Da ich zur Zeit zur Abklärung im Spital bin, wird es vorerst keine neuen Impulse geben. Ich melde mich wieder. Ich grüsse alle herzlich mit Psalm 23:
"Der JaHuWaH ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele. Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen. Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über. Nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich kehre zurück ins Haus des JaHuWaH für immer."
Das jüdische Neujahr, Rosh Hashana, steht vor der Tür. Wörtlich übersetzt heisst Rosh Hashana: Kopf des Jahres. Nach unserem gängigen Kalender beginnen diese freudigen Festtage mit dem Sonnenuntergang am Sonntag dem 9. September und enden mit dem Sonnenuntergang am Dienstag dem 11. September. Rosh Hashana ist ein Fest der Freude. Rosh Hashana ist auf Jom Kippur, den Versöhnungstag, ausgerichtet. Über allem steht die Gnade JaHuWaHs, etwa gemäss Ps 103,3: “Der da vergibt alle deine Sünde, der da heilt alle deine Krankheiten”.
Wie glaubten die Menschen zur Zeit Abrahams? Wir können uns kaum in deren Lebensweisen und -gepflogenheiten hineinversetzen. Es gab unsere supermoderne Kommunikations- und Informationstechnik nicht, keine digitale Revolution, ebensowenig alle unsere modernen Verkehrsverbindungen und all die Lebenseinrichtungen mit all den sozialen Leistungen. Es gab aber auch nicht den modernen Stress, der soviele Menschen heute ins Abseits treibt, in die Einsamkeit drängt. Die Massen von Menschen sassen auch nicht wochenlang, tagaus tagein, auf ihren Stühlen vor dem Computerding und TV-Kanälen und holten sich ihr Essen nicht in Kaufhäusern. Die meisten unsere Beziehungen zu den Mitmenschen laufen heute über Whats App, Twitter, Facebook, Youtube u.a.m. Dinge die unsere täglichen Bedürfnisse befriedigen sollen laufen über diese Kanäle ab.
Als ich mich vor einigen Jahren voller Begeisterung intensiver mit dem prophetischen Wort befasste, ahnte ich noch nicht auf was für einen zusammenhängenden Lebens-Schatz ich in der Bibel stossen würde. Doch gleich zu Beginn meiner Schatzsuche ahnte ich, dass sich mein Glaube dadurch eventuell auf den Kopf stellen würde, was dann im Laufe der Zeit auch tatsächlich geschah – Schritt für Schritt! Doch dazwischen verleitete mich mein traditioneller hellenistisch-christlicher Glaube immer wieder dazu dem biblischen Prophetenschatz mit “neutestamentlichen” paulinischen Argumenten zu widersprechen, was ich heute, in der Blindheit meiner frommen Unwissenheit, als arrogante Anmassung sehe. Wie aber hätte ich damals anders urteilen können? Dass die griechische Gottheit Jesous Christos (griechisch) oder Jesus Christus (lateinisch) des Paulus nicht der Jude Jahushua von Nazareth, nicht wahrer Gott und wahrer Mensch, nicht der fleischgewordene Gott Himmels und der Erde sein sollte, durfte unter keinen Umständen wahr sein. Dass das prophetische Wort diese Lehren als Perversion des geoffenbarten Wortes entlarven würde, davor graute mir. Doch der gefundene Schatz spricht die Wahrheit. Ihm zu widersprechen ist zweck- und sinnlos.
Eine Leserin schreibt: “Wie hatte Abraham Zugang zu Gott? Wie soll ich das verstehen? Ich kann damit einfach nicht umgehen. Mit Jesus als Gott war das so einfach, weil er nach der christlichen Lehre zugleich Gott und Mensch ist und zwar Mensch wie ich und du und jeder andere auch. Ich konnte mir den Gott Jesus immer als einen Menschen vorstellen. Anders habe ich ihn mir nie vorgestellt, weil ja der Gott Himmels und der Erde, nach der Lehre des Paulus, in Jesus Christus Mensch geworden ist. Da ist es einfach eine Beziehung zu Gott zu haben. Die Beziehung war wie von Mensch zu Mensch, nur dass er zugleich als Mensch auch mein Gott war. Ich hatte eine rein menschliche Vorstellung und Beziehung zu ihm, anders ist das ja gar nicht möglich, oder? Das geht doch allen Christen so. Das machte es so einfach mit diesem Gott Jesus in einer Beziehung zu leben und diese Beziehung täglich zu pflegen. Wenn ich nun zurückdenke wird mir bewusst, dass ich mir den Gott Jesus nie als Gott, als Geist, vorstellen konnte so wie das Abraham und Sara taten. Darüber habe ich mir früher überhaupt keine Gedanken gemacht. Seitdem ich mir Gott nur als Gott vorstelle, ohne mir dabei einen Menschen vorstellen zu können, der auf dieser Erde gelebt hat, habe ich grosse Probleme. Können sie mir weiterhelfen?
Im letzten Gim habe ich den grossen und prägenden Propheten Jeshajahu (Jesaja) zitiert. Das von JaHuWaH erwählte und berufene Volk befand sich in den schlimmsten Kriegs- und Deportationswirren. Das Volk drohte unterzugehen, und mit ihm die Verheissungen an Abraham, hatte es doch den Auftrag als einziges Volk dieser Erde, die Weisungen des Lebens, welche die Erlösung von allem Götzentum, aller menschlich-religiösen Sklaverei und von allen menschlichen Ungerechtigkeiten in sich trugen, hinaus in alle Welt zu bringen, bis hin zu den entferntesten Inseln. In dieser Not rief Jeshajahu das Volk auf, sprechend im Namen JaHuWaHs, seinen Blick auf den Glauben Abrahams zu richten, auf die Verheissungen, die nicht nur das Land betreffen, sondern auch den geistigen Segen, die Wiedergeburt der Menschen in JaHuWaH. “Blickt hin auf Abraham, euren Vater, und auf Sara, die euch geboren hat!” (Jes 51,1-2). Der Prophet verhiess: Ein Überrest des Volkes wird durchkommen, durch die Kriegswirren hindurch, uns bekannt als ein Stumpf des Isai, als Spross aus Isai (Jes 11). D.h. dieses Volk ist der gesalbte Überrest, der Messias, der die Völker in das künftige messianische Friedensreich führen und belehren wird (vgl. Jes 11,1ff, 2,2-5, 51,4; Mi 4,2-8; Joe4,12; Sach 8,20-23 u.a.m). Die Kapitel Jes 11 und 12 sind wegweisend. Das ist umwerfend und erfüllt uns täglich mit viel Dankbarkeit. Das jüdische Volk trägt die messianischen Verheissungen Abrahams in sich. Es ist darum der Messias im Messianischen Reich. In diesem wunderbaren Text von Jes 51 wird die absolute Bedeutung und Wichtigkeit des auserwählten Volkes, sein Auftrag für alle Menschen, einmal mehr hervorgehoben
Das auserwählte Volk geriet im Alltagsleben immer wieder in das schwere Fahrwasser der Vergesslichkeit über das, was im Glauben Abrahams zusammengehört. Die Folgen waren vorhersehbar, vor allem für die Propheten. Abraham war durch sein Vertrauen auf JaHuWaH (seinen Glauben) von JaHuWaH erlöst worden. Die Erlösung durch JaHuWaH kann darum auch als eine Neugeburt oder Wiedergeburt bezeichnet werden. Sie war ein bewusster und entschiedener Akt im Leben Abrahams, der zum Segen für alle Menschen führt und führen wird. Dieser Akt ist gleich einem Bund, der nicht widerruft werden kann. Von da an wird Abraham von JaHuWaH Freund genannt. “Du aber, Israel, mein Knecht, Jakob, den ich erwählt habe, Nachkomme Abrahams, meines Freundes” (Jes 41,8). Das ist das Verhältnis von Freunden.
Im letzten Gim sprachen wir über die Stärke, die Kraft des Durchhaltens und den stets neuen Lebensmut der aus dem Glauben Abrahams entspringt. Aus der Beziehung Abrahams zu JaHuWaH lebten die Familien der Patriarchen und später das ganze jüdische Volk, der Überrest, bis zu diesem Tag. Diese Beziehung war und ist nicht nur ein Windhauch, der gekommen war und wieder verschwand. Durch alle Zeiten hindurch verlieh sie dem auserwählten Volk eine Lebenskraft, eine Dynamik und Energie zu neuen Wegen, wie wir sie bis zum heutigen Tag in keinem anderen Glauben nachweisen können. Die Früchte dieser Beziehung prägen diese Welt mehr als den meisten Menschen bewusst ist.
Jemand schrieb: Ist es nicht paradox, während Abraham in allem gesegnet wurde wird das heutige Israel über bewusst gesteuerte Falschmeldungen in den Medien von der EU und von ganz Europa diffamiert und delegementiert. Sprechen wir mit Bürgern Europas über Israel und die Juden stossen wir auf eine beängstigende Voreingenommenheit, eine radikale Ablehnung, Verurteilung und Hass. Wie ist das möglich nachdem Europa, vor allem wir Deutsche, dieses politische Muster kennen müssten?
Das Vertrauen, das Abraham in JaHuWaH fand war etwas völlig Neues, ganz anders als der Umgang den die Völker mit den Göttern und Götzen und ihren Forderungen pflegen. Abraham wusste, dass er diese Beziehung allen Menschen vermitteln sollte. Ihm wurde von JaHuWaH geoffenbart: der Mensch kann und wird nur in der Gemeinschaft mit JaHuWaH innerhalb dieser – vom Bösen – verworrenen Welt ein Leben der Zuversicht finden und führen können. Das menschliche Zusammenleben wird immer wieder von neuen Herausforderungen gebeutelt. Nur in den Ordnungen JaHuWaHs lässt sich ein Mensch wieder so herstellen, dass er den Weg des Miteinanders neu zu wagen vermag.
Für manche Bibelleser ist die Aussage: “….und JaHuWaH hatte Abraham in allem gesegnet” (1Mo 24,1), sehr provokativ und widersprüchlich. Sie sagen, wie konnte Abraham in allem gesegnet sein, da er zuerst sehr lange darunter litt, dass er keine Nachkommen hatte. Und dann die schwere Prüfung mit der Aufforderung JaHuWaHs ihm seinen Sohn Itzak, den Sohn der Verheissung, auf Morijahu (Moria im späteren Jerushaljim) zu opfern. Jenen Sohn den er so spät gezeugt hatte und den Sara über alle Regeln des Lebens hinaus geboren hatte.