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Missbrauch: Zölibat und Kindesmissbrauch. Wir sind erschüttert! Ist die katholische Kirche eine kriminelle Organisation?

Antwort von Gregor Dalliard auf Leserfrage 17

Herr Dalliard, interessanterweise bin ich eher zufällig auf ihren Artikel gestossen: Mann und Frau. Unser Kopf, der Verstand, das wunderbare Geschenk unseres Schöpfers JaHuWaH" vom 7. Juli 2023. Gim 616. Die Veröffentlichung der Pilotstudie zu den Missbrauchsfällen und ihrer Vertuschung durch die Bischöfe hat in der Schweiz einen Schock ausgelöst.
Sie, Herr Dalliard, wurden aus der katholischen Kirche rausgeschmissen, weil Sie als Pfarrer in Grächen (VS, CH) gegen das Dogma der unbefleckten Empfängnis Mariens predigten. Sie klärten ihre Pfarrkinder über den schrecklichen Unsinn dieser irreführenden Lehre auf. Eine Klosterfrau, die Schwester Oberin… hat uns nicht nur den Widersinn dieser Lehre aufgezeigt, vielmehr hat sie auf die schrecklichen Leiden hingewiesen, die aus dieser Lehre im Laufe der Geschichte für unzählige Menschen entstanden sind. Das ist eine typische Lehre, die Paulus entspricht und von verwirrten Männern auf die Spitze des religiösen Irrsinns getrieben worden ist. Daraus entwickelte sich der systembedingte Missbrauch von Säuglingen, Kindern, Jugendlichen und Frauen, vor allem von Nonnen - durchs Band seit dem 4./5. Jahrhundert.
Bezogen auf die uralten Kirchlichen Dogmen und Texte, die nach wie vor für Katholiken verbindlich sind, erklärte die Schwester… Als die Eltern Mariens (nach katholischer Lehre Joachim und Anna) im Begriffe waren Maria zu zeugen, hat Gott den Samen Joachims in der Scheide Annas rechtzeitig aufgefangen (preservare), so dass er nicht in seinem Zustand in den Schoss Annas eindringen konnte. Der Same des Mannes ist von der Sünde durchwirkt (etwas Schlechtes), daher der/das Zölibat. Damit wurde der Schoss Annas nicht besudelt. Durch dieses Einwirken Gottes blieb der Schoss von Anna bei der Zeugung ihrer Tochter durch Joachim unbefleckt. Erst in diesem Zustand, ohne Besudelung durch den männlichen Samen, konnte der Schoss von Anna Maria aufnehmen. Damit wurde Maria Mutter von Gott, bekannter als Gottesmutter.
Nach dem traditionellen Verständnis der katholischen Theologie und Lehre gilt der Same des Mannes als sündhaftes oder von der Sünde durchwirktes Exkrement. Wie Sie korrekt aufgezeigt haben, kennt der TaNaCH keinen Sündenfall. Die Texte über Paradies, Adam und Eva und den Rausschmiss aud dem Paradies sind Bildreden. Paulus und seine griechischen Schreiber aber nahmen diese Texte wörtlich, weil sie der reichen jüdischen Bildsprache nicht zu folgen vermochten. Sie dachten in den mythologischen Traditionen der Götter und Gottheiten. Daraus entwickelten sie die Lehre von dem Sündenfall. Dieser Lehre entsprechend wird über den Samen des Mannes die Erbsünde von Mensch zu Mensch weiter vermittelt, vererbt (Erbsünde).
Paulus forderte alle Menschen auf, die Sexualität aus ihrem Leben zu verbannen, so wie er selbst das mache, da ja Jesus sowieso gleich wiederkommen würde (1Kor 7,8), und da, mit seiner Wiederkunft, das Ende der Welt ja gleich bevorstünde.
Der Gott der Christen hatte also mit seinem direkten Eingreifen den Weg der Befreiung aus der Erbsünde erschlossen. Nichts mehr stand diesem Gott im Wege, in der Tochter von Anna, in Maria seinen Sohn zu Zeugen - ohne männlichen Samen. Darauf beruft sich das Dogma von 1854. Was da genau geschehen ist, wissen nur die Heiligen und der Vatikan, denen es von Jesus geoffenbart worden ist. Alle diese Lehren sind der Kirche heute peinlich. Darum geben sich heute die Priester alle Mühe, alles passend zu machen.

Sie griffen damit den Kern des Zölibats an. Als Sie ihre Aussagen vor dem Kirchengericht in Sion nicht zurücknehmen wollten, wurden sie in der gleichen Nacht vom Vatikan exkommuniziert. Frage: Ist die katholische Kirche eine kriminelle Organisation?…"

Meine Antwort: Ja, so ist das mit dem Dogma und so ist das mit meiner Exkommunikation. Dass die katholische Kirche eine kriminelle Organisation ist, zeigt sich im Verhalten der Päpste, Kardinäle, Bischöfe und Ordensgemeinschaften den wehrlosen und schutzbefohlenen Kindern und Jugendlichen gegenüber.
Was viele nicht ahnen und auch nicht verstehen können, ist die theologische Denkweise des Vatikans und damit der römisch-katholischen und der christlich-orthodoxen Kirchen. In diesem Zusammenhang möchte ich aus dem Gim 605 vom 21. April 2023 hinweisen.

Kindesmissbrauch kommt überall vor, das rechtfertigt nichts. Schockierend aber ist die Deutung und der Umgang des Vatikans mit diesen kriminellen, verbrecherischen Vorgängen, der Umgang mit den geschändeten Kindern und Jugendlichen und anderen Menschen, deren Leben für immer zerstört ist. Es wird so argumentiert: Diesen missbrauchten und gefolterten Kindern und Jugendlichen wird der Verlust ihres irdischen Glückes in dieser Welt durch Priester zwar genommen, aber im Himmel wird ihnen dieses grausame irdische Elend vielfach ersetzt werden. Das geschieht durch die Privilegien der Kirche, durch ihre Entscheidungen und Gebete. Der Mensch gewordene Gott der Christen, Jesus Christus, soll zum ersten Papst (was er ja nicht wahr), gesagt haben: “Ich werde dir die Schlüssel des Reiches der Himmel geben; und was immer du auf der Erde binden wirst, wird in den Himmeln gebunden sein, und was immer du auf der Erde lösen wirst, wird in den Himmeln gelöst sein” (Mt 16,19). Der Gott der Getauften ordnet sich also dem jeweiligen Papst und seinen Entscheidungen unter. Was die geschändeten Kinder und Jugendlichen betrifft, haben die Päpste so entschieden: Der Ehre des Papstes muss alles andere in der Welt untergeordnet werden, selbst die verbrecherischen Handlungen an Kindern und Jugendlichen dürfen der Ehre des Papstes vor der Welt keine Abstriche tun.
In der Selbstdarstellung der Kirche ist es gegeben, dass die Bischöfe alle diese Verbrechen an Kindern, Jugendlichen und anderen Menschen vertuschen, leugnen und in Abrede stellen müssen, weil, wie gesagt, die Ehre des Vatikans, des Klerus, in allem immer oberste Priorität haben muss. Droht das Verbrechen eines Priesters an die Öffentlichkeit zu gelangen, dann muss die Versetzung erfolgen.

Kinder und Jugendliche sind in ihrer verzweifelten Not allein gelassen, denn niemand glaubt ihnen, nicht einmal die Eltern. Der Vatikan hat es im Laufe der Geschichte perfekt verstanden, sich selbst als Institution in den Köpfen der Menschen, und damit in der Öffentlichkeit, als Gott gleich zu inszenieren und zu vermitteln. Über seine politische Machtposition, seine immensen Finanzen, seine Dogmen, seine Kathedralen, Basiliken, Kirchen, Kapellen etc., über seine Sakramente, seine liturgischen Feiern nimmt der Klerus, der verlängerte Arm des Vatikans, in einer unvorstellbaren Weise Einfluss auf das tägliche menschliche Leben. Der Klerus ist überall und allezeit im täglichen Leben präsent. Sein Einfluss ist in allem und jedem markiert, vor allem in den ländlichen Gegenden. Sein Wesen, seine Position ist in den Anfängen des Christentums zum Inhalt des kulturellen Lebens geworden. Diesen Inhalt gilt es mit allen Mitteln zu erhalten. Mit der Spendung der Sakramente entscheidet der Vatikan über mein ewiges Leben. Eine Indoktrination, die schon mit der Säuglingstaufe ansetzt und die nicht aus den Augen gelassen wird. Das sitzt!
Der Priester ist also Gott auf Erden, wie nur sollte ein solcher (Gott-)Mensch ein Kind sexuell missbrauchen? Allein schon der Gedanke daran ist für einen Getauften absurd. Bis in unsere Tage herein schlagen Erwachsene die Kinder, wenn sie ihr Leid, das ihnen durch einen Priester zugefügt wird, zu äussern versuchen. Die grosse innere Not, die Einsamkeit und das Elend dieser zerstörten Kinder und Jugendlicher, wird nach dem Verständnis der Kleriker im Himmel ersetzt werden, denn der Mensch lebt nicht für diese Welt, sondern für die Ewigkeit, auf sie muss er sich konzentrieren, so lehrt das Paulus.
Sie werden es einmal im Himmel um so schöner haben, denn dafür garantiert der Papst in seiner Vollmacht, die ihm der von Paulus entjudaisierte Jahushua von Nazareth als Gottheit Jesus Christus (vgl. 2Kor 5,16), also die zweite der drei christlichen Gott-Personen, gegeben hat (vgl. Mt 16,19). Der Missbrauch, der Zustand der geschändeten Kinder und deren kaputtes Leben in diesen irdischen Tagen steht in keinem Vergleich zur kommenden Herrlichkeit im Himmel. Das ist das klerikale Verständnis von Kirche und Himmel. Im klerikalen Glanz der Kirche und ihres Selbstbewusstseins verblasst die Tragik einer so grausamen Tat wie die des Kindesmissbrauchs im Bewusstsein eines Priesters.

Ein konkretes Beispiel liefert uns das spurlose Verschwinden der 15-jährigen Emanuela Orlandi. Sie ist im Vatikan unter Erzbischof Marcinkus spurlos verschwunden. Das Bemühen um Aufklärung durch ihren Bruder Pietro blieb bis heute erfolglos: “‘Pädophilie war 1983 im Vatikan akzeptiert’, hatte Orlandi in der Fernsehsendung behauptet. Er sei ausserdem überzeugt, dass Johannes Paul II., Benedikt XVI. und Papst Franziskus über das Schicksal seiner Schwester Bescheid wüssten. ‘Emanuela ist im Himmel’, habe ihm Franziskus bei einer Begegnung kurz nach seiner Wahl im Jahr 2013 versichert”. ([Quelle](tps://www.nzz.ch/panorama vor-fast-40-jahren-verschwand-das-vatican-girl-emanuela-orlandi-nun-will-der-vatikan-den-fall-neu-aufrollen-ld.1720520)). (Quelle): Im Vatikan mangelt es an Wahrheit und Gerechtigkeit.

Den Lehrdokumenten der Kirche liegen die Briefe des Paulus zugrunde, vor allem der Brief an die Epheser: “…damit er die Kirche (Gemeinde) sich selbst verherrlicht darstellte, die nicht Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen hat, sondern dass sie heilig und tadellos ist (Eph 5,27). Also: Das Ansehen der Kirche und des Klerus muss in dieser Welt oberste Priorität haben. Vor der Welt darf sie keine Flecken oder Runzeln oder etwas dergleichen zeigen. Da aber der Mensch Mensch ist und bleibt, so wie ihn der Schöpfer erschaffen hat und nicht wie er nach Paulus zu sein hat, bleibt dem zölibatären Menschen, mit wenigen Ausnahmen, nichts anderes übrig als sich unaufhaltsam zu zu verstellen, zu vertuschen, zu leugnen, zu ignorieren und ununterbrochen an seiner Scheinheiligkeit vor der Welt weiter zu arbeiten. Etwas anderes bringt die Lehre des Paulus (Zölibat) nicht hervor. Die Priester sind sich oft gar nicht bewusst, was für Manöver sie im täglichen Leben vollziehen, so sehr leben sie in ihrer abgehobenen lebensfremden Welt. Sie spielen eine Rolle, die sie im Studium gut einüben. Sie muss funktionieren, zu Ehren ihres Gottes und das ist letztlich der Papst-Gott.

Bedenken wir Folgendes: beim Gott der Christen, der Getauften, handelt es sich nicht um den “Gott” des Lebens, d. h. um Elohim JaHuWaH (JHWH), wie ER uns im TaNaCH (“AT”) über die israelitisch-jüdischen Propheten bezeugt und wie er von Jahushua von Nazareth geglaubt und gelehrt worden ist, sondern um eine Gottheit aus der griechisch-römischen Mythologie, um Deus, Dieux, God, Gott etc. Das ist die Bezeichnung für Zeus. “Zeus ist der oberste olympische Gott der griechischen Mythologie und mächtiger als alle anderen griechischen Götter zusammen” Quelle.
Zeus ist der Göttervater und der Logos ist aus ihm hervorgegangen (gezeugt). Nach der griechischen Mythologie ist alles durch den Logos geschaffen worden. Das Christentum hat diese Mythologie übernommen. Das zeigen uns vor allem die Briefe des Paulus, aber auch die Evangelien, die später entsprechend geschrieben worden sind. Aus dem Juden Jahushua von Nazareth machte Paulus den griechischen Logos. Das Wirken wurde, gemäss griechischem Denken und Glauben, umgeschrieben. Aus Zeus wurde der christliche Gottvater. Obwohl er Zeus ist und heisst, wurde er im Christentum aber Deus, Dieux, God, Gott etc. genannt. Damit wollten die Kirchengründer in der griechisch-römischen Welt den Eindruck vermitteln, dass das Christentum etwas völlig Neues ist.
Im Prinzip wird die griechische Mythologie im Christentum in einem neuen Kleid weiter praktiziert. Ebenso ist der Name Logos in Jesus Christus umgewandelt worden, natürlich auch alle seine Eigenschaften. Nicht mehr Zeus und Logos werden diese Götter genannt, sondern Gott und Jesus Christus, der Sohn Gottes. Wie gesagt, ist nach der griechischen Mythologie alles durch den Logos, den Sohn des Zeus, geschaffen worden. Dasselbe lesen wir dann in den Briefen des Paulus und in den übrigen Schriften des Neuen Testamentes: “Denn in ihm (Jesus Christus) ist alles in den Himmeln und auf der Erde geschaffen worden, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne oder Herrschaften oder Gewalten oder Mächte: Alles ist durch ihn und zu ihm hin geschaffen” (Kol 1,16; vgl. dazu Joh 1,3; Hebr 1, u. a. m.).

Das sind Gottheiten, die von Paulus im Zuge seines abgrundtiefen Antijudaismus übernommen worden sind. Die weiteren Gründer des Christentums haben diese antijüdische Theologie im Laufe der Jahrhunderte zu einem vollendeten antisemitischen System weiter entwickelt, zur sogenannten Ersatztheologie, auch Enterbungstheologie genannt. Nach dieser Lehre hat der Gott der Christen (nicht der “Gott” JaHuWaH, der El Eljon, der Höchste, der “Gott” des Lebens) die Juden definitiv durch die Getauften ersetzt, weil die Getauften durch den Glauben an Jesus (Logos) und das Taufritual zu besseren Menschen gemacht werden als die Juden es sind. Dieser religiöse antisemitische Wahn wurde im Laufe der Jahrhunderte vom Vatikan durch immer neue Dogmen und Visionen erweitert und in den Köpfen der Menschenmassen verankert. Diese Schauer erregende religiöse Ideologie führte logischerweise in die Jahre des unvorstellbaren Grauens in Europa, in den Holocaust.

Was offenbart der Missbrauch an schutzbedürftigen und hilflosen Kindern und Jugendlichen? Was offenbart die systembedingte und im System verankerte Vertuschung, Verstellung und Leugnung aller dieser Verbrechen durch den Vatikan, der sich doch in allen seinen Dokumenten und Lehren als die höchste moralische Instanz der Welt präsentiert und propagiert? Dieses System offenbart eine brutale schaudererregende Eiseskälte, eine schockierende Fremdheit dem menschlichen Leben gegenüber, eine völlig pervertierte Frömmigkeit. Vor niemandem und vor nichts wird Halt gemacht.
Alles wird in einer perfekt einstudierten und eingearbeiteten Weise fromm übertüncht. Scheinheiligkeit und brutale Ausbeutung gehören zu der frommen Gene des Vatikans, zum Wesen des Klerus. Siehe dazu Gim 68. Frommes Auftreten macht bei ungebildeten, bzw. unwissenden Menschen Eindruck, befriedigt persönliche Unzulänglichkeiten. Selbst wenn es sehr liebe und hingebungsvolle Priester und Ordensleute gibt, mit ihrer Zugehörigkeit zu einem solchen klerikalen Netzwerk stützen und unterstützen sie ein kriminelles Regime in der Öffentlichkeit, das alles aus dem Wege schafft, das sich ihm querstellt. Das ist eine uralte religiöse Praxis des Vatikans, die er unter dem Mantel der Scheinheiligkeit bestens beherrscht und nutzt. Hier rede ich aus Erfahrung.
Nochmals: Wie kann ein religiöses Regime in der Liturgie eine solche Heiligkeit zur Schau stellen und eine angebliche, durch nichts in Frage gestellte Gottesgemeinschaft vortäuschen und predigen, die angeblich nur dem Klerus vorbehalten ist? Wie kann sich ein religiöses Regime als der Gesandte “Gottes”, als das Sprachrohr “Gottes” in Szene setzen, in der Öffentlichkeit Vorbildfunktion beanspruchen und dann solche Verbrechen an schutzbefohlenen und wehrlosen Kindern und Jugendlichen (ja sogar an Säuglingen) begehen und sie in ihren Leiden allein lassen, sie ignorieren und sich intern durch Vertuschung selbst rechtfertigen und selbst rehabilitieren? Welch eine erschreckende Gefühlskälte und Ignoranz begegnet uns hier dem menschlichen Leben gegenüber, dass der Elohim JaHuWaH, der “Gott” des Lebens, der El Eljon, jedem Menschen geschenkt hat!

Wären diese Verbrechen an den hilflosen Kindern und Jugendlichen nicht durch die modernen Medien an die Öffentlichkeit gelangt, dann hätte sich bis zur Stunde nichts geändert. Die missbrauchten Menschen, die Opfer, bekämen bis heute nirgendwo ein offenes Ohr, keine Hilfe. Niemand würde ihnen glauben. Das ist schlichtweg äusserst grausam. Der Vatikan, und damit der gesamte Klerus, ist vom weltlichen Rechtssystem zur Aufklärung gezwungen worden. Wohl oder übel müssen sie nun mitmachen, widerwillig und geschickt machen sie heute gute Miene zum bösen Spiel. Das System (Macht, Reichtum und Zölibat) wird weiter funktionieren, denn auch diese offengelegte Tragik wird der Vatikan zu seinen Gunsten zu nutzen wissen.
Es kann ja nicht sein, dass in traditionell katholisch geprägten Gebieten der Bischof, der zum Täterkreis gehört, von der weltlichen katholischen Behörde eingeladen und beauftragt wird, Täter in der Kirche ausfindig zu machen und zu überführen. Das ist etwa so, als ob der italienische Staat auf der Suche nach Mafiosi die italienische Mafia einlädt, dem Staat auf der Suche nach Mafiosi behilflich zu sein.
Wird eine kirchliche Behörde jemals ernsthaft daran interessiert sein, zur Aufdeckung kirchlicher Verbrechen mit den weltlichen Behörden zusammen zu arbeiten. Undenkbar, denn das würde dem klerikalen Ansehen in der Öffentlichkeit schaden. Zudem bleibt jeder Kleriker und jede noch so kleine kirchliche Behörde zuerst den dogmatischen Prinzipien und Lehrdokumenten des vatikanischen Machtapparates verpflichtet. Der Papst entscheidet. Bei allem was er tut, hält die Kirche fest: “Der Papst kann von niemandem vor Gericht gezogen werden” (CIC, Can. 1404). Sie beruft sich dabei auf den Irrsinn in Matthäus 16,19.
Die oberste religiöse Autorität der Kirche bleibt immer der Papst. Er entscheidet in allem souverän. Er allein ist verantwortlich für die flächendeckenden Missbrauchsfälle und den Umgang damit. Seit das Papsttum existiert, ist das so. Der Mann, der zum Priester geweiht wird, schwört dem Papst bei der Priesterweihe Kadavergehorsam. Wer später den Gehorsam aus Gewissensgründen in dieser oder jener Sache verweigert, der fliegt auf brutale Weise aus der Kirche raus. Nicht nur das, die Kirche begleitet einen solchen Ex-Priester in der Öffentlichkeit mit Rufmord und einer gezielten Hexenjagd. Eine solche Hetzjagd kann jemand nur durch eine tiefe Beziehung zu JaHuWaH, dem “Gott” des Lebens ohne psychischen Zusammenbruch überleben, oder aber er bekundet weiterhin seine katholische Mitgliedschaft.

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.