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"....denn ich selbst, ich habe gewünscht, verflucht zu sein von Christus weg für meine Brüder, meine Verwandten nach dem Fleisch (die Juden)" (Röm 9,3).

Glaubensimpuls 350 von Gregor Dalliard

aktualisiert: 04. 07. 2023.
Ein gläubiger bibelfundierter Jude, also ein TaNaCH-treuer Jude, soll diesen Satz an die Anhänger des Jahushua von Nazareth in Rom geschrieben haben (Paulus im Römerbrief). Hat tatsächlich ein bibelfester Jude einen solchen Satz an bibelfeste Juden in Rom geschrieben? Niemals kann ein solcher Satz aus der Feder eines bibelfesten, TaNaCH-treuen Juden stammen. Eine solche Aussage steht quer zum prophetischen Wort und den Weisungen JaHuWaHs, wie sie uns im TaNaCH dargelegt sind und sich im Laufe der Geschichte bewährt haben. Ebenso stehen sie quer zur Führung eines ethisch-moralischen Lebens, denn alles das ist miteinander verwoben. Das Bestreben, unser Leben danach auszurichten ist für unseren inneren Frieden und den unserer Nachkommen wichtig. Paulus war alles andere als ein gläubiger bibelfundierter Jude, als ein TaNaCH-treuer Jude.

In jenen Tagen gab es noch keine Christen, denn die Juden, die auf Jahushua von Nazareth hörten, wussten sehr genau, dass der Jahushua von Nazareth ein aussergewöhnlich begabter Rabbi und Pharisäer war, der nur das gelehrt hatte, was dem TaNaCH entspricht. Niemals hätte er eine heidnische Erlösergottheit Jesus Christus in Menschengestalt gepredigt und gelehrt, wie das bei den Heiden in jenen Tagen üblich war.
Das erklärt das Verhalten der Schüler Jahushuas von Nazareth (fälschlicherweise Apostel genannt) Paulus gegenüber. Klipp und klar sagten sie ihm in Jerushalajim, dass sein “Evangelium” von der Erlösung durch einen Mensch gewordenen Gott nicht nur die Zerstörung des prophetischen Wortes und der zukünftigen Verheissungen ausser Kraft setzen würde, sondern auch das ethisch-moralische Zusammenleben der Menschen untereinander.
Du siehst, Bruder, wie viele Tausende der Juden es gibt, die gläubig geworden sind (über das Wirken des Jahushua von Nazareth zu JaHuWaH umgekehrt sind) und alle sind Eiferer für das Gesetz (den TaNaCH) (Apg 21,20). Was heisst das? Sie alle hörten auf das Wort der Erweckung des Rabbi Jahushua von Nazareth und jene unter ihnen, die sich von JaHuWaH losgesagt hatten vollzogen eine Umkehr zu JaHuWaH und zu SEINEN Weisungen im TaNaCH. Das heisst “Eiferer für das Gesetz (den TaNaCH)” sein und als einen solchen Menschen bezeichnet werden.
Paulus aber war hinterhältig und schlau genug. Er beugte sich den Schülern Jahushuas von Nazareth und tat, was sie ihm auftrugen. (Lies den ganzen Kontext in Apg 21). Das tat er gegen seine Überzeugung und Absichten. Er tat das alles nach seinem heuchlerischen Motto: “Und ich bin den Juden wie ein Jude geworden, damit ich Juden gewinne; denen, die unter den Weisungen JaHuWaHs (Gesetz) sind, wie einer unter Gesetz (wie einer, der die Weisungen JaHuWaHs achtet und befolgt) – obwohl ich selbst nicht unter Gesetz bin (die Weisungen JaHuWaHs nicht beachte und befolge)–, damit ich die, welche unter Gesetz (auf JaHuWaH hören) sind, gewinne (1Kor 9,20). In diesem Kontext ist eine solch unlautere und irreführende Haltung durch nichts zu überbieten.
Anfänglich sahen alle Juden, die durch die Lehre und Predigt des Jahushua von Nazareth eine Umkehr zu JaHuWaH und SEINEN Weisungen im TaNaCH zurück fanden in Jahushua von Nazareth einen aussergewöhnlich gesegneten Rabbi, einen Menschen, der ihnen die Quellen ihres Glaubensschatzes neu erschloss, mehr nicht. Niemand sah ihn als einen Gott an, der Fleisch angenommen hatte, wie das bei den Heiden Tradition war.
Die Sehnsucht der Juden nach dem Anbruch des Friedensreiches für die Juden (fälschlicherweise messianisches Reich genannt), war in dieser, für Juden aussergewöhnlich schweren und unerträglichen Zeit, auf einen neuen Höhepunkt angelangt. Der Pharisäer und Rabbi Jahushua von Nazareth hatte diese verzweifelte Not erkannt und erfasst. Hilfe konnte nur durch die Hinwendung und Umkehr zu JaHuWaH und SEINEN Weisungen kommen.
Aus ihrer verzweifelten Situation heraus kamen etliche auf den Gedanken Jahushua von Nazareth als den erwarteten Messias auszurufen, damit er sie von den Römern befreien und den Anbruch des Friedensreiches einläuten würde. Doch Jahushua von Nazareth wurde von den Römern grausam gepfählt. Damit hatte sich für die bibelfundierten Juden, die Eiferer für die Weisungen des TaNaCHs unmissverständlich gezeigt, dass das kommende biblisch-prophetisch bezeugte Friedensreich nichts mit einem Menschen zu tun haben kann, vielmehr mit der Umkehr der Menschen zu JaHuWaH und SEINEN Weisungen. Alle Zeichen, sowohl im TaNaCH (der Bibel) als auch in der Geschichte der Menschen sprechen bis heute eindeutig dafür. Ein Zeichen davon: die Römer herrschten weiter und der Holocaust blieb nicht aus, obwohl Paulus und seine Nachfolger bis heute lehren und predigen: Er, (die erste Gott-Person, Deus, Zeus, Gott) hat uns gerettet aus der Macht der Finsternis und versetzt in das Reich des Sohnes seiner Liebe. (Apg 26,18; Eph 1,6; Eph 6,12). Das ist fromme Phantasie, Phantasterei, die das Los der Juden im Laufe der Geschichte nur verschlimmert hat.

Durch Paulus und seine Nachfolger verführt, hielten einzelne Juden an der Behauptung fest, Jahushua von Nazareth sei der von den Propheten verheissene Messias, der das verheissene Friedensreich einleitet und aufzurichtet. Statt Umkehr zu JaHuWaH, in der das kommende Friedensreich aufgerichtet wird, lehrten sie eine Taufe auf den Namen Jesu, die das Friedensreich schafft. Von diesem Friedensreich, das angeblich zum Wesen ihres Messias gehört, der zweiten christlichen Gott-Person, ist, wie gesagt, bis heute weit und breit nichts zu sehen.
Als getaufte hellenistische Philosophen wie der bekannte Philosoph und Kirchenvater, der Platoniker Justinus die Führung der Getauften übernommen hatte, lösten sich die letzten Juden von den Getauften. Mit dem griechischen Philosophenmantel (Pallium genannt) bekleidet, zog Justinus im 2. Jh. als Wanderprediger herum und bezeichnete den Glauben an die neue Gottheit Christus als jenen Glauben, “der allein zuverlässigen und brauchbaren Philosophie” (s. Logoslehre in Joh 1,1).
Anfänglich wollten einzelne Juden den Anbruch des Friedensreiches erzwingen, wie das in der Vergangenheit immer wieder geschehen war. Schliesslich aber brachten solche eigenwilligen Aussichten und Handlungen immer wieder grosses Elend über die Juden. Eine grosse Verwirrung herrschte innerhalb vieler Juden, vor allem unter solchen, die biblisch nicht gefestigt waren, also eher unter solchen die sich als fromme Mitläufer nie tiefer und ernsthafter mit der Bibel, d. h. mit dem prophetischen Wort, auseinandergesetzt hatten. Spätestens anfangs des 4. Jahrhunderts waren selbst die letzten Juden davon überzeugt, dass der Jude Jahushua von Nazareth nichts mit der Lehre einer auferstandenen un wiederkommenden Gottheit Jesus Christus und damit auch nicht mit den Philosophen und ihrem kommenden Friedensreich etwas zu tun haben kann.

Ein folgenschwerer Wendepunkt für die Menschheit trat ein, als hellenistische Gelehrte, Philosophen aus der griechischen Kultur (Platoniker, Stoiker, Peripatetiker, Pythagoreer u.a.m), gegen Ende des 1., anfangs des 2. Jahrhunderts, die Gedanken des Paulus aufgenommen hatten. Sie suchten dauernd nach neuen Gottheiten, weil die bisherigen Gottheiten ihnen keinen inneren Frieden brachten. Für diese Gelehrten, wie z.B. dem Philosophen Justinus, bot sich hier die Gelegenheit eine neue Gottheit zu erkennen und zu definieren. Das lag im Wesen der Heiden. Er, und andere mit ihm, wurde schliesslich zum Mitbegründer des christlichen Glaubens. Er wurde mit Paulus und anderen zum Vater und Lehrer einer weiteren Gottheit. Die heidnischen Massen waren davon begeistert, denn in jenen Tagen wurden die Menschen von einem depressiven und aussichtslosen Geist beherrscht. Diese neue fromme Philosophie mit der Gottheit Jesus Christus versprach eine Wende im monotonen, zweck- und sinnlosen Alltag.

Der Kult um den entjudaisierten Jahushua von Nazareth hin zu einer hellenistisch-griechischen Jesus-Gottheit, mit jüdischen Wurzeln, war in die Wege geleitet. Andere hellenistische Philosophen schlossen sich der Lehre des Justinus an. Die im prophetischen Wort gefestigten Juden, also die bibelfesten TaNaCH-treuen Juden, konnten den Umgang dieser griechischen Philosophen mit ihrem jüdischen Rabbi und Pharisäer in keiner Weise unterstützen und gutheissen. Sie stellten sich klar dagegen. Damit machten sie sich unweigerlich zu Feinden der Begründer des Christentums und ihres neuen Jesus-Gottes.
Innerhalb der heidnischen Kulte im römischen Reich erlangte der Kult der Jesus-Gottheit allmählich den Vorrang unter allen anderen Kulten. Die römischen Kaiser des 4. Jh. legten zusammen mit ihren Philosophen fest wie die neue Jesus-Gottheit zu sein hat und wie sie für alle im ganzen römischen Reich verbindlich zu sein hat.In unzähligen Disputen, gewalttätigen Auseinandersetzungen, Verbannungen, Vergiftungen u. a. m. wurde auf Konzilien und Synoden die neue Jesus-Gottheit entworfen und festgelegt. Bis ins 4. Jh. hinein gab es dutzende christlicher Gruppierungen im ganzen römischen Reich und sie alle hatten unterschiedliche Vorstellungen darüber wie der Jesus-Gott zu sein hatte, wie er auszuschauen ist, wie er wirklich sein sollte und wie er wirklich angebetet oder nicht angebetet werden sollte.

In einem Glaubensbekenntnis wurde die Definition der neuen Jesus-Gottheit festgehalten. Alle im römischen Reich mussten dieses Glaubensbekenntnis annehmen und sich damit dieser neuen Gottheit unterwerfen. Sie mussten ihre unterschiedlichen Überzeugungen aufgeben und zwangsweise das philosophische Glaubensbekenntnis unterzeichnen, wollten sie nicht verbannt oder getötet werden. Es ist als das ökumenische Credo in die Geschichte der Getauften eingegangen und ist heute noch für alle Getauften verbindlich. Als solches wird es heute auch von allen christlichen Kirchen und Gemeinschaften vertreten und verteidigt (siehe die Lehre von den drei Gott-Personen und die Ersatztheologie). Es vermittelt heute den Eindruck, als hätte es die vielen unterschiedlichen Vorstellungen über die neue Jesus-Gottheit und die brutalen Auseinandersetzungen (unterschiedliche Glaubensbekenntnisse) damals nicht gegeben.

Die Juden wurden als von Gott Verworfene und Verdammte hingestellt. Die totale Trennung von den Juden und ihrem Glauben wurde auf diesen ersten christlichen Konzilien des 4.Jh. für alle Zeiten festgelegt (Ersatztheologie). Auf allen künftigen Konzilien wurden diese Dogmen des Heilsausschlusses der Juden bestätigt und bekräftigt, es sei denn sie unterwerfen sich durch den akt der Taufe der heidnischen Jesus-Gottheit, als der neuen Reichsgottheit. Nicht mehr die Römer hatten Jahushua von Nazareth gepfählt, sondern die Juden hatten die griechische Gottheit mit dem griechischen Namen Iesous Christos oder dem römischen Namen Jesus Christus gepfählt!

Die griechisch-römische Gottheit Christus in Röm 9,3 hat also nichts mit dem Juden Jahushua von Nazareth zu tun. Darum sollte uns diese Aussage und der gesamte Kontext des Römerbriefes überhaupt nicht beeindrucken. Es ist also leicht zu erkennen, dass solche Aussagen niemals von einem bibelfundierten TaNaCH-treuen Juden geschrieben worden sind! Das befreit!
Shalom und herzliche Grüsse mit einem gesegneten Shabbat

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 21. April 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.