Entsprechende Vorkehrungen treffen, wenn wir in schwierige Situationen geraten? Wieviele Vorkehrungen haben wir in unserem Leben schon getroffen, wieviele Vorsätze schon gemacht? Nun gehe ich davon aus, dass sozusagen alle Leser dieser Glaubensimpulse bibelgläubige Menschen sind. Die meisten denken schon, dass sie das sind. Bibelgläubig heisst: ich lebe wie Jahushua von Nazareth und sämtliche gläubige Juden aus den Inhalten der Bibel – mit JaHuWaH. Für mich ist er der EINZIG EINE Erlöser. Ihm vertraue ich restlos. Meine Beziehung zu IHM halte ich täglich aufrecht.
Wir kommen auf den letzten Glaubensimpuls zurück. Eine Leserin schreibt ganz spontan: Wie meinen sie das? Was heisst das: “Ist da Sünde, dann lassen wir uns von der glühenden Kohle wieder einmal berühren?”
Jeder von uns lebt mit bestimmten Menschen zusammen. Früher waren die Menschen, die miteinander lebten in einer einfach strukturierten Lebensweise aufeinander angewiesen. Es gab ziemlich einfache aber strenge Traditionen von Abhängigkeit und Unterordnung. Kaum jemand wagte dagegen aufzubegehren, man unterdrückte seine Gefühle, weil das den geltenden Normen entsprach und alles nahm – bis zum nächsten Eklat – schnell wieder seinen normalen Lauf.
Durch die Entwicklung der letzten Jahrzehnte sind wir Menschen in unseren Breitengraden viel unabhängiger, souveräner und selbstbewusster geworden. Konkret: wir lassen uns nicht mehr alles gefallen, selbst von den nächsten Familienangehörigen nicht. Hinzu kommt eine anhaltende Unruhe, in die uns das moderne Leben hineinmanövriert oder von der wir uns selbst abhängig machen. Das wirkt sich im täglichen Umgang miteinander aus, wir reagieren recht schnell ungehalten. Gibt es Probleme unter den Menschen mit denen wir zusammenleben, kann das sehr schnell zu bösen verletzenden Anschuldigungen und Unterstellungen führen.
Daraus entstehen ungewollt voreingenommene Verhaltensmuster, die sich laufend wiederholen, immer wieder im gleichen Stil. Jeder beharrt auf seinen Standpunkt, reagiert aus seiner Verletztheit heraus. Vor lauter Wiederholungen der immer gleichen Streitmuster, realisiert der einzelne gar nicht mehr wie er gebetsmühlenartig genervt reagiert. Bevor der andere seinen Mund öffnet sind alle meine Ablehnungsmuster in Stellung gebracht, zum Kampfe gerüstet und schiessen los!
Ein Mensch braucht Ordnungen. Innerhalb gesunder Ordnungsysteme fühlen wir uns wohl. Unser Leben kann gedeihen. Selbstverständlich wird es immer auch menschliche Probleme geben mit denen wir konfrontiert werden, wie etwa gewisse Krankheiten, die nicht durch gute Lebensordnungen aus der Welt zu schaffen sind.
Wo die guten menschlichen Ordnungen von jedem einzelnen oder von vielen Menschen mitgetragen werden, wird weiter gutes Leben gedeihen. Wo von den Verantwortlichen in Politik, Bildung, Forschung, Wissenschaft, Technik, Medizin und wo auch immer, die Ebenbildlichkeit des Menschen mit dem Schöpfer JaHuWaH mit einbezogen wird, wird weiter gutes gemeinschaftliches Leben gedeihen.
Wir gehen davon aus und glauben das sicher auch ohne Zweifel, dass JaHuWaH immer nur das Gute, sagen wir, das Beste für jeden Menschen will. Das Leben ergäbe sonst keinen positiven Sinn. Wir kämen dahin, wo manche denkende Menschen, die JaHuWaH nicht kannten, im Laufe der Geschichte immer wieder hingekommen sind – in die Sinnlosigkeit des irdischen Lebens. Es gibt vor allem drei Lebensvarianten, die denkende Menschen wählen.
Entweder führen ihre philosophischen Erkenntnisse in die Sinnlosigkeit, in die Depression, nach dem Motto, alles ist sinn- und zwecklos. Es gibt keinen vernünftigen Sinn für das menschliche Leben mit all dem Leid in der Welt.
Da fragt jemand: Ja wie soll ich dann die vielen Texte in der Thora verstehen, in denen JaHuWaH selber von seiner Rache und seinem Grimm spricht, wie z.B. in Hes 5,11-17? “Darum, so wahr ich lebe, spricht der Herr JaHuWaH: Fürwahr, weil du mein Heiligtum unrein gemacht hast mit all deinen Scheusalen und mit all deinen Gräueln, so will auch ich dich scheren und deinetwegen nicht betrübt sein, und auch ich will kein Mitleid haben. Ein Drittel von dir soll an der Pest sterben und in deiner Mitte durch Hunger umkommen; und ein Drittel soll durchs Schwert fallen rings um dich her; und ein Drittel werde ich in alle Winde zerstreuen, und ich werde das Schwert ziehen hinter ihnen her. Und mein Zorn soll sich erfüllen, und meinen Grimm werde ich an ihnen stillen und Rache nehmen. Und sie werden erkennen, dass ich, JaHuWaH, in meinem Eifer geredet habe, wenn ich meinen Grimm an ihnen erfülle. Und ich werde dich zur Trümmerstätte machen und zum Hohn unter den Nationen, die rings um dich her sind, vor den Augen eines jeden, der vorübergeht. Und du wirst zum Hohn und zur Spottrede sein, zur Warnung und zum Grausen für die Nationen, die rings um dich her sind, wenn ich Strafgerichte an dir übe im Zorn und im Grimm und mit grimmigen Züchtigungen - ich, JaHuWaH, habe geredet -, wenn ich die bösen Pfeile des Hungers gegen sie sende, die zur Vernichtung sind, die ich sende, um euch zu vernichten, und wenn ich den Hunger über euch häufe und euch den Stab des Brotes zerbreche und wenn ich Hunger über euch sende und böse Tiere, dass sie dich kinderlos machen, und wenn Pest und Blut durch dich hindurchziehen und ich das Schwert über dich bringe. Ich, JaHuWaH, habe geredet” (vgl. 5Mo 23; Jer 31,27-28).
Immer wieder fragen mich Christen, warum ich – wörtlich! – so ein Geschiss mit dem Gott der Juden und den Juden mache. Das sei doch alles überholt, nicht nur die Juden, vielmehr auch ihr Gott! Was denn mit einem rächenden Gott in der modernen Welt noch auszurichten sei? Wir fragten uns vor nicht allzu langer Zeit: Wie handeln wir, wenn uns Unrecht geschieht? Wenn wir nicht gehört werden? Wenn Falsches über uns geredet wird? Wenn wir uns nicht verteidigen und wehren können? Und, wenn von Richtern ein falsches, verkehrtes Urteil über uns ausgesprochen würde? Welche Wege würden wir wählen?
“Wenn JaHuWaH das Haus nicht baut, arbeiten seine Erbauer vergebens daran” (Ps 127,1). Die meisten von uns kennen diesen weisen Ausspruch schon seit vielen Jahren. Immer wieder begegnet er uns irgendwo auf unserem Lebensweg. Unser Leben ist und bleibt eine Baustelle. Wir sind immer beschäftigt. Laufend sind wir herausgefordert, müssen oder dürfen Entscheidungen treffen. Ohne läuft nichts. Jeder von uns möchte in den Gedanken und Absichten JaHuWaHs leben und so Anteil am verheissenen Segen Abrahams haben.
Wir durften in den letzten Glaubensimpulsen gemeinsam aus den Schätzen des TaNaCH, aus der Bibel des Jahushua von Nazareth, schöpfen. Wir haben verstanden: In den Augen JaHuWaHs, der Propheten, Rabbiner und aller gläubigen Juden, auch des Jahushua von Nazareth, ist ein Mensch, der sich auf JaHuWaH einlässt , ihm vertraut, ein Mensch der mit JaHuWaH geht. Diese Tatsache durchzieht die ganze Bibel, den ganzen TaNaCH.
Ein solcher Mensch wird als ein gesunder und gerechter verstanden, der in dieses Vertrauen hineingeboren und damit wiedergeboren ist. Er hat dieses neue Leben als Gnade geschenkt bekommen, wie Abraham. Der Begriff Gnade heisst sehr viel. Soviel wie frei in die Fülle des Lebens, die Schätze des Lebens hineinwachsen dürfen, eine geschenkte Bruderschaft oder Freundschaft deren Band der Einheit nie brechen wird, die durch dick und dünn zusammenhält. Sie ist eine geschenkte Fähigkeit aus dem Joch der Entmündigung und Versklavung, aus der Unwissenheit, herauszuwachsen und sich vom eigenen Unvermögen nicht zerstören zu lassen. Es ist das ein unverdientes und einzigartiges Geschenk JaHuWaHs, das nicht durch irgendeine Tat oder Leistung oder die Beobachtung von irgend etwas bewirkt oder verdient werden kann oder muss. Zwischen JaHuWaH und mir gibt es nichts dazwischen, das etwas bewirken könnte.
Ein solcher Mensch gehört wie Abraham zu den “Gesunden, die keines Arztes bedürfen”, lehrt Jahushua von Nazareth. Er gehört zu den Gerechten, d.h. zu jenen die auf dem rechten Weg sind und keiner Umkehr bedürfen. Von ihnen sagt auch Jahushua von Nazareth “ich bin nicht gekommen Gerechte zu rufen”? (vgl. Lk 5,31-32).
Er braucht keine zusätzliche Erlösung und damit auch keinen Jesus, der ihn mit seinem Blut erlöst, auch keine Taufe, die ihn von irgendeiner Erbschuld, Erbsünde befreien müsste oder könnte, auch keinen Priester, der an ihm etwas herumfaselt, um ihn in den Bereich der Gnade zu katapultieren. Ein Mensch also, der sich auf JaHuWaH einlässt geht mit JaHuWaH. Das ist die zentrale Botschaft der Bibel. Ist das nicht wunderbar und total befreiend?
Wir zitierten im letzten Glaubensimpuls (Gim) etwas sehr Grundlegendes, etwas das den gläubigen Israeliten, Juden, Propheten, Rabbinern, Schriftgelehrten, Pharisäern, und damit auch Jahushua von Nazareth, fundamental wichtig war. “Nicht die Gesunden brauchen einen Arzt, sondern die Kranken; ich bin nicht gekommen, Gerechte (JaHuWaH Vertrauende) zu rufen, sondern Sünder (nicht Vertrauende) zur Umkehr (auf dass sie JaHuWaH wieder vertrauen)” (Lk 5,31-32). Für Jahushua von Nazareth war damit klar, was weit über 1000 Jahre in Israel bereits klar war. Seit sich Abraham JaHuWaH öffnete und sich von den Göttern und ihren Forderungen, von Priestern und ihren Forderungen, losgesagt hatte, gilt ein solcher Mensch als gerecht, als ein Gerechter vor JaHuWaH und damit als ein Gesunder, d.h. als erlöst, als ein wiedergeborener Mensch, als neu geboren.
Was will uns der TaNaCH sagen? Abraham, Itzak, Jakob und ihre Frauen gelten als die grossen Zeugen der Liebe JaHuWaHs zu den Menschen. Sie wurden von JaHuWaH vom Götzendienst befreit und in seine Liebe hineingenommen.Das ist Erlösung und Wiedergeburt. Auch seine Propheten/innen, Richter/innen und Könige, Rabbis, Pharisäer und ihre Frauen, und die “einfachen” Gläubigen Israels und Judas, zeugen von der Liebe JaHuWaHs. Sie lebten in dieser Liebe und aus dieser Liebe, im Unterschied zu allen anderen Völkern, die unter dem Diktat ihrer Religionen und unter ihren schrecklichen Forderungen und Drohungen in ständiger Angst leben mussten. Sie waren ihrer Menschenwürde beraubt und missbraucht, weil sie JaHuWaH und seine Lebensordnungen nicht kannten.