Warum muss JaHuWaH seinem auserwählten Volk überhaupt gebieten sich zu freuen? Was haben wir über Sukkot gelesen? JaHuWaH gebietet seinem auserwählten Volk, das den Segen Abrahams in die Welt hinaustragen soll, beim Einsammeln der Ernte ein Fest zu feiern. Es soll ein Fest sein, das nicht nur einen Tag dauern soll, sondern gleich sieben Tage nacheinander. Und an allen diesen Tagen sollen sie sich freuen, das gebietet er ihnen (vgl. 3Mo 23,33-44; 5Mo 16,13-15).
Die Tage von Sukkot haben sicher sehr viele Menschen neu animiert und aufgerichtet. Sukkot ist der wunderbare Blick der Propheten, der unfassbare Blick, in den Abschluss der Heilsgeschichte. “Das Fest Sukkot (der Laubhütten) sollst du sieben Tage lang feiern, wenn du den Ertrag von deiner Tenne und von deiner Kelterkufe einsammelst. Und du sollst dich an deinem Fest freuen, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und der Levit und der Fremde und die Waise und die Witwe, die in deinen Toren wohnen.
Wer sich bewusst in den Rhythmen der Feste JaHuWaHs einfinden lässt und sich von Jahr zu Jahr darin vertieft, erlebt mit der Zeit viel Freude und Segen. Alle Feste, die JaHuWaH dem auserwählten Volk mit auf den Weg gab sind von einer solchen tiefen prophetischen Bedeutung, dass sie – entsprechend – mit einer inneren Ernsthaftigkeit gefeiert werden. Sukkot hingegen ist, gerade wegen seiner endzeitlichen Bedeutung und Schau, das Fest der Freude, denn dieses Fest JaHuWaHs saugt heilsgeschichtlich alle übrigen Feste in sich auf und bringt sie zur Vollendung.
Eine ältere Katholikin sagte mir: Im Herzen glaube ich schon lange nicht mehr, dass jemand durch die Sakramente der Kirche bei Gott ankommt, in den Himmel kommt. Was bringt uns das, wenn wir ständig in die Kirche trotten und sie uns ständig vom Priester spenden lassen? Ich bin drauf gekommen, dass Jesus keine Sakramente kannte, auch Maria nicht und doch lehrt die Kirche von beiden, dass sie in den Himmel aufgefahren sind.
In JaHuWaH sind wahrlich die Quellen des Lebens. Ohne diese Quellen sind wir hilflos der frommen Willkür und damit den Ideologien von Menschen ausgesetzt und werden zu Sklaven gemacht. Wir hätten wahrlich keinen Ort der Orientierung und keine Erkenntnis über das was gut und böse ist. Wir haben uns nun schon einige Gedanken über das Höchste im menschlichen Leben gemacht. Es ist – wie wir wissen – die Liebe zu JaHuWaH, die untrennbar mit der Liebe zum Nächsten gekoppelt ist.
Das menschliche Zusammenleben ist absolut kein Zuckerschlecken, sowohl in der grossen weiten Wirtschafts- Finanz- und Weltpolitik als auch im kleinen alltäglichen Zusammenleben. Überall und zu jeder Zeit ist das harmonische Zusammenleben durch natürliche oder unvorhersehbare Ereignisse bedroht, doch daran denken wir normalerweise nicht ununterbrochen. Das würde das Leben unerträglich machen. Schlimmer ist es wenn unser Zusammenleben durch wirtschaftliche und politische Einwirkungen von irgendwelchen Menschen bedroht wird und das Böse überhand nimmt.
Wir halten fest: Ohne die Gnade JaHuWaHs gäbe es überhaupt kein Leben. Nicht nur das. Ohne JaHuWaH wäre das Leben sinnlos, es gäbe überhaupt keinen Sinn im Leben. Die Barbarei wäre das einzig sinnvolle Verhalten! Mitmenschen ausbeuten, berauben, zu Sklaven machen u.a.m. würde zur Tagesordnung gehören. Ohne die Führung JaHuWaHs, ohne seine Rechtsnormen und Weisungen versinkt der Mensch in erschreckende Abgründe. Wo die Sünde gegen den Nächsten begangen wird, also gegen die Menschlichkeit oder gegen die soziale Gerechtigkeit, greift JaHuWaH äusserst drastisch ein.
Der Prophet Jeshajahu vermittelt uns – mit dem was er hört und sieht – die unübertreffliche Grösse und Einzigartigkeit JaHuWaHs. Kein Mensch könnte aus der Lebensfülle, die JaHuWaH, unser Schöpfer ist und gibt, leben, vor ihm bestehen und mit ihm rechten, wenn nicht ausnahmslos jeder einzelne Mensch in seiner totalen Gnade eingetaucht wäre. Ausserhalb dieser Gnade existiert überhaupt nichts. Zu glauben, dass ausserhalb dieser Gnade etwas lebensfähig wäre, zeugt von grosser biblisch-prophetischer Unwissenheit, von religiöser Verführung und Verblendung (vgl.
Die Einzigartigkeit des israelitisch-jüdischen Prophetentums wird durch den Propheten Jeshajahu (Jesaja) in vollkommener Weise verkörpert und dargestellt. Er fasst das ganze Prophetentum vor seiner Zeit zusammen, führt es weiter und vertieft es in einer unüberbietbaren Weise. Zusätzlich empfing er von JaHuWaH zukunftsweisende Offenbarungen. Das ist ein Geschenk von unfassbarem Wert, sowohl für das auserwählte Volk als auch für die ganze Menschheit. Ergreifend steht er im Glauben (Vertrauen) Abrahams – und damit in den Verheissungen an Abraham.
“Das auserwählte Volk ist das Königtum, das Messias-Königtum JaHuWaHs. Alles andere ist sinn- und zwecklos”, so schrieb ich im letzten Gim. Für manche Leser ist das nicht so einfach nachzuvollziehen. Das ist sehr verständlich! Vergessen wir nicht: Die Gründer des Christentums hatten das prophetische Wort der Bibel in einer äusserst geschickten Weise pervertiert. Ihre antijüdischen Auslegungen wurden später – mit Hilfe der Staatsmacht – den eroberten Völkern eingepfropft. Trotz meines jahrzehntelangen Bibelstudiums blieb mir die Tiefe und Fülle der biblisch-prophetischen Quellen lange unzugänglich.