"Christus der Retter ist da!" Teil 1
Glaubensimpuls 377 von Gregor DalliardUnzählige Medien machen in diesen Tagen auf ihre Art und Weise publik: “Christus der Retter ist da”! Sie sagen: Er ist gekommen, vor rund 2000 Jahren, der Erlöser der Welt. Das ist die zentrale Botschaft der Christen in diesen Tagen. An allen Ecken und Enden der christlichen Welt wird bereits zünftig gefeiert. Der 24./25. Dezember ersetzt für Christen das antike Sonnenwendfest.
An diesem Sonnenwendfest feierten die antiken Völker überall in der Welt die Geburtstage ihrer Mensch gewordenen Gottessöhne. Die Christen wollten nicht zurückstehen. Sie wollten auch einen Mensch gewordenen Gottessohn haben, wie die Heiden. Sie wollten auch dessen Geburtstag feiern, wie alle anderen Völker auch. Paulus und die Kirchenväter schufen ihnen bis zum 3./4. Jh. ihren Gottessohn Jesus Christus. Alles haben sie von ihnen übernommen, gleichgemacht. Nun feiern sie – wie die Heiden auch – den Geburtstag ihres Gottessohnes am 24./25. Dezember, bis zum heutigen Tag.
Eine junge Frau, die sich als gläubige und engagierte Katholikin bezeichnet, schrieb mir folgendes Erlebnis. “Durch eine Mitstudentin wurde ich vor rund einem Jahr in grosse Verlegenheit gebracht. Meine Kollegin, die noch nicht so lange in Deutschland lebt, mit der ich mich aber recht gut verstehe, ist Muslimin. Bisher vermieden wir es über den Glauben zu reden. Sie war aber dabei, als wir Katholikinnen uns im vergangenen Jahr mit Umarmungen voneinander verabschiedeten und uns gegenseitig frohe Weihnachten wünschten. Unsere moslemische Mitstudentin war sehr angetan von unserer herzlichen Verabschiedung, dem Austausch und den weihnachtlichen Segenswünsche.
Seltsam berührt und doch etwas verlegen über diese freudigen Weihnachtswünsche fragte sie mich: ‘was denn Weihnachten für ein Fest sei’. In voller Ferienstimmung, sagte ich ihr, ‘dass dies das Fest der Liebe und der Erlösung der Welt sei, denn der Retter der Welt sei an Weihnachten geboren’. Als sie von einem Retter der Welt hörte fragte sie, wer dieser Retter gewesen sei, warum sie bisher noch nie etwas von diesem Retter der Welt gehört habe? Wann und wo er gelebt hätte?
Ich tat mir recht schwer ihr Weihnachten zu erklären und was sich da so alles zugetragen hatte. Es handelt sich um Jesus Christus, den Gott der Christen. Dieser Gott ist vom Himmel gekommen und hat diese Welt erlöst und ist wieder zurück in den Himmel gegangen. So habe ich das gelernt und ich glaube daran, denn ich finde das gail. Nachdenklich fragte sie: ‘Die Welt hat er erlöst…?’ Sie fragte ebenso nachdenklich, ‘wie soll ich das verstehen, dass die Welt erlöst ist? Ist denn für dich die Welt erlöst, für mich ist die Welt nicht erlöst? Gibt es vielleicht Teile dieser Welt die erlöst sind und ich weiss davon nichts, aber das müsste heute doch jeder wissen?’
Die Fragerei hatte kein Ende. Ich war völlig überfordert und sie wollte einfach nicht begreifen, dass man das nur als Christ glauben und versteheh kann, um in den Himmel zu kommen. Ich versuchte ihr zu erklären, dass er das mit seinem Blut getan hätte. Damit das geschehen konnte hätten ihn die Juden über Pilatus hinrichten lassen.
Sie sagte: ‘ich will dich nicht beleidigen, wir mögen uns gut, aber wenn ich dich nicht kennen würde müsste ich jetzt denken, dass du deinen Verstand verloren hast’. Ich wusste mir nicht mehr zu helfen und schenkte ihr kurz entschlossen eine Bibel. Da sind alle Antworten auf deine Fragen enthalten. Sie sagte, ‘hm, ein dickes Buch, euer Koran (sie meinte die Bibel). Lass mir Zeit, mich interessiert euer Glaube, denn mein Zuhause ist jetzt Deutschland. Über Weihnachten habe ich ganz schön Zeit mich damit zu beschäftigen’.
Fast ein ganzes Jahr lang studierte diese Moslemin in der Bibel herum, der Reihe nach, Seite um Seite, dann wieder kreuz und quer, das Alte und das Neue Testament. Sie sprach mit Priestern, mit einem Rabbi, zog geschichtliche Informationen zu Rate. Sie nahm die Sache sehr ernst. ‘Ich lebe jetzt im christlichen Kulturkreis, wie soll ich die Christen verstehen, wenn ich ihren Glauben nicht verstehen lerne’. Eine gesunde und schnelle Integration ist ihr Hauptanliegen. Sie weiss wie sehr ihr Studienerfolg und der berufliche Erfolg in Europa vom christlichen Kulturkreis abhängig gemacht ist.
Im nächsten Gim möchte ich auf die Früchte der Auseinandersetzung dieser moslemischen jungen Frau eingehen. Das ist erstaunlich, was hier zutage getreten ist.
Die folgenden Verse des Propheten Jirmejahu (Jeremia), die zwar an die Weggeführten in Babel gerichtet waren, dürfen von jedem Menschen in Anspruch genommen werden, der nach der Wahrheit sucht. Jeder ist eingeladen sich auf die Suche nach JaHuWaH und SEINER Botschaft an die Menschheit zu machen. Jeder hat das Recht sich in seinen Umarmungen zu Hause zu wissen und darin zur Ruhe zu kommen: “Denn ich kenne ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht JaHuWaH, Gedanken des Friedens und nicht zum Unheil, um euch Zukunft und Hoffnung zu gewähren. Ruft ihr mich an, geht ihr hin und betet zu mir, dann werde ich auf euch hören. Und sucht ihr mich, so werdet ihr mich finden, ja, fragt ihr mit eurem ganzen Herzen nach mir, so werde ich mich von euch finden lassen, spricht JaHuWaH” (Jer 29, 11-14). Also auf und dran. Einfach wunderbar!!
Inmitten der Chanukkafreude, inmitten der Lichter des Lebens, d. h. der Segnungen, Zusprüche, Tröstungen und Verheissungen grüsse ich alle ganz herzlich und wünsche allen einen gesegneten Shabbat Shalom!
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.