Die Thora aufheben! Jesus, der Gott der Kirchenväter, als Ersatz.
Glaubensimpuls 190 von Gregor DalliardJeder von uns weiss, dass die Prediger aller christlichen Gemeinschaften, aller Landes- und Freikirchen den TaNaCH als unveräusserliches Glaubensgut der Christen lehren. Jesus, der Gott der Kirchenväter, der allerdings nicht der Jahushua von Nazareth ist, hat aber nach ihrer Lehre den Juden die Thora weggenommen, sie aufgehoben und sie für nicht mehr verbindlich erklärt. Er hat sie angeblich für die Kirchen zum nebensächlichen Anhängsel ihrer “Bibel”, des Neuen Testamentes, gemacht. Er soll sie ihnen damit zur unverbindlichen freien Verfügung gestellt haben.
Etwas das angeblich nicht mehr verbindlich ist, mit dem kann ich machen was ich will. Ihr Gott Jesus hat sich damit an die Stelle der Thora und der Propheten gesetzt. Nur er ist noch verbindlich. Er ist zum Ersatz für die Thora und die Propheten geworden.
Im TaNaCH wird uns Folgendes bezeugt: “Glücklich der Mensch, der nicht folgt dem Rat der JaHuWaH-losen, den Weg der Sünder nicht betritt und nicht im Kreis der Spötter sitzt, sondern seine Lust hat an der Thora JaHuWaHs und über seine Thora sinnt Tag und Nacht!” (Ps 1,1-2). Über die Thora brauchen sie nicht mehr Tag und Nacht nachzusinnen, die ist abgetan, also tun sie es über ihren Gott Jesus, den sie anhaltend und bei jedem “Gottesdienst” anbeten, über den die christliche Welt im Laufe der Kirchengeschichte zahllose Philosophien entwickelte. Die Welt ist voller Bücher davon!
Ich möchte das noch einmal hervorheben: Wenn ich den Lebensschatz und -reichtum der Thora nicht mehr für verbindlich erkläre, auflöse, vernichte, dann bleibt nur noch derjenige übrig, der nach der Lehre der Kirchenväter den TaNaCH angeblich ersetzt, und das ist ihr Gott Jesus, den sich die Kirchenväter erdachten und zu dem sie im Laufe der ersten Jahrhunderte eine unvorstellbare durchtriebene Philosophie entwickelten.
So sinnen die Christen nun nicht mehr Tag und Nacht über die Inhalte der Bibel im TaNaCH nach, sondern über den Ersatz, den sie sich zurechtgelegt haben. Sie haben sich damit angemasst, sich über JaHuWaH und seinen verbindlichen Schatz des Lebens, der uns in der Thora anvertraut ist hinwegzusetzen und damit meinen sie das Recht zu besitzen über sein auserwähltes Volk, die Juden, verfügen zu können. Sie schalten und walten im Geiste der Kirchenväter, der Gründer des Christentums, und setzen sich über alles Heilige hinweg.
Lasst mich in Anbetracht der Reaktionen auf meine Glaubensimpulse (Gim) noch einmal auf die Tragik dieses Geschehens hinweisen: Die Kirchenväter gaben dem Christentum auf den Konzilien von Nizäa 325 und Konstantinopel 381, also im 4. Jahrhundert, offiziell die definitive Grundlehre und -ausrichtung, die im Widerspruch zu JaHuWaH und dem auserwählten Volk steht. Einzelne antijüdische Kirchenväter entwickelten diese Lehren schon in der zweiten Hälfte des zweiten Jahrhunderts.
Jahushua von Nazareth wurde – im völligen Widerspruch zum TaNaCH – zu dem Erlöser-Gott erhoben, ohne den niemand gerettet werden kann. Nach dieser Dogmatik hat sich alle Bibelauslegung zu richten. Darum nehmen alle christlichen Kirchen und Gemeinschaften heute noch aus dem reichen verbindlichen Schatz der Thora und der Propheten nur das heraus was der Jesus-Gott-Ideologie der Kirchenväter entspricht und ihr nicht in die Quere kommt. Die Aussagen in der Thora werden willkürlich auf ihren neuen Erlöser-Gott Jesus angewandt, der bei näherem Hinschauen nichts mit dem Jahushua von Nazareth zu tun hat.
Dasselbe machten sie mit den Bekenntnisschriften (BeS). Das sind bestimmte wahre Überlieferungen von Taten und Aussprüchen Jahushuas, der Apostel und auch Shauls, die vollkommen der Thora entsprechen. Doch diese wurden mit der gezielten Absicht von Papst Damasus und von dessen Sekretär, Kirchenvater Hieronymus, das auserwählte Volk auszuschalten im 4. Jahrhundert überarbeitet und als Gegenbibel zum TaNaCH als Neues Testament (NT) geschaffen, als dieverbindliche Bibel. In recht vielen Aussagen wurde der Sinn völlig verändert. Schliesslich aber verbot die Kirche sogar das Lesen des Neuen Testamentes.
Was war der Grund dafür? Es waren zu viele Hebraismen, ursprüngliche Wahrheiten aus der Thora in diesen Schriften enthalten, so dass man beim ernsthaften Lesen des “NT” den Betrug der Kirchenväter bemerken musste. Um das zu verhindern hätten sie alle Hebraismen (ursprüngliche Wurzeln aus der Thora) weglassen müssen, aber dann wäre kaum noch etwas übrig geblieben. Diesen Gefallen aber wollten die Kirchenväter den Juden nicht tun,denn sie wollten sich als das neue Volk JaHuWaHs vor der Welt darstellen und die Juden für ewig verdammen. Also brauchten sie eine Bibel, in der sie Jahushua als Feind der Juden darstellen konnten.
Dass sich Jahushua mit einem kleinen extremen, aber einflussreichen Kreis von Juden auseinandersetze war vollkommen normal, das gab es immer und überall. Aber die Kirchenväter nahmen diese Nebensächlichkeit und machten sie zum Zentrum ihrer ganzen Theologie. Als dieser Jesus im 4. Jahrhundert definitiv zum wahren Gott und wahren Menschen, zum Mensch gewordenen Gott, zum fleischgewordenen Gott, erklärt wurde, konnte der Hass auf die Juden für immer begründet werden. Sie hatten nach ihrer Lehre diesen Gott abgelehnt und umgebracht. Die Römer, die eigentlichen Täter, wurden zu Freunden des Gottes Jesus erhoben. Siehe die liebevolle Darstellung des grausamen Pilatus im Evangelium nach Johannes.
Die Kirchenväter und späteren Kirchenführer waren sich aber folgender Gefahr bewusst! Wenn Christen im Neuen Testament lesen und nach den Quellen der Aussagen suchen und forschen, dann würden sie unweigerlich zur Wahrheit der Thora und der Propheten vorstossen. Dieser Weg musste unter allen Umständen unterbunden werden. Also verboten sie sogar das Lesen des Neuen Testamentes, ihrer eigenen “Bibel”: “Wir verbieten auch den Laien den Besitz von Büchern des Alten oder des Neuen Testaments, es sei denn einer möchte gerne ein Psalterium oder ein Brevier für das Heilige Officium oder das Stundengebet der Seligen Maria zur Andacht haben. Aber dass sie die vorgenannten Bücher in einer volkssprachlichen Übersetzung besitzen dürfen, das verbieten wir aufs Grundsätzlichste.
Es stand sogar die Todesstrafe darauf. Fand die Vatikanische Gestapo nur einen Vers in einem Haus, musste das Haus abgerissen werden. Die Bewohner wurden auf die Galeeren, in die Bergminen oder sonst wo verbannt, wo sie qualvoll starben.
Was erkennen wir daraus? Der Hass der Kirchengründer auf die Bibel, den TaNaCH, lässt uns den aussergewöhnlichen reichen Lebensschatz der Thora für jeden Menschen erkennen. Heute vermögen wir diesen Hass zu erkennen, weil wir genau das taten, was die Gründer des Christentums verhindern wollten. Wir lasen zuerst gründlich im “Neuen Testament”. Und siehe da: wir stiessen auf die Quellen der Wahrheit. Damit vermögen wir diesen abgrundtiefen Hass der Kirchenführer gegen JaHuWaH, seinen verbindlichen TaNaCH und die Juden zu fassen.
Hunderte Millionen von Menschen sind in den letzten tausendsechshundert Jahren diesem Hass zum Opfer gefallen. Der Geist des Antisemitismus, der später zu den abscheulichen Verbrechen gegen die Juden führte, ist dem jungen Adolf Hitler im katholischen Religionsunterricht und während seiner Zeit als achtjähriger Chorknabe und Ministrant im Kloster Lambach (A), im Benediktinerstift, eingeimpft worden. Das geschah unwillkürlich, denn aus dem Geist des Antijudaismus ist das Christentum entstanden – das ist das Christentum! Fassungslos stehen wir vor diesem frommen System, vor dieser Ideologie der Kirchenväter. Wir fragen uns, warum kaum ein Theologe bereit ist, sich davon loszusagen. Klar, die Reaktionen in christlichen Führerkreisen auf Gläubige, die “unpasende” Fragen stellen, können heute noch rigoros, ja brutal sein!
In den christlichen Kreisen also ersetzt der Erlöser-Gott Jesus die Thora. Bei jedem Gespräch und Seufzer fällt das Wort “Jesus”. Meistens wird der Name noch auf Englisch ausgesprochen, um das spirituelle Know how hervorzuheben. In allen Versammlungen, Gottesdiensten, religiösen Anlässen usw. ist ihr selbstgemachter Jesus-Gott Mittel-, Angel- und Drehpunkt aller Dinge.
Viele von ihnen sprechen den ganzen Tag und überall nur noch den Namen “Jesus” aus. Sie wollen alle Leute, wohin immer sie kommen, zu ihrem “Jesus” bekehren. Sie sind nicht fähig oder bereit auf den Glauben des Jahushua von Nazareth einzugehen und aus der Fülle seines Glaubens, seines Vertrauen auf JaHuWaH zu leben.
Es interessiert sie überhaupt nicht, dass der EINZIG EINE JaHuWaH, unser Erlöser, unmissverständlich gegen sie spricht: “Höre, Israel: Der JaHuWaH ist unser Erlöser, JaHuWaH allein! Und du sollst JaHuWaH, deinen Elohim, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen in deinem Herzen sein” (5Mo 6,4-6; Jes 42,8). “..um dich erkennen zu lassen, dass der Mensch nicht von Brot allein lebt, sondern von allem, was aus dem Mund des JaHuWaHs hervorgeht, lebt der Mensch” (5Mo 8,3).
Es interessiert sie ebenso wenig, dass Jahushuas von Nazareth, auf den sie sich angeblich ständig und überall berufen und anbeten, gegen sie spricht: “Und einer der Schriftgelehrten, der gehört hatte, wie sie miteinander stritten, trat hinzu, und da er wusste, dass er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jahushua antwortete ihm: Das erste ist: ‘Höre, Israel: JaHuWaH, unser Elohim, ist EINZIG EINER; und du sollst JaHuWaH, deinen Elohim, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft’. Das zweite ist dies: ‘Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Grösser als diese ist kein anderes Gebot’.
Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Rabbi, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist EINER, und es ist kein anderer außer ihm; und ihn zu lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und aus ganzer Kraft und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist viel mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer” (Mk 12,28-33).
Das ist ein klares Zeugnis aus dem Munde Jahushuas von Nazareth. Doch welchen Christen interessiert schon das was Jahushua von Nazareth lehrt und bekennt? Die Meinung und Lehre der Kirchenväter ist ihnen wichtiger als das Wort aus dem Munde Jahushuas.
Ein anderes Zeugnis: “Da spricht Jahushua zu ihm: Geh hinweg, Satan! Denn es steht geschrieben: Du sollst JaHuWaH, deinen Elohim, anbeten und ihm allein dienen.” (Mt 4,10). Ja, Jahushua bezeichnet die Christen sogar als Übeltäter, weil sie sich zwar überall und in allem auf ihn berufen, auf seinen Namen, ihn sogar anbeten, sich aber hartnäckig weigern den Willen des Vaters zu tun!
Was sagt Jahushua?: “Meint nicht, dass ich gekommen sei, die Thora oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu bestätigen (bekräftigen). Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eins dieser geringsten Weisungen (Gebote) auflöst und so die Menschen lehrt, wird der Geringste heissen im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, dieser wird gross heissen im Reich der Himmel” (Mt 5,17-19).
Man mag versucht sein, diese Aussagen umzudeuten, abzuschwächen, auf bestimmte Aussagen zu beschränken. Das aber wird niemandem gelingen, der im TaNaCH (Thora, Propheten und Schriften) nach dem Willen des Vaters sucht. Für Jahushua von Nazareth gab es darum nie einen anderen Massstab zur Beurteilung aller Dinge des Lebens, als der des TaNaCHs (des “ATs”). Dieser Wille war für ihn vollkommen in der Thora, Propheten und Schriften dargelegt.
“Und es soll geschehen, wenn er auf dem Thron seines Königreiches sitzt, dann soll er sich eine Abschrift der Thora in ein Buch schreiben, aus dem Buch, das den Priestern, den Leviten, vorliegt. Und sie soll bei ihm sein, und er soll alle Tage seines Lebens darin lesen, damit er JaHuWaH, seinem Erlöser gehorchen (Ehre bringen) lernt, um alle Worte der Thora und diese Ordnungen zu bewahren, sie zu tun, damit sein Herz sich nicht über seine Brüder erhebt und er von dem Gebot weder zur Rechten noch zur Linken abweicht, damit er die Tage in seiner Königsherrschaft verlängert, er und seine Söhne, in der Mitte Israels” (5Mo 17,18-20).
Jahushua kannte also keine andere Bibel als den TaNaCH (“AT”). Seine Verkündigung entsprach dem TaNaCH. Lasst uns gerne und mit Ausharren in der Thora forschen und aus ihrem Lichte unser Leben nähren. Shalom!
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.