Da ich zur Zeit zur Abklärung im Spital bin, wird es vorerst keine neuen Impulse geben. Ich melde mich wieder. Ich grüsse alle herzlich mit Psalm 23:
"Der JaHuWaH ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele. Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen. Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über. Nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich kehre zurück ins Haus des JaHuWaH für immer."
Reaktionen auf ein solches Thema bleiben nicht aus – und wie immer: das ist gut so! Der Glaube der Perser (Parsen) geht auf Zarathustra (Zoroaster) zurück. Er war ein iranischer Priester und Philosoph. Er lebte etwa 600 v. u. Z. Sein Glaube ist geprägt von den zwei unabhängigen Lebensprinzipien: das Gute und das Böse. Beide bekämpfen sich, beide wollen den Sieg, die Macht über die Menschen, die Welt, den Kosmos. Später geschah etwas sehr Entscheidendes, das zum Wesen des christlichen Glaubens führte. Neben ihren vielen Göttervorstellungen und -kulten, übernahmen griechische Philosophen das Glaubensprinzip der Perser (Parsen). Sie vermischten diese Glaubenslehre mit ihren traditionellen Göttervorstellungen, -lehren und -philosophien. Dabei personifizierten sie das Gute und das Böse, machten aus diesen Prinzipien zwei Götter. Etwas sehr Zentrales, das wir nie ausser Acht lassen sollten: Die Gründer des Christentums kamen vorwiegend aus diesen griechischen Schulen, den stoischen und epikureischen.
Lasst uns das Thema, Auferstehung in und mit seinem Leib, vertiefen. Wie wir bereits sagten, beruht der Glaube des TaNaCH nicht auf eine Auferstehung des Fleisches. Die jüdische Elite wurde damals nach Babylon deportiert. Dann besiegten die Perser die Babylonier. Zu den Grundlehren der Perser (Parsen) gehörte der Glaube, “dass die Toten einst zum Sieg des lichten und guten Prinzips über das dunkle und böse aus ihren Gräbern leiblich auferstehen würden.” (Aus: die Glaubensstufen des Judentums von Friedrich Thieberger, Spemann Verlag Stuttgart, 1952).
Wir haben schon oft auf ein einschneidendes Ereignis in der Entwicklung des Christentums hingewiesen, auf eine Fehlentwicklung mit verheerenden Folgen. Paulus sprach brennend von der gleich bevorstehenden leiblichen Wiederkunft seines leiblich auferstandenen Jesus Christus. Doch, sein Jesus Christus war, in der von Paulus angesagten Zeit, nicht wieder zurückgekommen. Viele waren damals verunsichert, verwirrt. Eine Frage, die viele beschäftigte: Ist Paulus ein Betrüger? Was sollten wir tun? Es gab nur einen Ausweg: den TaNaCH befragen. Sie setzten sich intensiv mit dem TaNaCH auseinander. Was sie darin erkannten, konnte für ihr Leben und das ihrer Mitmenschen nicht ohne Konsequenzen bleiben. Entsprechend reagierten sie. Sie wandten sich vom Irrsinn seiner Lehre ab. Er behauptete, die Menschheit sei nur über das Opferblut eines von Gott gezeugten Gott-Menschen möglich. Sein Jesus Christus, der Gott-Mensch, sei ebenso der Messisas des anbrechenden Messianischen Reiches. Er hätte mit seinem Tod die Welt erlöst und von allen Übeln befreit. Er sei aber leiblich auferstanden, in den Himmel aufgefahren und würde jeden Augenblick, im Leibe, wieder auf die Erde zurückkommen, um alle zu richten, die seinem “Evangelium” nicht glauben würden. Immer wieder tauchten unter seinen Anhängern Zweifel auf. Ihre kritische Frage war: “Wo ist die Verheissung seiner Ankunft? Denn seitdem die Väter entschlafen (gestorben) sind, bleibt alles so von Anfang der Schöpfung an” (2Petr 3,4). Gar nichts hat sich durch Jesus Christus in dieser Welt verändert. Er kam gar nicht zurück, das vielgepriesene Friedensreich war nicht gekommen, von Erlösung der Menschen, der Welt, weit und breit keine Spur. Die Verwirrung war in allen “Gemeinden” gross, vor allem in Korinth und Thessalonich.
Nun, wie oben gesagt, für die Christenmassen ist Jahushua von Nazareth und die paulinische Erlöser-Gottheit Jesus Christus, ein und dieselbe Person. Wie wir wissen, sieht aber die biblisch-prophetische Wirklichkeit völlig anders aus. Kein Christ darf auf solche Gedanken kommen und die Konsequenzen daraus ziehen. Kommen aber Christen auf solche Gedanken, oder werden auf solche Gedanken gebracht, dann werfen sie diese Gedanken als teuflisch und antichristlich im hohen Bogen über Bord. Nicht nur solche Gedanken, auch jene Menschen, die sie offenbar auf so teuflische und verwegene Gedanken bringen, werden verworfen. Mit solch irregeführten Menschen, wollen die meisten engagierten Christen, ob katholisch oder evangelikal, oder was auch immer, meistens auch keinen Kontakt mehr pflegen. Manchmal kommt es aber innerhalb der Familien zu unausweichlichen Kontakten mit andersdenkenden Menschen – was Jesus Christus, Erlösung und Kirche angeht. Das kann sein bei Familientreffen, Beerdigungen, vor allem aber um die Weihnachtszeit oder an Weihnachten selbst. Viele nehmen sich bei solchen Anlässen zurück. Sie weichen Konfrontationen bewusst aus, weil sie eh nur zerstrittene, verärgerte oder betrübte Herzen zurücklassen. Das ist m. E. wohl weise so.
Welches ist der folgenschwerste Irrtum der gesamten Christenheit? Es ist der irrige Glaube, der Jesus Christus des Paulus, d. h. des “Neuen Testamentes”, und der Jude Jahushua von Nazareth, seien ein und dieselbe Person. Die allerwenigsten Christen unterscheiden hier. Die Folgen dieses Irrtums, sind erschreckende Hinterlassenschaften. Bis heute sind sie nicht zu fassen. Wir werden mit ihnen wohl nie fertig werden. Es sei denn die Christenheit geht über die Bücher und zieht die Konsequenzen. Es ist eine Tatsache, die uns heute herausfordert, dich und mich. Heute kann sich niemand mehr dieser Verantwortung entziehen. Erstens haben wir heute, wie nie zuvor, den Zugang zum TaNaCH (“AT”) und zum “Neuen Testament”, zu der “Bibel” der Kirchengründer. Zweitens sind die geschichtlichen Quellen über das Leben des führenden Christentums allen Menschen zugänglich und offengelegt, selbst anhand ihrer eigenen Dokumente. Drittens drohen heute keinem mehr, der diese Quellen gewissenhaft studiert und die Konsequenzen daraus zieht, die Folgen der Inquisition.
Was sie aber über seine jüdische Kindheit und Jugendzeit noch in Erfahrung bringen konnten, war so viel wie nichts. Vergessen wir nicht, weit mehr als ein halbes Jahrhundert lag zwischen dem Leben des Jahushua von Nazareth und der Zeit, als die Schreiber anfingen “Evangelien” zu schreiben. Als die Kirchengründer “Evangelien” schrieben, konnten sie nur zwei Tatsachen aus dem Leben der Kinder- und Jugendzeit Jahushuas von Nazareth in Erfahrung bringen. Es war das, was schon seit Jahrhunderten zentral zum jüdischen Glaubensleben gehörte und allezeit gelebt wurde: Beschneidung (vgl. Lk 2,21-24) und Bar Mitzwa (Lk 2,39-52). Warum nur diese Ereignisse? Wie gesagt, weil Beschneidung und Bar Mitzwa auch zur Zeit der Kirchengründer geltende Glaubenspraxis bei jüdischen Kindern und Jugendlichen war – übrigens: bis heute. Zur Unterweisung der Kinder nahm die Lehre der Thora, seit dem Propheten Moshe, einen zentralen Stellenwert ein, so auch zur Zeit des Jahushua von Nazareth. Nachdem die Jungen in der Thora unterwiesen waren und ihre tiefe Bedeutung für ein erfolgreiches und segenreiches Leben erfasst hatten, wurden sie bei einer Feier in die jüdische Glaubensgemeinschaft aufgenommen und auf die geltenden Vorschriften verpflichtet.
Die christliche Advents- und Weihnachtszeit steht bevor. Aus unserem früheren Glaubensleben wissen wir, wie sehr diese Zeit Massen von Menschen in ihren Bann zieht – freiwillig oder unfreiwillig. Die einen sind bereits auf die Festtags- oder Ferienplanung konzentriert, die anderen, die christlich engagierten Gläubigen, verinnerlichen ernsthaft Geburt und Kindheit des paulinischen Jesus Christus, und was da alles, in diesem Zusammenhang, im “Neuen Testament” geschrieben und überliefert ist. Kaum jemand aber wird nach dem Glaubensleben des Jahushua von Nazareth fragen. Wie war sein Glaubensleben? Auf was, auf welche Lehren war sein Glaubensleben gestützt? Wurde er als Jude oder als Christ geboren? Wie starb er? Starb er als Jude oder als Christ?
“Sein wie Jesus”, “Jesus immer ähnlicher werden”, “Jesus nachfolgen”, das ist das Grundsatzprinzip und die Predigt aller Christen. Das ist die Grundlehre, die Paulus dem Christentum aufgesetzt hat. Wir haben bereits gehört, dass Paulus, in seinen uns erhaltenen Briefen, alle verdammt, die nicht an Jesu allumfassendes Erlösungs- und Versöhnungsopfer glauben, die nicht an das von seinem Gott geforderte menschliche Blutopfer, als den einzigen Weg der Erlösung glauben. Wie wir im “Neuen Testament” lesen, hat der Gott des Paulus dazu extra eine Jungfrau geschwängert. Der aus ihr geborene Mann wurde darum verständlicherweise Gottessohn genannt. In den kommenden Wochen vor Weihnachten, und während der Weihnachtstage, wird diese paulinische Lehre in unzähligen Weisen gepredigt und gesungen werden.
In der Antike gab es viele solcher Gottessöhne. Wie gesagt, sie wurden Gottessöhne genannt, weil sie von einer Gottheit in eine Jungfrau gezeugt worden waren und von ihr geboren wurden: “geboren von einer Frau” (Gal 4,4). Auch der Gott von Paulus wollte, dass dieser, von ihm gezeugte Gottessohn, die ganze Welt mit ihm, dem zornentbrannten Gott, dem Erzeuger Jesu Christi, versöhnen sollte. Nach heidnischem Glauben wohnt der zeugende Gott selbst in dem gezeugten Sohn. Entsprechend lehrt Paulus: “..nämlich, dass Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnt hat, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnete“ (2Kor 5,19). Er (Gott) hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn für uns alle hingegeben” (Röm 8,32).
Setzt sich ein aufrichtiger Christ über längere Zeit mit dem zweiten Bericht des Lukas im “Neuen Testament”, mit der Apostelgeschichte, auseinander, dann fallen ihm Ungereimtheiten und Widersprüche auf, wie sie uns in allen Berichten des “Neuen Testamentes” begegnen. Es fällt der gravierende Missbrauch des gesamten prophetischen Wortes auf. Alles wird in eine völlig entgegengesetzte Richtung gedeutet und gesteuert, hinein in ein todbringendes Netz, weg von JaHuWaH, hin zu der paulinischen Gottheit Jesus Christus. In der Bibel (TaNaCH) sind uns die gesunden Grundlagen und Schätze des Lebens von JaHuWaH, anvertraut, geschenkt. Die biblischen Inhalte bleiben Ausgangspunkt für jede gesunde und menschliche Weiterentwicklung. Alles Dasein und jedes Zusammenleben findet in diesem Lebensschatz seine Entfaltung und Erfüllung. Doch was macht Paulus – oder “Paulus”, d. h. die späteren Redaktoren seiner Briefe? Alle Zeugnisse der Propheten, die einzig und allein von JaHuWaH, von dessen Herrschaft und Frieden sprechen, auch im kommenden Friedensreich, werden samt und sonders auf die christliche Erlöser-Gottheit des Paulus, auf Jesus Christus, ausgelegt. Von einer solchen Erlöser-Gottheit – neben JaHuWaH – spricht aber kein einziger Prophet.
Im letzten Gim wiesen wir auf einige Stellen hin, wie etwa auf Kol 1,16-20a; Phil 2,8-11 u.v.a.m. Auch im Brief an die Hebräer finden wir die paulinisch-griechische Logoslehre: “..hat er am Ende dieser Tage zu uns geredet im Sohn, den er zum Erben aller Dinge eingesetzt hat, durch den er auch die Welten gemacht hat (Hebr 1,2). Wie wir früher bereits angedeutet haben, unterwirft Paulus selbst die Verstorbenen der Herrschaft seiner neuen Gottheit Jesus Christus. Die zwei Petrusbriefe im “NT” gelten allgemein als Briefe des Petrus. Doch inzwischen besteht kein Zweifel daran, dass sie im Umfeld der paulinischen Nachfolger verfasst worden sind. Wie die meisten dieser Briefe, sind sie aus einem Mischmasch verschiedenster paulinischer Schriftstücke zusammengefasst worden. Von dem Juden Simeon (hebr. Schim’on), der im Christentum Petrus genannt wird, wissen wir nämlich, dass er nie paulinisch glaubte, weil er ein Eiferer für die Thora war (vgl. Apg 21,20), wie Jahushua von Nazareth auch (vg. Mt 5,17-19). Ein Eiferer für die Thora hätte niemals eine Erlösergottheit, neben JaHuWaH, angebetet. Er hätte auch nie an eine Erlösung durch jemand anderem, als durch JaHuWaH selbst, geglaubt.