In der Bekenntnisschrift (BeS) “nach Lukas” ist ganz einfach die Rede von den allgemein Armen: “Glückselig ihr Armen, denn euer ist das Reich JaHuWaHs” (Lk 6,20). Den Armen ist grundsätzlich die Teilhabe an den Reichtümern und Schätzen JaHuWaHs verheissen. Das ist kein billiges Trostpflästerchen, für Menschen die arm sind. Nach unserem menschlichen Gerechtigkeitsempfinden könnte das unsere Überzeugung sein. In der BeS “nach Matthäus” hingegen ist die Rede von den “Armen im Geist”: “Glückselig die Armen im Geist, denn ihrer ist das Reich der Himmel” (Mt 5,3).
Im Gim 213 habe ich etwas zur Aussage Jahushuas geschrieben: "..damit ihr Söhne eures Vaters seid.." (Mt 5,45). Diese Aussage Jahushuahs von Nazareth deckt sich mit dem was JaHuWaH über Moshe dem Pharao sagen lässt: “So spricht der JaHuWaH: Mein erstgeborener Sohn ist Israel, - und ich sage dir: Lass meinen Sohn ziehen, damit er mir dient!” (2Mo 4,22-23). Der Sohn besteht aus dem ganzen auserwählten Volk, auch die Frauen und die Kinder gehören dazu.
Mit viel Freude und Dankbarkeit lasst uns auch in diesem Gim versuchen gemeinsam Irrtümern, die von den Kirchenvätern in die hebräischen Bekenntnisschriften (BeS = NT) eingefügt worden sind, auf den Zahn fühlen. Unser aufrichtiges Anliegen ist es sie ins rechte Lot zu rücken. Sehr gerne tun wir das zur Ehre JaHuWaHs, unseres Schöpfers, zu unserem eigenen Segen und zum Segen der aufrichtigen Bibelleser. Diesen eingeschlagenen Weg beschreiten wir auch um der Liebe und Gerechtigkeit willen, die wir Jahushua, seinen Jüngern und den gerechten Juden schulden.
Lasst uns im Zusammenhang der letzten Glaubensimpulse noch etwas verweilen. Wir lernten im Theologiestudium, dass Moshe eigentlich den Gesetzeskodex, d.h. die Weisungen des Rechts von Hammurapi weitgehend übernommen habe. Das aber stimmt nicht. Hammurapi war der sechste König der 1. Dynastie von Babylon. Zu seiner Zeit wurde der Ausspruch: “Zahn um Zahn, Aug um Aug” im wörtlichen Sinn umgesetzt. Die israelitisch-jüdische Rechtsbestimmung unterscheidet sich gerade darin, dass sie “Zahn um Zahn, Aug um Aug” nicht im wörtlichen Sinn gestattete.
Nehmen wir es vorweg: JaHuWaH verfolgt mit seinem auserwählten Volk einen heilsgeschichtlichen Plan, nach einem bestimmten Konzept, der bis zum Ende dieses Zeitalters funktionieren wird. Das haben viele von uns inzwischen aus der Bibel (Tanach) heraus verstanden. Mit der Aussage: “Ihr habt gehört.. Du sollst deinen..Feind hassen. Ich aber sage euch..” will der Schreiber, der Überarbeiter des Evangeliums nach Matthäus, diesen Heilsplan zerstören. Er versucht darum mit allen Mitteln die Ehre JaHuWaHs, sein Wort, die Thora, die Juden und den heilsgeschichtlichen Plan in ein schlechtes Licht zu stellen und ins Gegenteil zu verkehren.
Lasst uns mit grosser Freude und Dankbarkeit zur Ehre JaHuWaHs und seiner Propheten weiter biblische Zusammenhänge auf den Leuchter stellen. Wir tun es in der Gewissheit jenes Psalmisten der sagt: “Wohlgeläutert ist dein Wort, dein Knecht hat es lieb” (Ps 119,140). Den Christen, die auf der Suche nach der Wahrheit sind möchte ich ermutigend zurufen: nehmt den Glauben Jahushuas von Nazareth in eure Herzen auf!
Im letzten Gim schrieb ich etwas über Mt 5.
Die Söhne des Vaters repräsentieren ihren Vater in der Öffentlichkeit. Unter dem Begriff “Söhne” sind natürlich auch die Töchter zu verstehen! An der geistigen und moralischen Einstellung und am Verhalten der Söhne, bzw. der Kinder, im öffentlichen Leben kann der Vater oder die Mutter erkannt werden. Im Volksmund sagt man: “der Apfel fällt nicht weit vom Stamm”. Diese Schlussfolgerung trifft zwar nicht immer zu, aber im Allgemeinen vermitteln junge Menschen in der Öffentlichkeit doch das was sie Zuhause mibekommen haben.
Das biblische Fest der Freude, Sukkot, ist vorbei, dennoch lebt die Freude, die innere Ruhe und der Frieden in unseren Herzen. Im letzten Gim schrieb ich: Ein Jude der diese Erlösung (die Beziehung zu JaHuWaH, wie Abraham sie pflegte) aus irgend einem Grund “vergass”, die lebendige Beziehung zu JaHuWaH zerbröckeln liess, götzendienerische Einflüsse nicht abwehrte usw. galt also als verlorenes Schaf. Der Jude bleibt zwar Schaf, aber eben ein verlorenes Schaf, es sei denn er kehrt zu JaHuWaH zurück.
Wir stehen inmitten der Festtage der Freude. Wir haben uns die Feste Rosh HaShana und Jom Kippur zu Herzen genommen. Reichlich durften wir aus ihnen schöpfen. Jeder nach seinem Vermögen und nach seinem Zugang zu den Quellen dieser Feste. Sie rufen uns zur Besinnung auf, sind uns wegweisend im praktischen Alltag und zugleich voller prophetischen Reichtums. Jahr für Jahr dürfen wir tiefer in diesen wunderbaren unerschöpflichen Schatz hineintauchen und uns innerlich an den Früchten dieser Feste erfreuen.
Von Rosh HaShana über Jom Kippur blicken wir auf das bevorstehende dritte Fest im Monat Tishri (Sept./Okt.), auf Sukkot (Laubhüttenfest). Gemäss 3Mo 23,33-35 soll auch dieses Fest im siebten Monat gefeiert werden und zwar vom 15.-21. Tishri. Es beginnt am 27. September abends, nach Sonnenuntergang und dauert bis Sonntagabend. Neben Pessach (Gedächtnis der Erlösung) und Shawuoth (Empfang des Wortes und der Ordnungen der wahren Anbetung und Verehrung JaHuWaHs und des menschlichen Zusammenlebens), ist Sukkot eines der drei segensreichen Wallfahrtsfeste die JaHuWaH den zwölf Stämmen im verheissenen Land gab.