Da ich zur Zeit zur Abklärung im Spital bin, wird es vorerst keine neuen Impulse geben. Ich melde mich wieder. Ich grüsse alle herzlich mit Psalm 23:
"Der JaHuWaH ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele. Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen. Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über. Nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich kehre zurück ins Haus des JaHuWaH für immer."
Zu Recht sind immer mehr Christen verärgert, weil viele all das nicht für möglich halten, was ihnen im Religionsunterricht beigebracht worden ist und den christlichen Kindern heute noch beigebracht wird. Die Menschen wachsen in einem religiös geprägten Kulturkreis auf, mit einem klar antijüdischen Gottesbild. Nach den ersten Jahrhunderten der Entstehung des Christentums setzten seine religiösen Führer die christliche Glaubenslehre im ganzen römischen Reich mit äusserster Gewalt durch, die Getauften durften nichts hinterfragen, ohne mit dem Tod. Automatisch hält der religiös geprägte Mensch diese Kultur (Gaubens- und Lebenskultur), die nun seit so vielen Jahrhunderten das Zusammenleben der Menschen prägt, als die einzig wahre und gute Kultur. Er denkt darüber nicht weiter nach, weil alles einmal von Religionsgründern so festgesetzt worden ist und dann über einen sehr langen langen Zeitraum hindurch immer so gelehrt und so geblieben ist! Allem, was nicht seiner Religion, bzw. seiner Kultur entspricht, begegnet er mit grosser Skepsis und abweisend. Es ist ihm fremd, es erscheint ihm als minderwertig, es gefährdet seinen Glauben.
Vom 9. auf den 10. November 2018 jährt sich zum 80. Mal jene organisierte Barbarei, jene Nacht in der in Deutschland die Synagogen brannten und schreckliche Dinge an den Juden vollzogen wurden. Diese Nacht wird Reichspogromnacht genannt. Es folgten für die Juden grauenvolle Jahre die in der Shoah ein entsetzliches Ausmass erreichten und unendliches Leid nach sich zogen – bis zu dieser Stunde. Sagen wir es vorweg: Die Folgen sind nicht wieder gutzumachen, solange das Christentum seine Theologie, seine religiöse Ideologie, seine Heils- und Erlösungslehre, nicht von Grund auf revidiert – und zwar gründlich.
Im letzten Gim stellten wir uns eine absolut wichtige Frage: Haben wir uns schon einmal gewissenhaft gefragt, welche ”Götter” die Gründer des Christentums und des Islam dazu antrieben die verhängnisvolle und todbringende Irrlehre über die endgültige Verwerfung Israels als heilsnotwendigen Glaubens- und Lehrsatz in ihre “Heiligen” Schriften aufzunehmen und zu verankern?
Das Wort “Götter” habe ich bewusst in Anführungszeichen gesetzt. Warum? Im Prinzip ist es immer der religiöse Fanatismus von Menschen selbst, der Götter hervorbringt. Der religiös-ideologische Fanatismus trieb immer schon Menschen an, verwerfliche und schändliche Glaubenslehren zu entwickeln, um sich die Welt zu unterjochen. Solche Menschen stellen sich, religiös blind gemacht, gegen die gesunden Lebensordnungen JaHuWaHs die er der Menschheit im Segen Abrahams offenbart. Diese schändliche und verhängnisvolle Lehre besagt bei beiden Religionen: die Juden, das von JaHuWaH, dem Schöpfer des Lebens auserwählte Volk, ist von Elohim JaHuWaH, dem “Gott” der Juden selbst, ein für allemal verworfen und verdammt worden. An die Stelle des jüdischen Volkes habe JaHuWaH ein anderes Volk erwählt (Ersatztheologie). Nach der christlichen “Bibel” und Dogmatik sind die Christen dieses neue Volk , nach der islamischen “Bibel”, dem Koran, sind es die Moslems.
Das ist schon sehr seltsam und auch sehr aussergewöhnlich! Nach der Grundlehre der Christen und Moslems sind die Juden das Volk, das als Glaubensgemeinschaft von JaHuWaH definitiv verworfen worden ist und zwar für immer und ewig. Diese Lehre gehört zu den allerwichtigsten Glaubensartikeln beider Religionen. Haben wir uns schon einmal gewissenhaft gefragt, wer ihnen diese Irrlehre untergejubelt hat? Das ist keine Frage, die wir leichtfertig beantworten sollten. Wir müssen uns immer wieder an die geschichtlichen Tatsachen erinnern: Aus dem Geist dieser tief verankerten Grundlehre in diesen beiden Religionen sind im Laufe der letzten 1600 Jahre Abermillionen Juden grausam abgeschlachtet worden. Dieses lehrmässig dogmatisierte schreckliche Urteil sitzt immer noch in den Köpfen von Milliarden christlich und islamisch geprägter Menschen. Darum versuchen beide Religionen die Juden unablässig für ihren eigenen Glauben zu bekehren, den die Gründer der beiden Religionen jeweils als den je einzig wahren geoffenbarten Glauben definiert haben.
Einige Gimleser schauen sich regelmässig “Fokus Jerusalem” an, ein Nachrichten Portal aus Israel, das regelmässig von Bibel TV ausgestrahlt wird. Für die biblischen Betrachtungen ist der Journalist und Theologe Johannes Gerloff zuständig. Er rechnet sich zu den ”Messianischen” Juden und ist mit seiner Familie Mitglied der “Messianisch”-jüdischen Gemeinde HaMelachim. Auch ich schaue mir die Sendungen an.
Wie alle “Messianischen” Juden versucht er zu verbinden, was vom biblisch-prophetischen Wort, vom TaNaCH her, nicht zu verbinden ist. Das müssten sich endlich, nach fast 2000 Jahren tragischer und traurigster Erfahrungen der Juden mit den Christen und nach einem intensiven und gewissenhaften Studium des biblisch-prophetischen Wortes alle Christen eingestehen, allen voran die “Messianischen” Judenchristen. Sie weigern sich aber hartnäckig diesen Schritt zu tun. Ein solcher Schritt würde dem verheissenen Segen Abrahams eine neue zusätzliche Lebensblüte verleihen. So wie Feuer und Wasser unmöglich miteinander verschmolzen werden können, so wenig können die prophetischen Inhalte des TaNaCH mit der christlichen Lehre verschmolzen werden. Das Ganze ist eine trickreiche fromme Philosophie, die viele Menschen in die Irre führt, bindet und an der Wahrnehmung ihrer Eigenverantwortung hindert.
Auf den Gim 366 folgte eine Reaktion auf die ich eingehen möchte. Ich schrieb: “Wir verstehen nun auch warum Paulus grossmundig predigt: “Denn Christus ist der Weisungen JaHuWaHs (Gesetzes) Ende….” (Röm 10,4). Die Weisungen JaHuWaHs brauchen wir nicht mehr, sondern derjenige ist ein Erlöster, ist Gott gleich, der durch das vergossene Blut der Christus-Gottheit errettet ist. Aber auch hier erteilt Jahushua von Nazareth dem Paulus eine glasklare Abfuhr” Ich zitierte dazu Mt 5,17-19.
“Ja und jetzt”, so fragt ein Gimleser, “was soll ich nun glauben, hat nun Jesus Christus die Welt erschaffen oder Gott, jener Gott an den die Juden glauben und den wir Christen Gott den Vater nennen?” Der aufrichtige Bibelleser weist auf die Widersprüche innerhalb seiner Bibel hin. Dabei gehört zu seiner Bibel zweifellos auch das sogenannte Neue Testament. Für ihn steht das sogenannte Alte Testament eben zum alten Bund und ist damit für Christen eigentlich nicht mehr verbindlich. Nur darin kann er sich erklären, dass die Schreiber des Neuen Testamentes Jesus Christus als den Schöpfer Himmels und der Erde lehren und nicht den himmlischen Vater wie das die Schreiber der Thora, die Propheten, Psalmen und die übrigen Schriften der Bibel tun.
Die wundebaren, tiefsinnigen und unser Leben aufbauenden sieben freudigen Tage von Sukkot gehen langsam ihrem Ende entgegen (Abschluss: am Sonntagabend, 30. Oktober). Auch dieses Fest ist aus dem Glauben Abrahams erwachsen, der auszog und wie später seine Nachkommen, unter der Führung des Moshe, beim Auszug aus der ägyptischen Götzenkultur, in Zelten oder provisorischen Behausungen, in Hütten, Laubhütten (Sukkas/Sukkes), lebte. Warum ist Abraham ausgezogen und warum lebte er in Zelten und Laubhütten: Sukkas/Sukkes? Was heisst das? Er durchbrach die religiöse Finsternis der Welt, zog aus jeder Form der religiösen Erniedrigung heraus, entledigte sich schrittweise der Bevormundung fester alter traditioneller religiöser Vorstellungen und Praktiken was ihn, in der damaligen Zeit, zwang seine in Götzentraditionen festgefahrene Familie, die Stadt und das Land zu verlassen. Er übernahm persönliche Verantwortung für sein eigenes Leben, für das der ihm unterstellten oder schutzbefohlenen Mitmenschen und der Schöpfung – im Dialog und unter der Führung des Schöpfers Himmels und der Erde.
Den meisten von uns wird der international bekannte christliche Evangelisationsdienst von Joyce Meyer (joyce meyer ministries) bekannt sein. Laufend strahlt das deutschsprachige Bibel TV ihre Evangelisationen aus. Das Echo ist enorm, der Beifall gross. Dieses Interesse zeigt uns wie sehr eine Masse von Menschen nach dem tieferen Glaubens- und Lebenssinn lechzt. Ich möchte kein Urteil über die Person Joyce Meyer fällen, das steht mir gar nicht zu. Worauf ich aber eingehen möchte ist ihre Aussage, die sie in regelmässigen Abständen wiederholt: “Wollt ihr sein wie Jesus?”
Eine Frau schreibt: “Du vertrittst eine seltsame biblische Ethik: versöhnen, versöhnen und nochmals versöhnen, das heisst doch nichts anderes als ewiglich auf Schmusekurs mit jenen gehen zu müssen, die mir tiefes Unrecht zugefügt haben und die selbst keinen Finger für die Wiedergutmachung rühren. Wenn dass denn so einfach wäre. Es gibt unversöhnliche Beziehungen, die bis zum Tode unversöhnlich bleiben, weil der andere nicht willens ist schwere vergangene Unrechtssituationen einzusehen und mit mir zu bereinigen. Der andere will davon nichts wissen und ich, mit meiner christlich anerzogenen Versöhnungsbereitschaft, stehe gedemütigt da, fühle mich alleingelassen, verlassen und in einer aussichtslosen Lage. Was ist denn das für eine Versöhnung, wenn das Unrecht weiterbesteht. Soll ich eine Versöhnung vortäuschen, weil ich sonst keine Gemeinschaft mit Gott haben kann?