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Der Shomer – der Wächter. Teil 3

Glaubensimpuls 471 von Gregor Dalliard

Nun ja, heute gibt es zwar von verschiedenen Seiten her Schritte des Aufeinander-Zugehens. Was aber sollten wir uns unbedingt merken? Diese Bemühungen mögen gut gemeint sein, sie bleiben ohne Frucht, klar gesagt, eine Heuchelei. Warum so pessimistisch? Das ist kein angenehmes Thema, aber wir müssen uns damit beschäftigen, bis Konsequenzen folgen. Der Holocaust war die Frucht der immer noch geltenden christlichenTheologie, Heilslehre und Liturgie. Selbst 75 Jahre nach der Schreckenszeit unter Hitler, sind in der christlichen Theologie, Heilslehre und Liturgie keine grundlegenden Konsequenzen gefolgt. Unfassbar! Das Christentum ist von den Kirchengründern auf dem gezielten Antijudaismus (Ersatztheologie) geschaffen und aufgebaut worden**. Daran wird es nie etwas zu verschönern geben. Das ist ein definitives Faktum. Jeder, der sich ernsthaft mit der christlichen Theologie, mit der christlichen Heils- und Erlösungslehre auseinandersetzt, wird das unbestreitbar bestätigen müssen. Das fromme, gutgemeinte Übertünchen von unleugbaren Fakten ändert an dieser Tatsache nichts. Das sollten wir unterlassen und den Wurzeln auf den Grund gehen. Das ist doch bei jeder Sache so? Übertünchen, umgehen, wegdiskutieren, einfach so nett zueinander werden, verändert keine unhaltbare Situation. Das Hinausschieben, das Verdrängen, das nicht Eingestehen von etwas, das in diesem Fall sowieso immer offenbarer ans Tageslicht kommt, verschlimmert die Situation nur, führt zu neuen Täuschungen und Enttäuschungen und könnte – in diesem Fall – zu einem neuen Holocaust führen. Benutzen wir den Schlüssel der Lösung. Dazu laden uns die Shomrim ein.: “Denn bei dir ist der Quell des Lebens; in deinem Licht sehen wir das Licht” (Ps 36,10). “Und es ziehen Nationen zu deinem Licht hin und Könige zum Lichtglanz deines Aufgangs (Jes 60,3). “Nicht mehr wird die Sonne dir als Licht am Tage dienen noch als heller Schein der Mond dir leuchten; sondern JHWH wird dir zum ewigen Licht sein und dein Erlöser JHWH zu deinem Glanz” (Jes 60,19). Wunderbar!

Das aber trifft die christliche Heilslehre ins Herz. Dieses Licht erträgt sie nicht – und sie reagiert weiter mit Finsternis, mit Tarnungen, mit Verwischung. Viele von uns haben diesen Prozess durchgemacht, erlebt. Wir wissen wovon wir sprechen. Der gräuliche Missbrauch der biblisch-prophetischen Zusammenhänge, dieser Widerspruch, muss beim Namen genannt und aufgedeckt werden. (Siehe dazu die Gims 439/440). Die Massen christlicher Zuhörer werden in den Gottesdiensten, in den sich laufend wiederholenden Liturgien, die an ihre antijüdische Lehre (Ersatztheologie) gebunden sind – jahrein, jahraus – daran erinnert, wie sehr die Juden, als Mörder ihres Gottes Jesus Christus, angeklagt und verurteilt sind. Wie wir immer wieder erinnern, begegnet uns in dieser Religion der totale Widerspruch, denn im gleichen Atemzug, mit dem sie die Juden als Mörder des Juden Jahushua von Nazareth vom Heil ausschliesst und verdammt, lehrt sie, dass die Errettung der Menschheit nur über die Ermordung Jahushua von Nazareth möglich werden konnte. Wir erinnerten uns daran : “Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt” (1Joh 2,2; vgl. 2Kor 5,19; Kol 1,20). So hält es die Lehre der griechischen Philosophen (christliche Theologen) in ihrem “Neuen Testament” fest. Sie ist unantastbare christliche Lehre und wird mit einem Taufritual besiegelt.
Es wird ununterbrochen daran erinnert, wie sehr der Gott der Juden, die Juden wegen ihrer Bosheit für immer verwerfen und durch die Christen ersetzen musste (Ersatztheologie). Nochmals: Soll denn dieser Widerspruch, dieser fromme Wahnsinn, einer Masse von denkenden Christen etwa verborgen geblieben sein, und das durch die lange Zeit einer bald 2000 Jahre alten Geschichte? Der religiöse Terror, der ab dem 4. Jh. bis in die 1960er Jahre anhielt, verursachte in den Christen eine tiefsitzende Angst, die das Denken der Christen lahmgelegt hat – und weiterhin lahmlegen wird. Es ist die eingeimpfte panische Angst vor einer Hölle, von der der TaNaCH (die Bibel = “AT”) nichts weiss. Sie ist aus der griechischen Mythologie von den Autoren des “NT” übernommen worden. Sie hat sich als das wirksamste Mittel erwiesen, das Menschen gefügig machen kann, mit dem die Menschen an die Kirchen und christlichen Gemeinschaften gebunden und missbraucht werden können. Zudem spült dieses Mittel der Kirche und christlichen Gemeinschaften weltweit jährlich Milliarden Dollar zu.

Bei der Vorbereitung auf die erste Kommunion werden die Kinder mit dieser Denk- und Glaubensweise geimpft und damit vollgepumpt. Systematisch werden sie auch später antijüdisch indoktriniert und prepariert. Kinder sind voll empfänglich für diese widersprüchliche und folgenschwere Erlösungsdoktrin, die sie nicht zu durchschauen vermögen. Sie vertrauen voll und ganz den Erwachsenen. Diese Irrlehre wird ihnen als ein Liebesgeschenk von dem lieben Jesus eingeimpft. Er wartet im Himmel auf sie, muss aber in Form der vom Priester verwandelten Hostie in ihren Herzchen wohnen. Diese Doktrin wird ihnen, begleitet mit vielen traumhaft frommem Emotionen, eingeimpft – für immer. Weder Eltern, Angehörige noch die unschuldigen Kinder ahnen, was ihnen hier in Wirklichkeit an Zerstörungsstoff verabreicht wird. Das fängt bereits mit der Taufliturgie an und bleibt wirksam, bis hinein ins Fegefeuer und die Hölle. Das alles bringt heute so manchen Katecheten, so manche Katechetin, in arge Bedrängnis. Das soziale Gefüge und die wirtschaftlichen Umstände gestatten es ihnen aber nicht den Mund zu öffnen, also machen sie irgendwie weiter. Trotzdem, viele Menschen wagen heute die Lehren, die bis vor kurzem noch, als hochheilig und unantastbar galten, zu hinterfragen. Sie ziehen Konsequenzen.

Diese Veränderung hat erst mit den Aufbrüchen der 1968er Jugend an den Hochschulen begonnen. Die Kirche war ihrer bald nicht mehr mächtig, denn Priester schlossen sich dieser Bewegung an. Das Ganze gewann an Fahrt, war nicht mehr zu stoppen. Manches verläuft zwar anders, als wir es uns im Nachhinein eigentlich wünschen würden. Trotzdem, diese Revolution war notwendig. Wir sind heute die glücklichen und dankbaren Nutzniesser dieser Aufbrüche. Das alles verstanden wir Ende der 1960er-Jahre überhaupt noch nicht. Wir stellten uns damals vehement gegen diese Aufbrüche, weil wir kirchlig imprägniert waren. Zudem sagte uns die Kirche laufend, der Satan sei in die Kirche eingedrungen. Wir ahnten damals überhaupt noch nicht, wer denn in Wirklichkeit der Satan ist. Als vom Vatikan missbrauchte Menschen marschierten wir fromm dahin, von einer frommen Ideologie der Ersatztheologie missbraucht, blind gehalten und für die Schönheiten des Lebens untauglich gemacht. Nicht einmal der Satan wäre auf eine solch fromme Ideologie gestossen, wenn es ihn denn so gäbe!
Unter dem eindrucksvollen Kommando des Vatikans, der alle blendet, die mit ihm in Berührung kommen, liefen wir schnurstracks dorthin, wo Rom uns haben wollte. Christen werden in der krassesten Form des Antisemitismus gezeugt und geboren, darin gebunden, ohne dass sie sich dessen bewusst sind und bewusst werden. Darum hatte Hitler im 20. Jahrhundert ein so leichtes Spiel. Wen sollte das wunden? Papst Pius XII. schloss 1933 ein Konkordat mit Hitler ab. Damit verurteilte er in Wirklichkeit jeden Protest gegen Hitlers Vernichtungsmaschinerie. Doch Christen hatten sich diesem Verhalten widersetzt und gingen gegen Hitler vor. Sie wurden eingesperrt, gefoltert und ermordet. Der höhere Klerus hatte sie alle im Stich gelassen. Nach dem Krieg wollten die Kirchen, und ebenso christliche Gemeinschaften, darüber hinwegtäuschen. Sie hatten sich vom Kreuz in Hitlers Nationalwappen treiben lassen. Rückblickend war ihnen diese Mitarbeit an den gräulichsten Verbrechen gegen die Juden äusserst peinlich. Um die Leute darüber hinwegzutäuschen, um ihr Gesicht zu wahren, sprach sie inzwischen einige, die sie verraten, im Stich gelassen und dem Tode ausgeliefert hatte, selig und heilig. Wir denken an Edith Stein; Max Josef Metzger; Nikolaus Gross; Franz Jägerstätter usw. Angehörige, wie im Falle von Nikolaus Gross, versuchten solche heuchlerischen, pompösen Feiern an ihren ermordeten Angehörigen im Vatikan zu verhindern, darüber aber schert sich der Vatikan einen Dreck.

Bleiben wir wachsam. Seien wir mutig. Nutzen wir die Chancen, die wir heute haben. Nochmals: “So spricht JHWH: Tretet auf die Wege, seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit, wo denn der Weg zum Guten sei, und geht ihn! So werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen” (Jer 6,16). In diesem Sinne wünsche ich allen einen sehr besinnlichen Tag der Versöhnung (Jom Kippur). Er beginnt am Sonntagabend, den 27. Sept. bei Sonnenuntergang und dauert bis Montag Sonnenuntergang.

Herzliche Grüsse, Shalom!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 17. Mai 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.