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Juden sind Zionisten und Geldmenschen. Teil 4

Glaubensimpuls 337 von Gregor Dalliard

Ein wichtiger Vorspann: Antisemiten benutzen gerne Aussagen in der Thora um sich über die Juden herzumachen. Das Argument: Hüten die Juden ihre Bibel nicht als ihr Heiligstes? Und was steht denn in ihrer eigenen Bibel über sie selbst geschrieben? Dieses Volk wird dort von den eigenen Leuten und von Gott selbst als ein allezeit halsstarriges, habgieriges und ausbeuterisches Volk verurteilt. Gott musste sie deswegen verwerfen und aus ihrem Land vertreiben. Wenn das Christentum, das auf den Lehren und Gesetzen der christlichen Kirchengründer aufgebaut ist, sie seit bald 2000 Jahren von einer Stadt in die andere, von einer Gegend in die andere trieb, dann taten sie doch nur dasselbe was Gott schon vor ihnen getan hatte und zwar als gerechte Strafe. Und so zitieren Antisemiten aus der Bibel, z.B aus dem Propheten Amos:

“So spricht JaHuWaH: Wegen drei Verbrechen von Israel und wegen vier werde ich es nicht rückgängig machen, weil sie den Gerechten für Geld und den Armen für ein Paar Schuhe verkaufen. Sie treten nach dem Kopf der Geringen wie auf den Staub der Erde, und den Rechtsweg der Elenden beugen sie. Und ein Mann und sein Vater gehen zu demselben Mädchen, um meinen heiligen Namen zu entweihen..” (Am 2,6-7) “Hört dies, die ihr den Armen tretet und darauf aus seid, die Elenden im Land zu vernichten, und sagt: Wann ist der Neumond vorüber, dass wir Getreide verkaufen, und der Shabbat, dass wir Korn anbieten; um das Efa zu verkleinern und den Schekel zu vergrössern und die Waage zum Betrug zu fälschen, um die Geringen für Geld und den Armen für ein Paar Schuhe zu kaufen, und damit wir den Abfall des Korns verkaufen?” (Am 8,4-6).

Seit den Anfängen des Christentums zitieren die Kirchengründer solche Aussagen der Propheten willkürlich und zusammenhanglos. Sie benutzen sie als willkommene Keule gegen die Juden. Darauf bauten sie ihren folgenschweren religiösen antisemitischen Wahn auf, der die Welt mehrmals in apokalyptische Abgründe stürzte. Hier einige “neutestamentliche” Zitate aus den Schriften der Kirchenväter: “Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen an Herz und Ohren! Ihr widerstrebt allezeit dem Heiligen Geist; wie eure Väter, so auch ihr” (Apg 7,51). “Denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren und ich sie heile. So sei euch nun kund, dass dieses Heil Gottes den Nationen (solche die zu Christen gemacht werden) gesandt ist; sie werden auch hören (Apg.28,27-28), d.h. die Christen werden ein besseres Volk Gottes als die Juden sein.

Leider aber ist bis heute das genaue Gegenteil der Fall. Das beweist uns die Geschichte, wie immer schon in solchen Dingen!! Niemand auf der Welt hat jemals mehr Kriege angezettelt, mehr Intrigen und finanzielle Ausbeutung betrieben als der Vatikan – und er tut es immer noch auf Kosten der religiösen Gefühle der unwissenden Menschen und angebich um ihres Seelenheils willen!
Je zeitlich später die Schriften der Kirchenväter entstanden, desto heftiger wurden die Angriffe auf die Juden und desto schwerer wurde ihnen ihr Leben unter den christlichen Völkern gemacht: “Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang an und stand nicht in der Wahrheit, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem Eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben” (Joh 8,44; vgl. auch Mt 23).

Die laizistischen Kreise Europas schlagen in die gleiche Kerbe wie ihre christlichen Gesinnungsgenossen, weil sie kulturell vom gleichen Geist besetzt sind. Sie schreien – wenn meistens auch getarnt – ebenso überzeugt antisemitische Hasstiraden gegen die Juden in die Welt hinaus, wie das die Päpste und Hitler taten. Wer sich die Bibel gewissenhaft zu Herzen führt wird entdecken, dass sich nie alle Juden an solchen schwerwiegenden Vergehen gegen die eigenen Volksgenossen beteiligten, wie das gewisse Volksvertreter taten. Es gab in jeder jüdisch-biblischen Generation Propheten, Gerechte und später auch die aufkommenden Pharisäer, die an solchen schweren Vergehen nicht teilnahmen. Immer wieder traten Propheten, Priester und Gerechte auf, und wie gesagt, später auch die meisten Pharisäer, zu denen auch Jahushua von Nazareth gehörte, die gegen jedes Unrecht aufstanden und es offen beim Namen nannten. Es waren früher Könige, und später vor allem auch Sadduzäer, die hier an die Kandare genommen werden müssten. Aber auch von ihnen nicht alle. Trotz seiner Auserwählung und Bestimmung, trotz des geoffenbarten Wortes war dieses Volk, wie jedes andere Volk dieser Erde auch, nicht vor Ungehorsam JaHuWaH gegenüber gefeit. Aber ihre Bibel spricht auch ebenso oft von Umkehr und Neubesinnung.

Wir wiederholen: Die Juden verweigerten den Göttern der Besatzer ihre Anbetung, ebenso dem Kaiser, der als Mensch gewordener Gottessohn auf Erden Anbetung und Huldigung forderte. Sie wehrten sich heftig gegen die Besatzermächte und ihre götzendienerischen Forderungen. Als Folge davon wurde im Jahre 70 n.u.Z. der Tempel in Jerushalajim zerstört und nach dem Bar Kochba Aufstand 132-135, wurden die meisten überlebenden Juden in alle Welt verstreut. Ein Überrest lebte immer im angestammten Land der Väter, doch nicht mehr immer in geschlossenen Siedlungsgebieten. In den Städten und Dörfern in denen sich vertriebene oder flüchtende Juden ansiedelten, verbesserte sich der wirtschaftliche und ethisch-moralische Lebensstandard der Menschen sehr schnell. In der Medizin und in der Erfindung von praktischen Dingen, die das tägliche Leben erleichterten, waren sie Vorreiter. Ebenso erreichten die Juden in Pädagogik und Wissenschaft grosse Fortschritte. Wo sie lebten beeinflussten sie die Menschen zum Besseren. Das verärgerte den Vatikan, die Fürstbischöfe und -äbte sehr. Sie waren die Einflussreichen, die Herren des ewigen Heils und die Besitzer der grossen Ländereien. Mit ihrer heidnisch-christlichen Heilslehre konnten sie die Menschen niederhalten. Der Grossteil der Christen wurde von ihnen wie Sklaven niedergehalten, in schändlicher Weise missbraucht und ausgebeutet. Die christlichen Menschenmassen waren von der geistlichen Herrschaft auf Gedeih und Verderb abhängig gemacht. Wer sich dieser Ausbeutung widersetzte bekam es mit der päpstlichen Inquisition zu tun. Einem solchen Menschen wurde das ewige Heil für immer abgesprochen. Es drohte ihm Folter und Tod. Das Christentum verhinderte jede Entwicklung zum Wohle der Menschen. Jede neue Errungenschaft galt als vom Teufel eingegeben. Und da die Juden als Teufelskinder galten, war es ein Leichtes die christlichen Volksmassen von Jahrhundert zu Jahrhundert gegen sie zu mobilisieren.

Die Juden lebten nach dem Motto das JaHuWaH über den Propheten Jirmejahu damals den Weggeführten nach Babel mit auf den Weg gab: “Und sucht den Frieden der Stadt, in die ich euch gefangen weggeführt habe, und betet für sie zu JaHuWaH! Denn in ihrem Frieden werdet ihr Frieden haben” (Jer 29,7). Das aber verhinderten die christlichen Führer mit immer neu ausgedachten Schikanen gegen die Juden.

Dass Juden heute zu den reichsten Menschen der Welt gehören hat wesentlich mit der Boshaftigkeit des Christentum zu tun. 1095 ordnete Papst Urban II. die ersten Pogrome gegen die Juden an. 1103 wurde den Juden verboten Waffen zu tragen, damit sie sich nicht gegen die christlichen Angreifer wehren konnten. Seit dem 12. Jh. wurden die Juden vom Papsttum in den christlichen Ländern aller ihrer menschlichen Rechte beraubt. Sie durften in vielen Ländern und Städten keine Güter besitzen und kein Handwerkerberuf ausüben. Von den christlichen Zünften waren sie ausgeschlossen. Zu Schleuderpreisen mussten sie alles an die Christen verkaufen. Juden mussten sich mit dem gelben Stern kennzeichnen. Abends wurden sie in Ghettos gesperrt, wo sie unter lebensunwürdigen Bedingungen hausten. Wie sollten sie überleben? Sie waren gezwungen jenen Tätigkeiten nachzugehen, die von den Christen geächtet waren: Pfandleihe, Trödelhandel und – und das liess sie im Laufe der Jahrhunderte reich werden – der Geldleihe. Auf dem Laterankonzil verhängte nämlich Papst Innozenz III. 1214 für Christen das Gesetz des Zinsverbotes, ein Gesetz das die christlichen Händler schockierte, weil es den freien Handel sehr beeinträchtigte. Die Zünfte waren aber auf den freien Handel angewiesen der sich eigentlich nur über den Weg der Zinsgeschäfte entfalten konnte. Also sprangen Juden gezwungenerweise in die Bresche. Es öffnete sich ihnen hier eine Überlebenschance. Damit verhalf die Kirche den Juden ungewollt zu Reichtum und Vermögen. Mit der Zeit erhielten reiche Juden als Finanzberater von christlichen Herrschern Sonderprivilegien. Mit ihnen sollte die Kaufkraft in Schwung kommen.

Mit der Geldleihe verhalfen sie manchem Herrscher seine politische Macht zu erhalten oder auszuweiten, manchmal zum Nachteil der unterdrückten Bevölkerung. Manche Juden wussten nichts von diesem Missbrauch ihres Geldes, andere schon. Das schürte den schon kirchlich dogmatisierten Judenhass. Sie wurden als Kriegstreiber verketzert, als Feinde des Friedens. Könige, Fürsten u.a.m. benutzten Juden für das Eintreiben der Steuern. Das wiederum schürte weiter den Judenhass. Das Volk vermochte nur selten zu unterscheiden zwischen dem der die Steuern erliess und dem der sie in dessen Namen eintreiben musste. Die Wut war manchmal so gross, dass Juden als Steuereintreiber nicht selten erschlagen oder aufgehängt wurden, so wie etwa der 1689 in Heidelberg geborene Steuereintreiber, der Jude Joseph Süss.

Herzlich grüsse ich alle mit den Worten aus Jirmejahu 31,10-12a und wünsche allen einen gesegneten Shabbat: “Hört das Wort des JaHuWaH, ihr Nationen, und meldet es auf den fernen Inseln und sagt: Der Israel zerstreut hat, wird es wieder sammeln und wird es hüten wie ein Hirte seine Herde! Denn JaHuWaH hat Jakob losgekauft und hat ihn erlöst aus der Hand dessen, der stärker war als er. Und sie werden kommen und jubeln auf der Höhe Zions..“

Shalom! Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 17. November 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.