Da ich zur Zeit zur Abklärung im Spital bin, wird es vorerst keine neuen Impulse geben. Ich melde mich wieder. Ich grüsse alle herzlich mit Psalm 23:
"Der JaHuWaH ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele. Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen. Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken und dein Stab, sie trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fließt über. Nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich kehre zurück ins Haus des JaHuWaH für immer."
Was ist manchen Gim-Lesern bei den letzten Themen: “aus der Gnade gefallen”, bewusst geworden? Das Christentum glaubt gar nicht den Worten des TaNaCH. Damit glaubt es nicht was in der Bibel des Jahushua von Nazareth gelehrt wird und was für Jahushua nie zur Diskussion stand. Das Christentum kennt den Glauben des Juden Jahushua von Nazareth nicht, obwohl es sich offenbar dauernd auf dessen Glauben beruft. Es ist nicht im Glauben Jahushuas von Nazareth verwurzelt. Wir müssen festhalten: Der Gott des Christentums ist Paulus, ein von der Philosophie und der heidnischen Kultur geprägter und durchdrungener Mann, jüdischer Abstammung. Nichts kann uns davon hinwegtäuschen.
Im Gim 415 sprachen wir darüber wie Paulus den Schriftgelehrten gegenüberstand. Ihnen sollte er anhand der Bibel, des TaNaCH, seine neue Lehre über seine neue Erlösergottheit Jesus Christus darlegen. Ihm aber gingen die Argumente aus. Er reagierte mit einem Wutausbruch, vielmehr mit einem Wutausspruch: “Wenn aber auch wir oder ein Engel aus dem Himmel euch etwas als Evangelium entgegen dem verkündigten, was wir euch als Evangelium verkündigt haben: er sei verflucht!” (Gal 1,8). In seinem religiösen Wahn stellte er das gesamte prophetische Wort auf den Kopf. Dabei berief er sich auf Erscheinungen, Visionen und Offenbarungen, die er von dem Juden Jahushua von Nazareth empfangen würde, von dem er aber erstaunlicherweise lehrte, dass er für ihn kein Jude mehr sei, sondern die einzig wahre Erlöser-Gottheit (analog zu den griechischen Gottheiten), die ihm erschienen sei und ihn berufen habe:
Sagen Menschen nicht, wozu und für was soll ich denn eigentlich danken? Das Leben ist schwer, unerwartet kommen Dinge über uns. Das Leben ist heimtückisch, nicht berechenbar. Die guten zielstrebigen und zielsicheren Zukunftspläne meiner Jugendzeit haben sich in keiner Weise erfüllt. Eher sehe ich einen Scherbenhaufen vor mir und um mich herum - ich weiss nicht wozu ich noch danken sollte. Das zwanghafte, aufgesetzte ständige Loben und Preisen in unserer Gemeinde hängt mir zum Halse raus. Ist doch alles nur aufgesetzt, aufgezwungen, zur Schau gestelltes frommes Theater. Ich sage mich von allem Biblischen los. Die Welt steht vor dem Untergang und wir ernähren uns weiterhin mit Fleisch von Bolsonaro, d.h. aus Brasilien, auf Kosten unserer Luft, und da gibt es Leute, die ohne Scham noch fliegen. Nun, das sind keine Aussagen aus der Luft gegriffen. In den Herzen vieler Menschen herrscht Chaos.
Im Psalm 90 ist uns das wunderbare Glaubenszeugnis des Propheten Moshe überliefert: “Ein Gebet von Moshe, dem Mann JaHuWaHs (Elohim). JaHuWaH, du bist unsere Wohnung gewesen von Geschlecht zu Geschlecht. Ehe die Berge geboren waren und du die Erde und die Welt erschaffen hattest, von Ewigkeit zu Ewigkeit bist du, JaHuWaH. Du lässt den Menschen zum Staub zurückkehren und sprichst: Kehrt zurück, ihr Menschenkinder! Denn tausend Jahre sind in deinen Augen wie der gestrige Tag, wenn er vergangen ist, und wie eine Wache in der Nacht”. (Ps 90, 1-4).
Der Psalm ist damit noch nicht zu Ende, aber hier begegnen wir einmal mehr dem geoffenbarten zentralen Glaubensbekenntnis, das durch nichts ersetzt werden kann. Das ist jene Beziehung, jenes Vertrauen, das Abraham erfahren durfte. Diese Beziehung, dieses Vertrauen (Glaube) steht über allem Irdischen. Es ist jammerschade für jeden Menschen, der keinen Zugang zu der Quelle des Lebens findet. Wir wollen uns nicht überschätzen: Alle bedürfen wir dieser Gnade. “Denn bei dir ist der Quell des Lebens; in deinem Licht sehen wir das Licht” (Ps 36,10).
Ein Gimleser brachte mich mit seiner Frage, im Zusammenhang vom Gebet, wieder einmal auf den Psalm 90. Beim Lesen dieser Verse am letzten Shabbat bekam ich einen solchen Glaubensschub, der mir zu einem neuen erfrischenden gnaden-vollen Shabbatbad wurde. Gerne möchte ich diese Freude mit euch teilen.
Paulus schreibt den Galatern: “Ihr seid von Christus abgetrennt, die ihr nach der Weisung des TaNaCHs (des “ATs”), (fälschlicherweise von Christen als Gesetz verstanden), gerechtfertigt werden wollt; ihr seid aus der Gnade gefallen” (Gal 5,4). Mit dem Begriff Gesetz sind auch die gesunden Lebens-Weisungen JaHuWaHs im TaNaCH gemeint. Wenn jemand das Gesetz (die Lebens-Weisungen JaHuWaHs) verwirft, dann hat das verheerenden Auswirkungen. Das bestätigt uns die Geschichte des Christentums bis zu dieser Stunde.
Die Kirchenväter, allen voran “Paulus”, “Johannes”, “Petrus” verfolgten damit eine Absicht. Gläubige Juden sollten von JaHuWaH und damit von der Quelle des Lebens, der Gnade, abgeschnitten werden. Die Heiden sollten über JaHuWaH und seine Gnade in Unwissenheit gehalten werden. Gnade ist der Beweggrund der Erwählung, Berufung und Sendung Israels, hin zu allen Völkern - “und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde!” (1Mo 12,3b).
Das von “Paulus” gepredigte Evangelium sollte auf salbungsvolle Weise Juden und Heiden vom Segen des Lebens abschneiden. Die Heiden sollten im religiösen Sklavendienst verankert bleiben, der damals das religiöse Denken der Menschheit beherrschte. Die Versöhnung mit den Göttern durch ein Menschenopfer, das Opferblut eines Sohnes von einer Gottheit gezeugt und einer Frau geboren, sollte weiterhin wegweisend für alle Menschen bleiben. Dafür kämpften die heidnischen Priesterschaften und Philosophen. Sie kämpften alle gegen die Weisungen JaHuWaHs, wie das immer schon Tradition war: “Sie machen listige Anschläge wider dein Volk und halten Rat wider die, die bei dir sich bergen. ‘Wohlan!’, sprechen sie. ‘Lasst uns sie ausrotten, dass sie kein Volk mehr seien und des Namens Israel nicht mehr gedacht werde!’ Ja, sie haben einmütig beraten und haben einen Bund wider dich gemacht” (Ps 83,3-6).
Ein russlanddeutscher Baptist schrieb auf den Gim 411. “Jemand gab mir ihren Glaubensimpuls. Wir Baptisten sind keine projüdische Kirche. Ein bibeltreuer Christ kann nie projüdisch sein. Unsere Väter blieben der Bibel immer sehr treu, darum haben unsere treuen Glaubenszeugen unter dem Kommunismus in Russland und in anderen kommunistischen Ländern mehr gelitten als alle anderen. Für uns ist ganz klar, niemand kann Christ sein und gleichzeitig den Glauben Abrahams haben. Wer sagt ich habe den Glauben Abrahams, der ist ein Jude. Ein Jude aber lehnt Jesus Christus ab. Wer Jesus Christus ablehnt liebt die Welt. Ein solcher Mensch hat die Gesinnung des Fleisches. Die Gesinnung des Fleisches aber ist Tod. “Denn die Gesinnung des Fleisches ist Tod” (Römer 8:6). Das lehrt uns die Bibel. Ein Christ hat den Glauben Jesu. Er ist allein durch den Glauben an das Blut Jesu und die Taufe errettet und vor Satan und Hölle bewahrt. Wenn jemand die Juden liebt und ihren Glauben annimmt, fällt er Jesus Christus in den Rücken, genau so wie die Juden das damals taten und heute noch tun. Ein solcher Mensch arbeitet mit dem Teufel zusammen, ohne Wenn und Aber. Wozu bräuchten wir dann noch die Bibel?
Die Bibel bezeugt, dass die Grösse JaHuWaHs unerforschlich ist: “Seine Grösse ist unerforschlich” (Ps 145,3). Diese Offenbarung JaHuWaHs, dieses Zeugnis, irritiert Bibelleser. Ein Gefühl der Unpersönlichkeit befällt sie. Wie kann ich denn mit JaHuWaH ein persönliches Verhältnis aufbauen, wenn er unerforschlich ist? Achten wir auf Folgendes: Diese Aussage besagt nicht, dass JaHuWaH nicht eine persönliche Beziehungen zu uns aufbauen und pflegen will – im Gegenteil. Was besagt diese Aussage dann? Ganz einfach: Niemand kann - und darf - JaHuWaH bis in die letzten Phasern seines Seins erklären wollen.
In der letzten Zeit häufen sich die Mails mit der Frage, ob ich zum jüdischen Glauben übergetreten sei? Meine Glaubensimpulse würden diesen Schluss doch eindeutig zulassen? Bisher habe ich mir diese Frage noch nie gestellt. Warum wohl? Wir lernen von Abraham. Sein herzhaftes Vertrauen (Glauben) auf JaHuWaH war das entscheidende in seinem Leben. Damit trat eine Wende in seinem Leben ein. In den wesentlichen Punkten seines Lebens trat eine solche Veränderung ein, dass von ihm bezeugt wird: “in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter auf Erden”. Genau diesen Weg gehen auch wir. Darum ist ein Übertritt zum Judentum nicht nötig, aber ein “Übertritt” zum Vertrauen (Glauben) Abrahams JaHuWaH gegenüber.
Meine Glaubensimpulse mögen den Eindruck erwecken, dass ich zum Judentum übergetreten bin. Das freut mich sogar sehr, denn dadurch wird mir bestätigt, dass sich mein Vertrauen (Glaube) immer tiefer und inniger mit dem Glauben des Jahushua von Nazareth vereinigt, der seine Glaubens- und Lebenskraft allein aus den Quellen des TaNaCHs (“ATs”) schöpfte, im Unterschied zu dem Gott Jesus Christus der zweiten Gott-Person der Christen. Was kann es Schöneres und Rühmenswertes für einen aufrichtigen Bibelleser geben?
Mit diesem Glaubensimpuls möchte ich die Thematik Shawuoth “abschliessen”. Das christliche Pfingsten hat rein gar nichts mit einer Herabkunft eines heiligen Geistes am jüdischen Feste Shawuoth zu tun. Schlicht und einfach haben wir es hier mit einem scheusslichen Missbrauch, einer perfekten Verführung, einer gelungenen Irreführung durch die Kirchengründer zu tun. Wir haben im Gim 404 über das Thema “Der Geist JaHuWaHs” gesprochen. Es gab für die Israeliten, bzw. die Juden, neben dem Geist, der JaHuWaH ist, nie einen zweiten Geist als dritte Gott-Person, als besonderen heiligen Geist, dessen Herabkunft sie irgendwann erwartet hätten. Und dessen sollten wir uns bewusst werden, im Glaubensleben des Jahushua von Nazareth hätte eine solche Lehre, die dem geoffenbarten Wort so diametral entgegenstand niemals Platz gehabt.
Im letzten Gim schrieb ich: “Der Weg vom Sinai, von Shawuot, hinein ins Verheissene Land, war voll gespickt mit Herausforderungen und Situationen die laufend neue Entscheidungen erforderten. Was JaHuWaH dem Volk an Lebensweisungen mit auf den Weg gab wurde nicht in Frage gestellt, auch nie verworfen. Sie waren ihnen laufend gesagt und gelehrt und immer der Zeit entsprechend ausgelegt worden, ohne die Beziehung zu JaHuWaH aufzugeben. Sie haben diese Lebensschätze laufend und immer wieder verinnerlicht, bewahrt, aber – und das ist uns meistens nicht bewusst – auch darauf auf- und weitergebaut. Darum existiert diese Volk heute noch.