehen lassen.
Bedenken wir, was eine Tür ist! Täglich öffnen und schliessen wir Türen. Täglich gehen wir durch Türöffnungen hindurch. Warum sollen wir Menschen im Glauben, den Abraham hatte, im Vertrauen, das Abraham hatte, durch diese Tür gehen? Diese Tür hat JaHuWaH in diesem Glauben, in diesem Vertrauen aufgetan. Und wohin gehen jene, die durch diese Tür gehen? Sie treten durch diese Tür hindurch – zum Vater, zum Schöpfer des Lebens, d.h. zum Segen des Lebens. Wo stehen wir? Sind wir durch diese Tür gegangen, oder stehen wir draussen?
Manche Menschen, die sich als gläubig bezeichnen, stehen draussen. Warum wohl? Sie lassen sich von den israelitisch-jüdischen Propheten und Schriftgelehrten, die JaHuWaH als die Türen zu sich eingesetzt hat, nichts sagen – nicht zum Vater, nicht zum Segen, führen. Sie wollen nicht durch diese Tür gehen. Sie weigern sich. Warum wohl? Die meisten tun es aus Unwissenheit, als Folge der frommen christlichen Verführung, die gegen die Juden gerichtet ist. Kennen wir das etwa nicht? Schon als Kinder sind wir in den christlichen Kirchen und Gemeinschaften mit einem völlig verzerrten, verkehrten Bild über JaHuWaH und seine Segnungen indoktriniert und missbraucht worden – antijüdisch. Das gegen den Glauben des Jahushua von Nazareth. Dieser Glaube hat uns nur Angst gebracht, eine christliche Hölle vorgegaukelt, hat sie uns heiss gehalten und uns dem Leben entfremdet. Wir sind vom Segen ferngehalten worden, von dem David bezeugt: “JaHuWaH ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele” (Ps 23,1-2).
Irregeleitet weigern sie sich dem Abba Vater ihre ungeteilte Anbetung und Ehre zu geben, so wie das die Propheten taten, wie das viele aus dem israelitisch-jüdischen Volk taten, wie das die meisten Pharisäer taten, von denen auch Jahushua von Nazareth einer war. Überprüfen wir hier unsere Glaubenshaltung. Sind wir mit freudigem Herzen durch diese Tür gegangen? Zögern wir noch? Der himmlische Vater JaHuWaH beschenkt uns allezeit mit seiner Gnade: “Preist JaHuWaH! Denn er ist gut, denn seine Gnade währt ewig” (1Chr 16,34). “Nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich kehre zurück ins Haus JaHuWaHs lebenslang (Ps 23,6). Das ist Leben!
Das Bild des Schafhirten war den damaligen Zuhörern wohl bekannt. Nirgendwo wurden mehr Schafe gehütet als in Israel. Es bedurfte darum vieler Schafhirten. In Johannes 10 ist vom Gleichnis des guten Hirten die Rede, von dem Hirten, den Schafen, dem Schafstall und der Tür. Der hebräische Urtext ist später von den christlichen Redaktoren auf die Gottheit Jesus Christus umgearbeitet und erweitert worden. Er ist entsprechend antijüdisch überarbeitet worden. Was mir aber wichtig scheint, ist aus diesem Mischmasch der Gründer des Christentums, die Grundbotschaft des Jahushua von Nazareth herauszufinden. Er lag damit in der Tradition der Propheten, z.B. jener des Propheten Hesekiel (vgl. Hes 34,6+ff). Die Schafhirten, das waren die Propheten, Schriftgelehrten und Pharisäer. Sie verteidigten das von JaHuWaH auserwählte Volk, samt dem ihnen anvertrauten verheissenen Segen. Er war das höchste ihnen anvertraute Gut. Ein Gut, für alle Welt bestimmt. So wie damals ein Hirte seine Herde gegenüber Hitze und Trockenheit, gegenüber den vielen wilden Tieren verteidigten musste, die brutal in die Herde einzudringen versuchten und sie in alle Richtungen zu zerstreuen drohten, so verteidigten sie das ihnen anvertraute Gut.
Mit dem ganzen Einsatz ihres Lebens kämpften sie gegen die Eindringlinge. Der verheissene Segen über Abraham durfte unter keinen Umständen unterbrochen oder gar verloren gehen. Darum waren die Propheten, Schriftgelehrten und Pharisäer bereit ihr Leben zu lassen. Wie sie, so hielt es auch auch Jahushua von Nazareth: “Ich bin der gute Hirte; der gute Hirte lässt sein Leben für die Schafe” (Joh 10,11). Dabei nahmen diese Zeugen des Segens Spott, Verachtung und Ausgrenzung von den Besatzern auf sich. Manchmal mussten sie ihren brennenden Eifer sogar mit dem Tode bezahlen. Manchmal sogar innerhalb des eigenen Volkes. Darum lesen wir: “Wir alle irrten umher wie Schafe, wir wandten uns jeder auf seinen eigenen Weg; aber JaHuWaH liess ihn (den betreffenden Propheten, Schriftgelehrten oder Pharisäer) treffen unser aller Schuld” (Jes 33,6).
Wir sind diesen Zeugen unendlich dankbar. Sie haben uns diesen Segen zufliessen lassen. Was könnte uns von diesem Segen abhalten? Wir wollen diesen Segen ausleben. Was könnte uns daran hindern?
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.