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"Christus der Retter ist da!" Teil 5

Glaubensimpuls 381 von Gregor Dalliard

Was bei allen vier Frauen das Fass zum Überlaufen brachte waren die langen und tiefgründigen Diskussionen und Forschungen über das Verhalten der Christen den Juden gegenüber. Der junge aufgeschlossene Rabbi hatte sie darauf aufmerksam gemacht. Die Priester versuchten erfolglos zu kontern. Hier möchte ich daran erinnern, dass diese jungen Frauen innert Jahresfrist zu demselben Schluss gekommen sind, zu dem auch manche von uns kamen, allerdings erst vor wenigen Jahren. Für mich ist das ein weiterer Beweis dafür, dass sich die Schätze der biblischen Wahrheit, innerhalb der Bibel finden lassen, und damit auch das gesunde gesellschaftliche Zusammenleben und Auskommen miteinander. Das was das biblisch-prophetische Wort uns in seinen Tiefen sagen will, kann erkannt werden und gibt uns den inneren Frieden. Parallel dazu werden Widersprüche und Irrtümer offenbar, die dem biblisch-prophetischen Wort des Lebens klar widersprechen, die lebensfeindlich sind, das Christentum aber speziell prägen.

Ich versuche im Folgenden zusammenfassend das wiederzugeben, was diese Frauen mit Hilfe des jungen Rabbi, aber durch eigenes fleissiges Forschen und Suchen, erkannten. Sie fragten sich, ja wenn die Juden den Sohn Gottes, den Jesus Christus, folterten und umbrachten, dann haben sie doch die Rettung und Erlösung der ganzen Welt bewirkt? Die Christen lehren doch, dass an Weihnachten der Retter Jesus Christus geboren ist, dass er durch die Juden gefoltert und gekreuzigt worden sei und er dadurch sein Blut für die ganze Welt vergossen habe und sie so rettete? Das lehren doch alle Texte des Neuen Testamentes? Warum dann nehmen die Juden in den Glaubenslehren und im Glaubensleben der Christen keinen heldenhaften aussergewöhnlichen Platz ein? Sie müssten als die Heiligen verehrt werden? Sie haben doch die Rettung der Welt bewirkt, weil das Gott offenbar so angeordnet hatte? Die Juden hätten dann nach dem christlichen Glauben doch nur das getan, was Gott von ihnen verlangt hatte? Das taten sie doch im Gehorsam Gott gegenüber: die Rettung der Welt bewirken? In allen Gottesdiensten müssten sie doch den Juden Dank aussprechen – bis heute? Der Umgang im täglichen Leben wäre doch ein ganz anderer, ein herzlicher? Aber dem widersprechen die vielen Lehren der Christen, die durchgehend gegen die Juden gerichtet sind, wie kommt das? Diese Lehren die alle Juden verdammen und sie dem ewigen Gericht überantworten würden doch nicht existieren? Warum sind die Christen so voller Hass den Juden gegenüber und erinnern in allen Gottesdiensten an die bösen Juden? Ein Zitat: “Wie nur konnten die Christen die Juden jemals als Gottesmörder verdammen? Das was uns zusätzlich sehr schockierte war folgende Feststellung: Das Feindbild, die hasserfüllten Lehren über die Juden, von denen die täglichen Gottesdienste der Christen geprägt sind, werden mit dem Gebet ‘Geheimnis des Glaubens’ vertuscht und gerechtfertigt.

Wie sollen wir jemals Frieden haben in dieser Welt? Sagen nicht die christlichen Führer, das Christentum sei die Religion der Liebe, der Versöhnung und des Friedens? Weihnachten sei das Fest des Friedens und der Versöhnung? Warum ist die Geschichte der Christenheit so voller Kriege, Verbrechen und vom Blut der Juden getränkt? Wie kann es dann sein, dass der Hass der Christen gegen die Juden schon bald 2000 Jahre lang anhält und keiner der führenden Kirchenmänner kam jemals auf den Gedanken, dass da was falsch gelaufen ist? Keiner hat jemals diesen ungeheuerlichen Hass aufgedeckt und definitiv unterbunden? Auch kein christlicher Kaiser und König? Warum ist das nie geschehen? Wie konnte der Rufmord an diesem Volk bis heute, bald 2000 Jahre lang, von den Christen ununterbrochen genährt, unablässig aufrecht gehalten und vertieft werden? Wie bei einer Schlammlawine braute sich im Laufe der Jahrhunderte in den Herzen der Christen eine ungeheure zerstörerische Gewalt zusammen, die sich im Laufe der Jahrhunderte immer wieder entlud und schreckliche Verwüstungen unter den Juden anrichtete, sich aber im Holocaust mit einer solchen finsteren Kraft entfesselte und eine solche zerstörerischer Gewalt erreichte, wie sie die Welt noch nie gesehen hat? Zitat: “Wir kamen zu folgendem Schluss: Die christliche Lehre von Weihnachten, von der Erlösung, von der Errettung der Welt, zeugt von einer solchen Widersprüchlichkeit und Geistesgestörtheit, wie sie nirgendwo auf der Welt existiert. Wir müssen uns davon entschieden distanzieren!”

Die Quellen der christlichen Kirchen hatten sie schockiert. Die Lehren des Paulus, des Melito von Sardes, Meliton Sardeon (lebte zwischen 100 und 180 n.u.Z.), und anderer Gründer des Christentums, bestätigten ihnen das, was der Rabbi ihnen aufgedeckt hatte und die Priester nicht zu widerlegen vermochten. Der Mann von Sardes ist, neben Paulus, einer der einflussreichsten Mitbegründer des Christentums. Als Freund der Römer rief er in den Jahren nach der Zerstörung des Tempels durch die Römer, und nach der Ermordung und Versklavung vieler Juden, die Völker des römischen Reiches auf: „Hört es, alle Geschlechter der Völker, und seht es: Ein nie dagewesener Mord geschah in Jerusalem.. der, der das All festgemacht hat, ist am Holz festgenagelt worden! Gott ist getötet, der König Israels ist durch Israels Rechte beseitigt worden!“ (Predigt: peri pasca).

Jeder möge über diesen Ausspruch und diesen religiösen Lehr-Wahn: “Gott ist getötet”, nachdenken. Er ist zum Fundament der christlichen Glaubenslehre und des christlichen Lebens geworden, einer Lehre die unvorstellbares Leid über die Menschheit brachte. Sie muss endlich ein Ende haben! Wie wir bereits wissen oder noch sehen werden, stimmt in dieser mörderischen Osterpredigt des Melito, in dieser furchtbaren Hetzpredigt des Mannes von Sardes gegen die Juden, getrieben vom paulinischen Geist, überhaupt nichts. Nach dem Bekenntnis und Zeugnis des biblisch-prophetischen Wortes kann JaHuWaH, der Schöpfer Himmels und der Erde, weder gekreuzigt noch getötet werden, noch hätten die Juden die Möglichkeit dazu gehabt. Rein gar nichts entspricht der geschichtlichen Wirklichkeit, schon gar nichts der Wahrheit, dem biblisch-prophetischen Wort und Zeugnis. Melito wurde später von der Kirche heilig gesprochen! Das sagt uns natürlich alles! Was heisst das? Er soll im Leben der Christen einen festen Platz einnehmen wie Paulus. Als Heiliger soll jeder Christ, wie Paulus und viele andere Judenhasser, den Lehren dieser religiös verirrten Menschen beharrlich folgen, nichts hinterfragen, weil es das Geheimnis des Glaubens verbietet. Damit das so bleibt, soll er von allen treuen Christen angerufen/angebetet werden! Er soll als ein besonderes Vorbild des Glaubens, der Treue zu Jesus Christus und zu den Grundlehren des Christentums einen festen Platz im Leben der Christen einnehmen. Sein aktives und engagiertes Wesen soll als Vorbild zu gleichen Handlungen animieren. Protestanten, Freikirchen und von den Kirchen unabhängige christliche Gemeinschaften, beten Melito und Paulus zwar nicht an, sie rufen ihn nicht an, folgen aber mit umso hingebungsvollem Eifer und Einsatz den religiösen Wahnvorstellungen dieser kranken Männer.

Wenn der AfD-Fraktionsvorsitzende Alexander Gauland den Holocaust als Vogelschiss bezeichnet, dann müsste er im Sinne der immer noch gültigen christlichen Heilsdogmatik, die wesentlich auf Melito aufbaut, als Freund von Melito heilig gesprochen werden. Mit seiner Aussage ist er buchstäblich im Herzen der heute noch gültigen Rettungs- und Erlösungslehre der Christen beheimatet. Es ist peinlich, wenn CDU- und CSU-Politiker Herr Gauland verachten und gegen ihn hetzen. Von den anderen Parteien wollen wir nicht reden, sie sind aus dem gleichen Holz geschnitzt. Ist Herr Gauland nicht ein ehrlicher und mutiger Mann der uns, die Naiven und Träumenden, mit seiner Aussage schockiert? Gibt er uns damit nicht einen heftigen Denkanstoss, der uns – mit Entsetzen – an die immer noch gültige, widerliche Denkstruktur des Christentums erinnert? Herr Gauland sprach das aus, was viele christliche Würdenträger, Politiker und ihre Anhängerschaft denken, aber nicht auszusprechen wagen. Sie stehen auf den oberen Sprossen ihrer Karriereleiter. Ihr halbherziger Umgang mit den Problemen im Nahen Osten zeigt uns aus welchen Quellen sie ihr politisches oder religiöses Engagement nähren.
Europa unterstützt die Hamas in Gaza ganz bewusst gegen jede Regel der Vernunft und Sachlichkeit, ebenso die Aufrüstung des Irans, der mit seinem offenen Bekenntnis zur Vernichtung der Juden eine zerstörerische Kriegsmaschinerie im Libanon und in Syrien, mit Hilfe der Hizbullah, vorantreibt. Erdogan, der türkische Präsident, treibt im Geiste des Islamischen Staates (IS) mit Menschen verachtenden Methoden den Aufbau eines grenzüberschreitenden Kalifates (Gottesstaat) innerhalb der Grenzen des Osmanische Reiches voran. Geschickt führt er die Europäer an der Nase herum. Sie lassen sich das gefallen – denn auf dem Altar der wirtschaftlichen Erfolgsperspektiven wird jede Menschlichkeit geopfert. Das zeigt uns nicht minder das offene und feindselige Verhalten der Europäer gegenüber Israel in der UNO, NATO und anderswo. Mit den Schweizerpolitikern und vielen Ländern ausserhalb der EU ist es nicht besser bestellt.

“Siehe, ich habe euch Ordnungen und Rechtsbestimmungen gelehrt, so wie JaHuWaH, mein Erlöser (Gott), mir geboten hat, damit ihr danach handelt mitten in dem Land, in das ihr kommt, um es in Besitz zu nehmen. So bewahrt und tut sie! Denn das ist eure Weisheit und eure Einsicht in den Augen der Völker, die all diese Ordnungen hören. Und sie werden sagen: Ein wahrhaft weises und verständiges Volk ist diese grosse Nation!” (5 Mo 4,5-6). Ist das alles nicht sehr spannend für uns, die wir in diesen Tagen leben dürfen? Setzen wir uns mit verantwortungsbewusster Freude und Dankbarkeit mit diesem Reichtum des Lebens auseinander. Das dürfen wir in dieser Zeit tun, etwas das fast 2000 Jahre lang unter schwersten kirchlichen Strafmassnahmen verboten war. Hallelujahu!

Herzlich grüsse ich alle Leser und wünsche allen besinnliche Momente am Shabbat. Shalom!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns am Sonntag, den 18. Juni 2023 bei Martin und Kornelia Hunzinger, 2577 Finsterhennen, Allmenhag 2, [032 396 34 03] tel:+41323963403, k.hunzinger@sunrise.ch. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.