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Aus der Gnade gefallen. Teil 30. Vierter Teil meiner Antwort: Juden, vom Teufel gezeugt.

Glaubensimpuls 442 von Gregor Dalliard

Zwischen Adam und der angeblich leiblich auferstandenen Erlöser-Gottheit des Paulus, geschah aber Unvorstellbares. Jahrtausende liegen dazwischen. In dieser Zwischenzeit rief JaHuWaH Abraham aus dem Götzendienst heraus. Es gab den Auszug aus Ägypten, es gab die Zeit der Landnahme, es gab viele Propheten und Gerechte etc. etc. Wir können jetzt nicht alles aufzählen. Paulus kommt zu einem fatalen Schluss: Seit Adam bis zum Blutopfer der Versöhnung mit seinem Gott (Zeus, Theos, Deus), durch seine griechisch-römische Gottheit Jesus Christus, war kein Zugang zu JaHuWaH mehr möglich. Er hatte nämlich aus dem Juden und Rabbi Jahushua von Nazareth einen griechisch-römischen Gottessohn, bzw. eine griechisch-römische Gottheit gemacht (vgl. 2Kor 5,19-20; Röm 1,1-4). So lehrt er, dass erst jetzt, durch das Blutopfer von Golgatha, die Menschen wieder Zugang zu seinem Gott haben. Das wurde einzig und allein über dieses menschliche Blutopfer möglich, das sein Gott forderte. Voraussetzung ist der Glaube an sein “Evangelium”, der Glaube an den Gottessohn, den er verkündet und der Vollzug eines Taufrituals. Das gilt nun für alle Menschen, für die Juden und alle Menschen dieser Erde ebenso. Die Beziehung zu JaHuWaH ist für alle, ausnahmslos für alle, nur noch auf diesem Weg möglich: “Denn durch ihn (den Opfertod Jesu Christi, als bluttriefendes Versöhnungsopfer) haben wir beide (Juden und Heiden) durch einen Geist den Zugang zum Vater” (Eph 2,18).

Im paulinisch-antijüdischen Geist schreiben die Verfasser des Briefes an die Hebräer, wie sehr sich die Gläubigen seit Adam bemühten, Zugang zu JaHuWaH zu finden. Dieser Zugang aber blieb ihnen versperrt: “Diese alle sind im Glauben gestorben und haben die Verheissungen nicht erlangt” (Hebr 11,13). “Und diese alle, die durch den Glauben ein Zeugnis erhielten, haben die Verheissung nicht erlangt” (Hebr 11,39). Ja was dann?
Sie werden zwar als Gläubige bezeichnet, da sie doch im Glauben Abrahams lebten und gesegnet waren. Aber im Handumdrehen wird ihnen die Wirkung ihres Glaubens, die Wirkung ihres Vertrauens auf JaHuWaH, wieder abgesprochen. Was verstehen diese Schreiber unter Verheissungen? Das heisst: Der Glaube Abrahams, ihr Wandel in diesem Glauben, im Vertrauen Abrahams, nützte ihnen nichts. Dieser Glaube, dieses Vertrauen, war wertlos. Sie waren nicht versöhnt mit JaHuWaH, sie waren nicht erlöst, nicht gerechtfertigt. Das Vertrauen auf JaHuWaH war wirkungslos. Sie alle, die im gleichen Vertrauen wie Abraham mit JaHuWaH lebten, mit IHM verkehrten, mit IHM Gemeinschaft pflegten, waren sie etwa nicht gezeugt und geboren im und aus dem Vertrauen zu JaHuWaH.
Waren sie etwa nicht wie Abraham neue Menschen geworden? Hatte JaHuWaH dem Abraham seinen Glauben, sein Vertrauen zu und auf IHN, seine Gemeinschaft mit IHM, nicht als neues Leben angerechnet? (vgl.1Mo 15,6). Wurde er darin etwa nicht vielfältig gesegnet. Empfing er in diesem Vertrauen etwa nicht unermessliche Verheissungen des Segens für die ganze Menschheit? Dieses Vertrauen, so lehrt Paulus, war trotzdem wertlos. Warum?

Nach der Lehre des Paulus hatte Jesus Christus den von JaHuWaH geforderten Preis der Versöhnung entrichtet, nämlich seine Qualen und seinem Blut am römischen Pfahl. Nach der Lehre des Paulus, war den Menschen Rechtfertigung, Erlösung und Versöhnung mit JaHuWaH erst nach dem Erbringen dieser grausamen Forderung durch seine Gottheit, Jesus Christus, möglich. Das, so urteilt und lehrt Paulus, ist mehr als JaHuWaH vertrauen schenken, ist mehr als sein Leben nach dem Willen JaHuWaHs auszurichten. Das ist etwas Besseres: “da Gott für uns etwas Besseres vorgesehen hat” (Hebr 11,40).

Dem widerspricht aber die Bibel, der TaNaCH, unmissverständlich. Die Thora, die Propheten, Psalmen und Schriften, ja der ganze TaNaCH spricht ununterbrochen nur von der Beziehung JaHuWaHs zu seinem auserwählten Volk, von seinem unablässigen Wirken und Austausch mit seinem Volke – und das durch alle diese Jahrtausende hindurch. Wie viele Zeugnisse sprechen von der Herrlichkeit JaHuWaHs inmitten seines Volkes, von der Versöhnung vieler Menschen innerhalb des auserwählten Volkes mit JaHuWaH. Über allem steht das berauschende Zeugnis, das uns ergreift, aufrichtet und wohltut: “Und der Staub kehrt zur Erde zurück, so wie er gewesen, und der Geist kehrt zu JaHuWaH zurück, der ihn gegeben hat” (Pred 12,7).
Ist das kein offener, lebendiger Zugang zu JaHuWaH? Die Menschen, die starben gingen zurück zu JaHuWaH. Das ist heute noch so. Dazu braucht es kein menschliches Blutopfer, auch kein Taufritual, und, und, und. Nichts anderes ist gefordert, ausser das Vertrauen in einer persönlichen Beziehung zu JaHuWaH, aus der das Leben vertrauensvoll gestaltet wird. Das ist ein Zeugnis aus der Mitte des auserwählten Volkes, inmitten der Gemeinschaft mit dem Abba JaHuWaH. Es spricht von dem lebendigen und immer offenen Zugang zu JaHuWaH, der innerhalb dieses Volkes zu allen Zeiten offen stand, geglaubt, gelebt und erfahren worden ist. Dieser Zugang hat immer existiert und funktioniert, trotz aller Auseinandersetzungen, trotz der vielen Aufs und Abs, die es gab und gibt.

Denken wir immer wieder daran: JaHuWaH hat mit dem Gott des Paulus, mit seiner Gottesvorstellung und Lehre, rein gar nichts zu tun. Er missbraucht JaHuWaH für sein “Evangelium”, bezeichnet ihn als seinen Gott. Das aber ist JaHuWaH aber nicht. Paulus – oder wer immer in seinem Geist dahinter steckt – versucht die Juden von ihrem Erlöser JaHuWaH zu trennen. Er will sie des Friedens berauben, entmündigen und entwürdigen. Lassen wir uns nicht einschüchtern!
Immer wieder zitiere ich gerne Jes 43,1: “Aber jetzt, so spricht JaHuWaH, der dich geschaffen, Jakob, und der dich gebildet hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du bist mein”.
Mit diesen wunderbaren Worten, die Geborgenheit und Lebenskraft vermitteln, grüsse ich alle herzlich und wünsche allen einen friedvollen Shabbat Shalom!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 21. April 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.