Von wem ist die Bibel geschrieben worden? Das ist ein äusserst brisantes Thema. Inzwischen wird sich wohl jeder, dem der Glaube ein Herzensanliegen ist, gründlich damit beschäftigt haben, auf was es denn bei dieser Frage ankommt? Die rasante Entwicklung im medialen Bereich, aber auch in der Forschung, konfrontiert die gläubigen Menschen mit dieser Frage mehr denn je. Das führt gelegentlich zu heftigen Herausforderungen, mehr als vielen lieb ist. Damit aber wird eine ehrliche und gründliche Auseinandersetzung oft erst möglich. Eines scheint dabei aber sicher zu sein: Durch diese Herausforderungen und Auseinandersetzungen geht so manche freundschaftliche Beziehung in Brüche, was nicht notwendig sein müsste. Die einen sagen entschieden: Gott hat die Bibel geschrieben, die anderen sagen, Menschen haben die Bibel geschrieben. Zwei Standpunkte, die oft wie zwei Bison-Büffel aufeinanderprallen. Beide Standpunkte haben ihr Wahres dran. Sie sind wohl miteinander verflochten. Wir können das eine nicht vom anderen trennen.
So schreibt ein Leser: “Was versteht man eigentlich unter dem ‘freien Willen’ des Pharao, der als Gottmensch einem kollosalen Zwang ausgesetzt gewesen sein musste? Es gibt keinen freien Willen: Veranlagung, Umwelt prägt uns, formt uns. Du bist lieb, du gehörst zu uns. Der Mensch nimmt sich Entscheidungen heraus.” Ja, es ist in Tat und Wahrheit so, dass wir alle innerhalb einer bereits bestehenden gegebenen Ordnung hineingeboren und erzogen werden. Selbst wenn die bestehende “Ordnung” alles andere sein kann als eine gute, d. h. den Menschen wohlgesonnene Ordnung. Was die Formulierung “freier Wille” beinhaltet, wird von den Menschen ganz unterschiedlich und sogar widersprüchlich verstanden. Der Wille der Staatsoberhäupter entspricht nicht immer jener Ordnung, die ein freies und geschütztes Zusammenleben erlaubt und garantiert. Darum schränken sie den Willen des Einzelnen ein und können ihn im Laufe der Zeit entsprechend umformen.
Wie JaHuWaH Moshe zum Erlöser (Gott) für den Pharao und die Ägypter berufen hatte (2Mo 7,1), so sind im Laufe der Zeit viele Schriftgelehrte, Pharisäer und andere, zum Erlöser (Gott) für das eigene israelitisch-jüdische Volk berufen worden. Vor allem für solche die von JaHuWaH abtrünnig geworden waren. Das ist das eine, aber da ist noch das andere. Die Berufung Israels liegt in einem weltumspannenden Erlöser-Auftrag. Der Erzfeind der Juden, das Christentum, bekämpft mit der Lehre der Ersatztheologie (wir Christen haben jetzt den Schlüssel der Erlösung, nicht mehr die Juden), bis heute den Auftrag der Juden. Immer wieder wollen wir das erwähnen. Eindeutig spricht JaHuWaH den Juden diesen Auftrag zu, niemals jemandem anderen: “..ja, ER (JaHuWaH) spricht: Es ist zu wenig, dass du mein Knecht bist, um die Stämme Jakobs aufzurichten und die Bewahrten Israels zurückzubringen. So mache ich dich auch zum Licht der Nationen, dass mein Heil reiche bis an die Enden der Erde” (Jes 49,6). Jemanden zum Licht machen, heisst genau soviel, wie jemanden zum Erlöser (zum Gott) für andere setzen, damit sie zu JaHuWaH finden.
“Und JaHuWaH sprach zu Moshe: Siehe, ich habe dich für Pharao zum Elohim (Gott) eingesetzt” (d. h. zu einem Gott gemacht, zu einer besonderen Autorität in MEINEM, in JaHuWaHs Namen)" (2Mo 7,1). Das Wort Gott ist im allgemeinen die Bezeichnung der heidnischen Götter, aber auch für aussergewöhnliche Menschen, die im Namen JaHuWaHs aussergewöhnliche Taten vollbringen wie Moshe.
Das israelitisch-jüdische Volk kennt den Namen JHWH/JaHuWaH, d. h. der “ICH BIN” (2Mo 3,14), der El Eljon (der Höchste) (vgl. 1Mo 14,17-20) jener, der allein Elohim ist, d. h. hier, der allein Retter, Erlöser ist (Jes 44,6-8; 45,5.21; Hos 13,4), der allein hilft, denn ER allein kennt den Menschen (vgl. 1Mo 1,26-27; 5,1; 9,6). Besser und verständlicher: der bei dir Seiende, oder der Seiende, der bei dir ist. Ist das nicht umwerfend? “Das ist mein Name in Ewigkeit, und das ist meine Benennung von Generation zu Generation” (2Mo 3,15). “Ich bin JaHuWaH, (der El Eljon) das ist mein Name; ich überlasse die Ehre, die mir gebührt, keinem andern, meinen Ruhm nicht den Götzen” (Jes 42,8).
Natürlich gibt es dazu noch die Zusatznamen zu JaHuWaH, die aber Eigenschaften JaHuWaHs wiedergeben wie JHWH M’kadesch – JaHuWaH, der heiligt (Hes 37,28); JHWH Yireh – JaHuWaH sieht (1Mo 22,14); JHWH Nissi – JaHuWaH mein Banner (2 Mo 17,15). JHWH Shalom – Schöpfer des Friedens (Ri 6,24); JHWH Zidkenu – JaHuWaH, unsere Gerechtigkeit (Jer 33,16); JHWH O’senu – JaHuWaH, der uns geschaffen hat (Ps 95,6). Aber wie gesagt, das sind Eigenschaften JaHuWaHs, die sein Wesen verdeutlichen. Auch die Benennungen Elohim und El sind im Namen JaHuWaH enthalten.
Darum beachten wir folgende Tatsachen. Erstens begegnen wir alle im Leben einer unabänderlichen Tatsache, ob gläubig oder nicht. Auf einen einfachen Nenner gebracht: Es gibt Lebensbereiche auf die wir Einfluss nehmen können, wenn wir wollen, auf andere können wir keinen Einfluss nehmen, ob wir wollen oder nicht. Unser Einfluss bleibt, auf das Ganze gesehen, immer begrenzt. Dort wo wir aber Einfluss nehmen können, kann unser Einfluss enorme Auswirkungen haben, auf gute oder böse Weise und entsprechende Folgen haben. Das zeigt uns die Menschheitsgeschichte zur Genüge, im Grossen wie im Kleinen, so auch im Leben eines Pharao.
Was recht viele, nach der biblischen Wahrheit Suchende beschäftigt, drückt ein junger Mensch so aus: “Allerdings habe ich einen für mich riesigen Widerspruch in der Bibel entdeckt: der freie Wille. An ganz vielen Stellen steht, dass wir Menschen die Wahl haben uns für den richtigen Weg mit Gott zu entscheiden. Dann steht aber an anderen Stellen, dass alles von Gott vorhergesehen ist bzw. hat Gott z.B. das Herz des Pharao verstockt damit er das Volk nicht ziehen ließ. Wo ist da der freie Wille des Pharao? Ich bin ja eigentlich der Meinung, dass wir Menschen alle einen freien Willen haben, ansonsten wäre es ja nicht gerecht und wir wären alle Marionetten.” Lesen wir den Text in 2Mo 7,3-4: “Und JaHuWaH sprach zu Moshe: Siehe, ich habe dich für den Pharao zum Erlöser (Gott) eingesetzt, und dein Bruder Aaron soll dein Prophet sein. Du wirst alles reden, was ich dir befehlen werde, und dein Bruder Aaron soll zum Pharao reden, dass er die Söhne Israel aus seinem Land ziehen lassen soll. Ich aber will das Herz des Pharao verhärten und meine Zeichen und Wunder im Land Ägypten zahlreich machen. Und der Pharao wird nicht auf euch hören. Dann werde ich meine Hand an Ägypten legen und meine Heerscharen, mein Volk, die Söhne Israel, durch grosse Gerichte aus dem Land Ägypten herausführen. Und die Ägypter sollen erkennen, dass ich JaHuWaH bin, wenn ich meine Hand über Ägypten ausstrecke und die Söhne Israel aus ihrer Mitte herausführe”.
Der Teufel ist für Paulus und seine Nachfolger also der Gott dieser Welt (vgl. 2Kor 4,4). So etwas kennen die bibeltreuen Juden nicht. Sie würden einen solchen Irrsinn auch nie bejahen. Nach dem Zeugnis der Bibel ist JaHuWaH der einzig EINE. Ausser ihm gibt es niemanden, der seinem Volk oder uns etwas zu gebenedeien hätte. JaHuWaH, der Schöpfer des Lebens, hat für jeden Menschen nur Gedanken des Friedens: Wir erinnern uns: “Denn ich weiss wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht JaHuWaH: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung” (Jer 29,11). “JaHuWaH, dein Erlöser (dein Gott), ist in deiner Mitte, ein Held, der rettet; er freut sich über dich in Fröhlichkeit, er schweigt in seiner Liebe, er jauchzt über dich mit Jubel” (Zeph 3,17). Wir werden diese Tatsache immer und überall wieder und wieder betonen. Was bestätigt uns die Geschichte? Die Erlösung jedes einzelnen Menschen hängt von der Zuwendung, von der Umarmung JaHuWaHs ab. Damit natürlich der innere Frieden und Segen: “So spricht JaHuWaH, der König Israels und sein Erlöser, der Schöpfer der Heerscharen: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und ausser mir gibt es keinen Retter, Erlöser, Helfer” (Jes 44,6). Alles andere ist frommes Blendwerk, nicht tauglich fürs Leben.
Er allein hat alles ins Dasein gerufen. Dieses Bekenntnis lassen wir vertrauensvoll stehen, darin ruhen wir und darin freuen wir uns allezeit ganz mächtig, bis uns jemand, mit wissenschaftlicher Sicherheit, das Gegenteil beweisen kann – und das wird wohl nie der Fall sein. JaHuWaH gab nie etwas aus der Hand: “und meine Ehre gebe ich keinem andern” (Jes 48,11; 42,8; Ps 115,1). Niemals schuf er eine Gottheit, der er vorübergehend etwas abgetreten oder übergeben hätte, weder die Erde, noch schuf er für einen angeblichen Gott dieser Welt ein immerwährendes Höllenreich. Nach Paulus aber gab es neben der Gottheit Jesus Christus zumindest noch diese weitere Gottheit, den Gott dieser Welt: den Teufel, den Satan.
Kaiser Konstantin war auf Druck seiner Mutter Helena äusserlich zwar Christ geworden, indem er sich taufen liess, blieb aber in seinem Herzen Sonnenanbeter der grossen Gottheit sol invictus (die unbesiegbare Sonne). Er vertauschte lediglich die Namen. Seine Reichsgottheit sol invictus wurde fortan Jesus Christus genannt. Unter dem Namen der paulinischen Gottheit Jesus Christus liess er die Lehre der drei Gott-Personen, die unter Kaiser Theodosius 381, auf dem Konzil von Konstantinopel, vertieft wurde, als den Willen des Sonnengottes (sol invictus, die unbesiegbare Sonne) in Stein meisseln. Diese Religion wurde zur Staatsreligion. Alle Menschen unter dem Einfluss des griechisch-römischen Kulturkreises und der ganzen Welt, sollten und mussten nun auf die drei Gottheiten (Trinität) hin getauft werden. Auf diese Weise sollte die Reichseinheit garantiert und Bürgerkriege, vor allem unter Christen, im römischen Weltreich vermieden werden. Also wurde diese alte heidnische Lehre in einem neuen trinitarischen Kleid, mit der Taufe auf die drei Gottheiten, als der Wille JaHuWaHs dem Juden Jahushua von Nazareth in den Mund gelegt und als dessen Lehre in der “Bibel” der Christen, im “Neuen Testament”, verankert.
Jahushua von Nazareth hätte aber nicht im entferntesten Sinne den einzigartigen Glauben Abrahams verleugnet. Niemals hätte er als überzeugter Jude (vgl. Mt 5,17-18) solche heidnische Lehren vertreten, wie jene entsetzlichen chaotischen Worte der Kirchengründer es tun: “Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf Erden. Geht nun hin und macht alle Nationen zu Jüngern, und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes” (Mt 28,19). “Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird gerettet werden; wer aber ungläubig ist, wird verdammt werden” (Mk16,16). Gemeint sind die Juden: “..aber die Söhne des Reiches (die Juden) werden hinausgeworfen werden in die äussere Finsternis (Hölle); da wird das Weinen und das Zähneknirschen sein” (Mt 8,12).
Die Frage ist voll berechtigt: “Und wenn Gott ohnehin schon im voraus festgelegt hat, wer gerettet wird und wer nicht, warum dann Mission?” Warum wird jener, der sich nicht auf diese drei Götter taufen lässt, verdammt werden und wer sich auf sie taufen lässt wird errettet werden? Das sind abartigste fromme Terrormethoden mit denen religiös-entartete Religionsführer bis heute Menschen für ihre Sache gefügig machen. Das ist verwerflich. Unzählige Menschen sind und werden dadurch in arge Nöte und in den seelischen Ruin getrieben – bis zu dieser Stunde!
Der Begriff Hölle kommt nicht aus dem “Munde” JaHuWaHs. Er entspricht nicht dem Willen JaHuWaHs. Er entspricht nicht dem israelitisch-jüdischen Offenbarungsgut. Die Bibel, der TaNaCH (das “Alte Testament”), kennt keine Hölle. Der Sheol hat nichts mit Hölle zu tun. Der Begriff Hölle stammt aus der heidnisch-persischen Mythologie, dem Zoroastrismus. Nach christlicher Lehre gibt es auch einen Gott dieser Welt. Er wird Satan und Teufel genannt. Das entspricht der zoroastrischen und griechischen Mythologie. Der Satan und Teufelist ein Verdammter, der Gegenspieler der paulinisch-christlichen Gottheit Jesus Christus.
Das verheerende fromme Wirrwarr über den Willen JaHuWaHs, in der christlichen Erlösungslehre, wird jedem gewissenhaften Bibelleser irgendwann unleugbar vor Augen geführt. Was hier an religiösen Schändlichkeiten im Umgang mit JaHuWaH und seinen Willen zutage tritt, und damit auch im Umgang mit den Mitmenschen, übersteigt jedes Mass an Respekt vor JaHuWaH, SEINEM Wort und den Mitmenschen. Im letzten Gim 453 wies ich auf einen dieser schauerlichen Widersprüche hin. Wenn wir noch die Erlösungslehre durch das Blut eines Menschen dazunehmen, der gleichzeitig Gott und Mensch war, wie Paulus, Johannes und die Gründer des Christentums das lehren, dann erreicht das fromme Chaos ein grenzenloses Ausmass mit verheerenden Folgen: “Und er ist die Sühnung für unsere Sünden, nicht allein aber für die unseren, sondern auch für die ganze Welt” (1Joh 2,2). U.a. wies ich im Gim 440 darauf hin: “..nämlich dass Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnete” (2Kor 3,19).
Wie gesagt: Alle Menschen sind Geschöpfe, im Bilde JaHuWaHs geschaffen, und kehren nach dem irdischen Leben zu JaHuWaH zurück. Ist das etwa nicht ein froh machendes Evangelium? Mehr brauche ich über meine Zukunft nicht zu wissen. Das zu wissen genügt. Es gibt in dieser Welt unendlich viele Spekulationen und Lehren über das, wie es nach dem Tode sein wird. Das ist ja in einem gewissen Sinn auch verständlich, denn wir würden doch allzugerne wissen, wie denn das nach dem leiblichen Tode genau weitergeht, was mit unseren Nächsten und Freunden geschehen ist. Die berechtigte Neugier treibt Menschen von den blühendsten Phantasien bis hin zu schrecklichsten Behauptungen mit schwerwiegenden Folgen, wie im letzten Glaubensimpuls erwähnt. Ich vertraue darauf, dass JaHuWaH für mich, der ich in seinem Bilde geschaffen bin, nur das Allerbeste vorhat. Das beruhigt mich durchgehend. Das genügt mir, bringt mein Leben in Schwung und so richtig in Fahrt!
Wie JaHuWaH mit Ungehorsamen, Verbrechern etc. nach deren Tode umgehen wird, muss mich überhaupt nicht beschäftigen. Wer bin ich denn? Ich bin für die Gestaltung und den Aufbau des Reiches JaHuWaHs in dieser Welt mitverantwortlich. In der Lebensgemeinschaft mit JaHuWaH kann ich dazu segensreich beitragen. In meinem Leben und in meinem Umfeld wird dadurch das Böse weniger und das Gute blüht hier und dort auf. Das ist der Wille, den uns JaHuWaH aufgetragen hat: “Und JaHuWaH segnete sie, und JaHuWaH sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt die Erde, und verwaltet sie, (schützt sie, geht verantwortlich mit ihr und den Mitmenschen darin um)” (1Mo 1,28). Das ist der Wille JaHuWaHs. Wie wir damit umgehen, liegt nun an uns, an jedem einzelnen von uns.
Von dieser Lehrweisheit in 1Mo 1,28 getragen und geleitet, erinnert uns Jahushua von Nazareth an den Willen JaHuWaHs: "….dein Reich komme; dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden!" (Mt 6,10). D.h., geht mit der Schöpfung und miteinander menschlich um, was uns keineswegs immer auf Anhieb gelingt! Darin und daran zu schaffen lohnt sich aber und bringt Segen, der Abraham mitverheissen worden ist, denn das ist der Wille des Abba JaHuWaH, unseres Schöpfers.
Was das Herzstück des geoffenbarten Willens JaHuWaHs in der Thora ist, hat der einflussreiche und berühmte Pharisäer und Rabbi Hillel, der 9 u.Z. gestorben ist, also einige Jahre bevor Jahushua von Nazareth von den Römern gepfählt worden war, so ausdrückt: „Was dir nicht lieb ist, das tue auch deinem Nächsten nicht. Das ist die ganze Tora und alles andere ist nur die Erläuterung; geh und lerne sie.“ (Der Babylonische Talmud: Lazarus Goldschmidt). Jahushua von Nazareth kommt aus der Bibelschule des berühmten und einflussreichen Pharisäers Hillel. Daran besteht heute wohl kein Zweifel mehr.
Jahushua, der ebenfalls ein einflussreicher Pharisäer und Rabbi war, bestätigte das Herzstück der Thora als ihn einer, der ebenfalls Schriftgelehrter (Bibellehrer) war, fragte: “Welche Weisung (Gebot) ist das erste von allen?” “Jahushua antwortete ihm: “Das erste ist: ‘Höre, Israel: JaHuWaH, unser Elohim ist EINER (ein EINZIGER); und du sollst JaHuWaH, deinen Elohim, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft!’ Das zweite ist dies: ‘Du sollst deinen Nächsten lieben, denn er ist wie du’ (kann auch so übersetzt werden: den Nächsten lieben wie dich selbst!) Grösser als diese ist keine andere Weisung (anderes Gebot). Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Lehrer (Schriftgelehrter, Rabbi), du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist EINER, und es ist kein anderer ausser ihm; und ihn zu lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und aus ganzer Kraft und den Nächsten zu lieben wie sich selbst, ist viel mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer” (Mk 12, 29b-33).
Das ist die Goldene Regel des Lebens. Sie ist das Fundament auf dem alles menschliche Zusammenleben und Auskommen gedeihen kann. Das ist der fest verordnete Wille JaHuWaHs. Gegründet ist die Goldene Regel auf dem Gebot der Thora in 3 Mo 19,18. Zusammen mit den Geboten der Liebe zu den Fremden und den Feinden gehört sie zu den fundamentalen Weisungen JaHuWaHs in der Thora. Ist das etwa nicht wunderbar? Darauf wird ein Leben aufgebaut das Sinn macht und befriedigt! Einen anderen Willen JaHuWaHs gibt es nicht. Alles andere im Leben ist diesem Willen untergeordnet. Wer das glaubt und lehrt, und im praktischen Alltag umsetzt, darf sich bibeltreu und glücklich nennen, selbst wenn ihm die Umsetzung dieser glückselig machenden Lebensgebote oft zu schaffen machen! Darum beharrte Jahushua von Nazareth so sehr auf die Weisheiten der Thora, wie die Pharisäer und Schriftgelehrten auch: “Meint nicht, dass ich gekommen sei, das Gesetz (Lebensweisheiten) oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen, sondern zu lehren (erfüllen, leben). Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz (von der Liebe zu JaHuWaH und den Menschen) vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eins dieser geringsten (fundamentalsten) (Liebes-)Gebote auflöst und so die Menschen lehrt, wird der Geringste heissen im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, dieser wird gross heissen im Reich der Himmel” (Mt 5,17-19).
Ja, also, wo ist das Problem? Wir dürfen uns, in aller Bescheidenheit, jeden Tag glückselig preisen. Auf der grossen Menora (siebenarmige Leuchter), vor der Knesset in Jerushalajim, ist das biblische Zeugnis des grossen Pharisäers Hillels festgehalten.