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"dein Wille geschehe" (Matthäus 6,9e)

Glaubensimpuls 31 von Gregor Dalliard

Im Shma Israel und im Zehn-Wort (zehn Gebote) ist dem auserwählten Volk die Grundbeziehung im Umgang mit JaHuWaH und dem Nächsten grundgelegt (vgl. 5Mo 6,4-25; 2Mo 20,1-17, bzw. 5Mo 5,1-22). Der Schriftgelehrte und Rabbi von Nazareth, Jahushua, fasst diese Grundregeln in dem sogenannten Vaterunsergebet zusammen (Mt 6,5-13), in konzentriertester Form im Satz: “dein Wille geschehe” (Mat 6,9e). Mit diesem festen Glaubensbekenntnis steht und lebt Jahushua von Nazareth aus der Mitte des TaNaCH (“AT”). Damit er ganz und ungeteilt auf der prophetischen Offenbarungslinie. Dieses Bekenntnis gehört zum Wesen eines jeden wiedergeborenen Gliedes am Leibe JaHuWaHs, der aus IHM gezeugt und geboren ist (vgl. 5Mo 32,18). Das heisst m.a.W.: “Sucht JaHuWaH” (Jes 55,6), sucht nach dem Willen des JaHuWaH. “Lass ab vom Bösen und tue Gutes, suche Frieden und jage ihm nach!” (Ps 34,15). Darin geschieht der Wille des JaHuWaH. Grundsätzlich gilt: Das Geschöpf fragt nach dem Willen des Schöpfers JaHuWaH. Den Willen des Schöpfers finden wir in der Offenbarung des TaNaCH (“AT”), in der Bibel des Jahushua von Nazareth. Wir lernen darin das Wesen JaHuWaHs kennen.

Dadurch werden wir vom Schöpfer JaHuWaH in die geschichtlichen Zusammenhänge hineingeführt, die immer auch heilsgeschichtliche Zusammenhänge sind. Durch die Erkenntis seines Willen werden wir zur Ruhe und damit zu einem sinnerfüllten Leben geführt. Als Geschöpfe benötigen wir dies dringend, gerade wegen unserer Neigungen zu menschlichen Entgleisungen, die unter Umständen zu schwersten menschlichen Versagen ausufern können und uns belasten. Auch wegen der scheinbar anmutenden Sinnlosigkeiten in den Abläufen innerhalb der ganzen Schöpfung, mit denen wir nicht immer zurecht kommen. Was JaHuWaH will, das geschieht: “Und JaHuWaH sprach, und es wurde” (vgl. 1Mo Kap. 1 und 2). JaHuWaH hat alles nach seinem Ratschluss (Willen) geschaffen. Selbst das Böse hat JaHuWaH geschaffen, etwas das wir absolut nicht verstehen können. Auf das Ziel hin mag es uns ein Trost sein: “Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde. Und an das Frühere wird man nicht mehr denken, und es wird nicht mehr in den Sinn kommen. Vielmehr freut euch und frohlockt allezeit über das, was ich schaffe!” (Jes 65,17-18). Alles wirkt er zu seinem Zweck: “Alles hat JaHuWaH zu seinem Zweck gemacht, so auch den JaHuWaH-losen für den Tag des Unglücks (d.h. für den Tag seiner Umkehr)” (Spr 16,4; vgl. 2Mo 9,16-17).

“Seht nun, dass ich, ich es bin und kein Erlöser neben mir ist! Ich, ich töte und ich mache lebendig, ich zerschlage und ich, ich heile; und es gibt keinen, der aus meiner Hand rettet” (5. Mo 32,39). “Ich bin JaHuWaH und sonst keiner. Ausser mir gibt es keinen Erlöser. Ich gürte dich, ohne dass du mich erkannt hast, damit man erkennt vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Untergang her, dass es ausser mir gar keinen gibt. Ich bin JaHuWaH und sonst keiner - der das Licht bildet und die Finsternis schafft, der Frieden wirkt und das Unheil schafft. Ich, JaHuWaH, bin es, der das alles wirkt” (Jes 45,5-7). Alle diese biblischen Aussagen wollen dem Menschen die Einzigartigkeit JaHuWaHs vermitteln. Er ist derjenige, der über allem was da ist existiert, über allem, was der Mensch auf dieser Erde sieht und erlebt. Alles ist in seiner Hand. Der Blick ist immer auf das Ziel ausgerichtet.

Erst in diesem Zusammenhang können die Menschen verstehen und das nachvollziehen, was mit seinem Willen gemeint ist. Alles entspricht seinem Willen und **alles dient und erfüllt einen Zweck **. Im Angesicht der vielen schrecklichen Geschehnissen in der Welt, stehen viele fassungslos da, wenn sie solches lesen. Der Wille des Menschen ist aber hier mit hineingenommen, mit gefragt und gefordert. JaHuWaH gab den Menschen freie Entscheidungsmöglichkeiten, Freiräume, in denen der Mensch die volle Verantwortung wahrnehmen kann, soll und muss. Alle Aufforderungen in den Schriften, im TaNaCH, (“AT”) reden davon. Doch Entscheidungen kann der Mensch nur innerhalb dieser festen Ordnungen JaHuWaHs treffen – als Geschöpf JaHuWaHs, nie aber ohne Gemeinschaft (Beratung) mit JaHuWaH. Das Geschöpf sollte erkennen und wissen, dass es niemals seinem Schöpfer ebenbürtig ist oder ihn ignorieren darf. Dazu gibt es etliche prophetische Aussagen, so etwa im Zusammenhang des Bildes vom Töpfer mit dem Ton, dem Künstler mit dem Kunstwerk (Jes 29,16; 45,9-13; Dan 4,32; Jer 18,3-6). Diesen Unterschied sollte der Mensch nach dem Willen JaHuWaHs respektieren! Erst dann kann der Mensch in Verantwortung handeln, Willensentscheidungen treffen, und den Frieden in JaHuWaH finden. So schrecklich sich diese Aussage anhören mag, aber das Leid hat eine erzieherische, zu JaHuWaH und zur Menschlichkeit hinführende, Bedeutung. Ohne Gemeinschaft mit JaHuWaH bleibt alles Tun des Menschen letztlich sinn-, zweck- und hoffnungslos.

Adam und Eva, Nimrod u.v.a.m., handelten gegen die Ordnungen JaHuWaHs. D. h. sie wollten sein wie JaHuWaH (vgl. 1Mo 3,5; Jes 14,14-15). Sie respektierten den souveränen Willen des Vaters nicht (Rebellion). Sein Wille sollte nicht über ihrem Willen stehen. Sie wollten sein wie der Schöpfer, ihn weghaben, ersetzen durch ein neues “Evangelium”, das sie entworfen hatten. JaHuWaH wies den Menschen auf die schrecklichen Folgen des Missbrauchs seines Vertrauens hin. Alles Unrecht und Leid, zu allen Zeiten, ist darin begründet und enthalten. Das ist heute noch so.

Wir würden entweder an dem entsetzlichen Leid in der Welt verzweifeln, die Existenz JaHuWaHs leugnen, ausbeuterisch leben oder alles fatal über uns ergehen lassen, gäbe es nicht JaHuWaH, gäbe es nicht den Willen des Schöpfers, nicht die Verheissung der Wiederherstellung aller zerstörten, leidgeprüften und schrecklich missbrauchten Menschenleben und der ganzen Schöpfung (vgl. Jes 11,1-10; 61,1ff; Jes 65,17ff; Jes 66,22-23). Wir glauben an die gerechten Gerichte der Wiederherstellung (neu ausrichten) und die Wege der Wiedergutmachung durch JaHuWaH. Sie bleiben unserem Auge meistens verborgen, damit wir uns nicht anmassen über die Schwächen und Fehler anderer Menschen urteilen zu müssen. An gegebener Stelle haben gesunde Gerichtsurteile unter Menschen ihren Platz, das steht ausser Frage. Gäbe es keine Erstattung aller Ungerechtigkeiten, in Bezug auf alle Gräuel, denen unzählige leidgeprüfte Menschen und die Schöpfung machtlos ausgesetzt waren, sind und sein werden, ergäbe das Leben gar keinen Sinn.

Der Psalmist fasst alles bisherige prophetische Reden, bis zu seiner Zeit, wie folgt zusammen: “Es werden daran gedenken und zu JaHuWaH umkehren alle Enden der Erde; vor dir werden niederfallen alle Geschlechter der Nationen. JaHuWaH gehört das Königtum, er herrscht über die Nationen. Nur ihm werden huldigen alle in der Erde “Schlafenden”, vor ihm werden sich beugen (huldigen) alle, die in den Staub hinabfuhren, und der, der seine Leib nicht am Leben erhalten konnte” (Ps 22,28-30). Mit den Letzteren sind jene gemeint, die durch Gewalteinwirkungen oder durch andere Umstände ihr irdisches Leben verloren haben. Mit den in der Erde Schlafenden und den in den Staub Hinabgefahrenen sind nicht die toten Leiber, die verwesten oder verbrannten Leiber, oder von Tieren gefressenen Leiber, gemeint, die wieder als Leiber aus der Erde, der Asche oder aus dem Kot der Tiere, heraussteigen, auferstehen werden. Das ist ein frommer Unsinn. Diese Leiber haben ihren Dienst zu ihrer Zeit getan. Wir brauchen sie nicht mehr. Sie werden höchstens noch den gefrässigen Tieren in der Erde nützlich sein oder als Dünger ihren Abschluss finden, wie wir das sicher schon gesehen haben. Sie sind für immer in Erde und Staub übergegangen.
Vielmehr ist dies eine Metapher, ein Bild dafür, dass die Leiber aller Menschen zur Erde zurückkehren und darin vergehen, ausnahmslos alle, vom ersten bis zum letzten Menschen, und dass der Geist aller Menschen, ausnahmslos aller Menschen, zu JaHuWaH zurückkehrt und lebt: “Und der Staub kehrt zur Erde zurück, so wie er gewesen, und der Geist kehrt zu JaHuWaH zurück, der ihn gegeben hat” (vgl. Pred 12,7; 1Sam 2,6; Ps 90,3 u.a.m).

Darum lesen wir in Psalm 126, dem berühmten Wahllfahrtslied : “Er geht weinend hin und trägt den Samen zum Säen. Er kommt heim mit Jubel und trägt seine Garben”. Der Wille JaHuWaHs war, ist und bleibt ein Leben schaffendes Evangelium, eine frohe Botschaft. Machen wir mit, treten wir ein in die tiefe Gemeinschaft mit dem Schöpfer des Lebens, denn das was war, wird JaHuWaH wieder werden lassen – zusammen mit unserem Beitrag: “Und es geschah so. Und JaHuWaH sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut” (1Mo 1,31).

Einen reich gesegneten Shabbat wünsche ich allen von Herzen. Shalom!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 21. April 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.