Aus der Gnade gefallen. Teil 24
Glaubensimpuls 436 von Gregor DalliardEine Veränderung in unserem Denken, in unseren Herzen und in unserer Umwelt kann nur dann zur Ehre JaHuWaHs, zum eigenen Segen und zum Segen der Mitmenschen (vgl. 1Mo 12,3) nachhaltig geschehen, wenn wir uns den realen Fakten des Lebens und des Glaubens nicht weiter verschliessen und mutig Konsequenzen daraus ziehen. Sich damit bewusst auseinandersetzen, mag anfänglich keine angenehme Sache sein. Wir fühlen uns schnell verunsichert. Das kann ein Weg voller schockierender Erkenntnisse sein – zumindest in der Anfangszeit. Wer sich aber seiner Verantwortung gegenüber JaHuWaH und dem Sendungsauftrag Abrahams, in den wir mit einbezogen sind, bewusst wird, wird diese anfänglichen Unsicherheiten und Ängste überwinden. Einblick in die biblisch-prophetischen und geschichtlichen Zusammenhänge werden ihn auf diesem Glaubensweg zurüsten und bestärken. Dazu dient sowohl die Geschichte der Juden, des Volkes JaHuWaHs, als auch die profane Geschichte.
Wir stossen auf die bewährten Quellen des Lebens. Sie sind uns von den biblischen Zeugen, gerade über ihre Erfahrungen mit JaHuWaH, als der Weg und das segensreiche Leben überliefert und bestätigt worden (TaNaCH). Wir selbst begegnen dem Vertrauen JaHuWaHs. Frieden und Freude kehren in unsere Herzen ein. Gerade Jahushua von Nazareth, dem doch die meisten von uns früher – als Christen – nachzufolgen beabsichtigten, erscheint uns in einem völlig neuen Licht. Der Glaube des Jahushua von Nazareth erschliesst uns neue Wege des Glaubens und des Lebens. Sein Glaubenszeugnis führt uns aus frommen traditionellen Täuschungen, in denen wir uns so sicher wähnten, heraus, heraus aus den Zwängen von Göttervorstellungen und deren Forderungen. Darin waren wir unwissend erzogen worden, ihnen waren wir verfallen. Unter diesen Aspekten lasst uns mit der Aufarbeitung des Themas: “Aus der Gnade gefallen”, weiterfahren! Tun wir das mit grosser Dankbarkeit.
Die später entstandenen Schriften des “NT”, die Evangelien, Briefe und “Offenbarung” an “Johannes”, führen die Irrlehre des Paulus kontinuierlich weiter. Sie erweitern und vertiefen den Judenhass ins Unermessliche. Wie ihr Initiator Paulus, so lehren auch sie genau das Gegenteil von dem, was die biblischen Propheten lehren. Die Propheten bezeugen JaHuWaH als den Quell des Lebens, als das Licht des Lebens: “Denn bei dir ist der Quell des Lebens; in deinem Licht sehen wir das Licht” (Ps 36,10). Ein umwerfendes Zeugnis, nicht wahr? Paulus aber, der Vater der Neutestamentler, widerspricht und sagt, nein, dieser Glaube ist Gesetz, und das Gesetz – es tötet! Jemand anderes ist jetzt das Licht des Lebens. Es ist eine neue (heidnisch-griechische) Gottheit, die JaHuWaH ersetzt, die den Erlöser Israels endgültig ersetzt, die den Platz JaHuWaHs einnimmt. Entsprechend lassen die Schreiber dieser späteren Schriften die paulinische Gottheit, Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch – eben griechische Gottheit, griechischer Gottessohn – sprechen: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln (Joh 8,12).
Selbst Jahushua von Nazareth widerspricht dieser paulinischen Lehre von einer Christusgottheit. Es ist eine Gottheit, die in den prophetischen Schriften, in der Bibel, nie erwähnt wird, nirgends zu finden ist. Darum lehrt Jahushua: “Du sollst JaHuWaH, deinen Erlöser (Gott), anbeten und ihm allein dienen” (Mt 4,10). Diese Aussage deckt sich mit denjenigen aller Propheten. Der Glaube des Jahushua von Nazareth deckt sich mit ihrem Glaubensbekenntnis. Jede Anbetung gilt nur JaHuWaH und jede Erlösung ist nur in und von JaHuWaH geschenkt, unverdient, als Gabe des Lebens. JaHuWaH ist der Erste und der Letzte (vgl. Jes 44,6). Wie der grosse Prophet Moshe, so lehren auch alle anderen Propheten und Schriftgelehrten, so auch Jahushua von Nazareth: “JaHuWaH, eurem Erlöser (Gott), sollt ihr nachfolgen, und ihn sollt ihr ehren. Seine Weisungen sollt ihr beherzigen und auf seine Stimme hören; ihm sollt ihr dienen und ihm anhängen” (5Mo 13,5). Ist das nicht wunderbar, klar und unmissverständlich?
So hielt es auch Jahushua von Nazareth. Auf welcher Seite stehen wir? Wie war es damals, zur Zeit des König Ahab und seiner phönizisch-heidnischen Königstochter, der Königin Isebel? (1Kö 16,19ff). Es war eine äusserst herausfordernde Zeit für Israel, die das auserwählte Volk, und jeden einzelnen, an den Grundfesten des Glaubens erzittern liess: “Und Elijahu trat zum ganzen Volk hin und sagte: Wie lange hinkt ihr auf beiden Seiten? Wenn JaHuWaH der wahre Erlöser (Gott) ist, dann folgt ihm nach; wenn aber der Baal, dann folgt ihm nach! Aber das Volk antwortete ihm kein Wort.” (1Kö 18,21).
Paulus schlägt im Prinzip den gleichen Weg wie Isebel ein. Diese Aussage wird manchen Christen schockieren. Paulus baute diesen Prozess der Verwirrung äusserst geschickt auf. Er vermischte seine griechische Philosophie der Gottessohnschaft und Erlösung durchgehend mit JaHuWaH und der Lehre des TaNaCH. Darin wurde er Meister der frommen Täuschung. Damit ist er in der Kunst des Blendens und des Missbrauchs Spitzenreiter geworden. Seine Mitarbeiter und Mitbegründer des Christentums folgten ihm in dieser Kunst des Täuschens sehr getreu. Die Geschichte legt uns auch hier Lehre und Praxis der Päpste offen dar. Eine solch verschlingende Bosheit kannte Isebel nicht, obwohl sie böse war.
Mit JaHuWaH, der mit den Juden zusammenarbeitet, musste ein für allemal Schluss gemacht werden. Der TaNaCH sollte und durfte den Christen nur noch als würdeloses Standbein dienen. Als die Gründer des Christentums den TaNaCH, trotz übelster Methoden, nicht zu vernichten vermochten, kamen sie auf einen äusserst schändlichen Gedanken. Sie könnten den TaNaCH als prophetisches Beweismittel gegen die Juden selbst benutzen! Sie könnten doch das biblisch-prophetische Wort grundlegend umdeuten. Dazu wäre der TaNaCH doch perfekt geeignet? Sie könnten damit ihren Anhängern und Unterworfenen die Gottheit und die Erlösung, allein in Jesus Christus und in dessen Blutopfer, als biblisch vorausgesagtes Wort, als prophetisches Wort, vortäuschen! Wer würde diesen Irrtum realisieren und sich dagegen zur wehr setzen? Doch nur die Juden!
Dazu müssten die Juden in der Öffentlichkeit mundtot und unglaubwürdig gemacht werden! Um sie zum Schweigen zu verdammen, müssten die Juden parallel dazu, durch übelste und grausame Unterstellungen, durch Rufmord Verunglimpfungen, Vertreibungen, Verfolgungen und Mord unter den Getauften entmenschlicht und als das Unglück der Menschheit gebrandmarkt werden. Sie müssten als Gottesmörder abgestempelt werden, als jene die sich alles Blut des Gemordeten über sich gewünscht hatten: “Und das ganze Volk antwortete und sprach: Sein Blut komme über uns und über unsere Kinder!” (Mt 27,25). Die Juden müssten als die Verräter und Mörder der wahren Gottheit hingestellt werden. Der Name Juden passt zu Judas, also machen wir aus diesem Jünger einen Judas, der ein Wucherer war, mit seinem Geld nur das Allerböseste vorhatte und sich schliesslich auf dem Acker des Töpfers aufgehängt hatte. Das Seil zerriss und sein Körper fiel ins Tal hinunter in die Müllhalde, seine Eingeweide endeten im Tal Gehenna. Das soll der Weg aller Juden sein. Niemand mehr würde einem Juden trauen und mit einem Juden noch etwas zu tun haben wollen, bis zum Ende aller Zeiten. Das sollte so lange praktiziert werden, bis sich der letzte Jude zu der griechisch-paulinischen Gottheit Jesus Christus bekehrt haben würde. Ansonsten: “Er sei verflucht!” (Gal 4,8). In der Karwoche/Osterwoche werden alle Christen an diese Entscheidung der christlichen Gründerväter erinnert. Ihre “Evangelien” müssen zitiert werden. Die Liturgien sind entsprechend vorgeschrieben und einzuhalten. Auf diese Weise wird der Judenhass immer lebndig gehalten und dazu animiert.
Parallel dazu verboten die Gründer des Christentums den Getauften, weder die Bibel, den TaNaCH, noch ihre eigene “Bibel”, das “Neues Testament”, zu lesen. Denkende, kluge Köpfe, hätten diesen Missbrauch und die damit einhergehende Entwürdigung und Versklavung der Getauften durchschauen können, was ja im Laufe der Geschichte auch immer wieder geschehen ist. Dieses Verbot wurde, über viele Jahrhunderte hindurch, mit äusserster Brutalität, umgesetzt. Parallel dazu wurden die Getauften einer rigorosen Hirnwäsche unterzogen. Sie wurden buchstäblich mit antijüdischen Lehr- und Glaubenssätzen und mit einem endlosen Schwall an Verfluchungen der Juden, überflutet.
Und – parallel dazu – wurde die klerikale Macht bis ins Unendliche ausgeweitet. Der Bischof von Rom sprach sich selbst alle göttliche Macht über Himmel und Erde zu. Er machte sich selbst zum Stellvertreter der paulinischen Gottheit Jesu Christi auf Erden. Der Stuhl, auf dem der Papst sitzt, das ist der Stuhl der Gottheit Jesu Christi auf Erden. Der Papst repräsentiert die ganze Machtfülle, jene Machtfülle, die Paulus seiner neuen Christus-Gottheit zugesprochen hatte, über jeden und über allem (vgl. Kol 1,15-20). Darum wird dieser Stuhl von den Politikern und Diplomaten heute noch Heiliger Stuhl genannt – bis zu dieser Stunde! Darum gilt der Papst als unantastbar, eben, weil er den paulinischen Christus in aller seiner Fülle darstellt. Sagen wir: Es ist der Stuhl auf dem Jesus Christus in der Gestalt des Papstes sitzt. Tritt der Papst irgendwo auf, fallen die Menschen in einen frommen Rausch. Ihre Knie fangen zu wackeln an, vom einfachsten bis hinauf zum berühmtesten Menschen. Kaum ein Politiker und ein “berühmter” Mensch in Sport, Kunst, Wissenschaft, Schauspielerei, und was auch immer, ist vor einer solchen Verklärung in gegenwart des Papstes gefeit. Sie sehen die Christus-Gottheit des Paulus in persona. Das bestehende Kirchengesetz hält denn in Can. 1404 auch entsprechend fest: “Der Papst kann von niemandem vor Gericht gezogen werden”.
Das war der Grund, warum die Päpste, vor allem Johannes-Paul II. und Benedikt XVI., wegen des Vorwurfs von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen, vor kein Gericht der Welt gebracht werden konnten. Obwohl sie von der sexuellen Folter so mancher Priester an schutzbedürftigen Kindern und Jugendlichen wussten, beteiligten sie sich an den Verbrechen durch Vertuschung und Versetzungen. Eigentlich tragen diese Männer, diese Päpste, die Hauptverantwortung und müssten dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Die ersten Versuche diesbezüglich prallten an der Machtfülle der Päpste ab. Die weltlichen Richter und Behörden, nicht nur in den USA, stellten das Vatikanische Recht über jedem anderen Recht, vor allem über das Recht der schutzbefohlenen Kinder und Jugendlichen. Papst Johannes-Paul II. wurde nach seinem Tod von seinem Nachfolger, Papst Benedikt XVI., in Windeseile heilig gesprochen. Die Täuschung war perfekt, kam bei den Getauften rundum an. Benedikt XVI. trat zurück, blieb aber im Status eines Papstes unantastbar.
Mit den Worten des Propheten Micha wünsche ich allen einen tief friedvollen Shabbat: “Man hat dir mitgeteilt, Mensch, was gut ist. Und was fordert JaHuWaH von dir, als Recht zu üben und Güte zu lieben und bescheiden zu gehen mit deinem Erlöser JaHuWaH (Gott)?” (Mi 6,8). Ja dann – ganz liebe Grüsse. Shalom!
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.