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Abraham, der Hirte. Sich vom wahren Hirten, von JaHuWaH dem El Eljon, dem Höchsten und SEINEN Weisungen entfernen, führt ins Chaos. Teil 9

Glaubensimpuls 720 von Gregor Dalliard

Unbedingt muss ich auf den letzten (Gim 719) zurückkommen. Ich habe geschrieben: “Im Neuen Testament wird die Gottheit Jesus Christus als der wahre Hirte bezeichnet, ohne den kein Mensch zu Gott kommt. Mit andern Worten: Die Gottheit Jesus Christus ersetzt den Hirten JaHuWaH, den El Eljon, den Höchsten, weil dieser angeblich unfähig ist, SEINEN Hirtendienst auszuüben. Worauf wir schon oft hingewiesen haben und es immer wieder gerne tun, ist die Tatsache, dass die Ersatztheologie, die mit Paulus ihren Anfang genommen hat, vor allem auf den ersten Konzilien (325 in Nicäa; 381 in Konstantinopel) und in den folgenden Zeiten von den römischen Kaisern, den Kirchenvätern und den Päpsten bewusst und entschieden zu einem gewaltigen antijüdischen (antisemitischen) Glaubens-System entwickelt und aufgebaut worden ist und zwar so, dass sämtliche zusammenhängenden prophetischen Inhalte des TaNaCHs, der jüdischen Bibel also, aus dem Zusammenhang gerissen, und als Neues Testament allen Getauften als verbindliche Glaubenslehre im ganzen römischen Reich aufgezwungen worden sind. (Hier muss ich korrekterweise hinzufügen: “mit Verbrechen gegen die Menschlichkeit”). Die politische Macht bestimmte, zusammen mit den unermesslich zerstrittenen Bischöfen auf den Konzilien das, was Getaufte zu glauben haben und was nicht. Die Getauften waren unter sich so sehr zerstritten und kraftlos, dass sie sich der politischen Macht beugten um überhaupt weiter bestehen zu können”.

Es war also die heidnisch-politische Macht, die ab jener Zeit entschied und bestimmte, was die Getauften zu glauben haben und was nicht. Was uns bewusst werden sollte oder bewusst bleiben muss, ist die Tatsache, dass alle Getauften bis heute bedingungslos an diese politisch-religiösen Entscheidungen jener Konzilien glauben, die von Kaiser Konstantin und seinen heidnischen Philosophen eingesetzt wurden, die er als Berater hinzugezogen hatte. Alle diese Entscheidungen flossen in die Endredaktion des Neuen Testamentes ein, so wie wir es heute vor uns haben. Der Glaube an die Ersatztheologie (Judenfeindlichkeit) ist Dreh- und Angelpunkt des Neuen Testamentes, ob wir das wahrhaben wollen oder nicht.
Die Grundlage des Neuen Testamentes ist eindeutig die Ersatztheologie des Paulus. Sie bestimmt das ganze Neue Testament. Diese Theologie, bzw. Philosophie, vermischten die Nachfolger des Paulus und die als Kirchenväter bezeichneten Kirchengründer mit dem Leben und Wirken (den Taten) des jungen Juden und Lehrers Jahushua (Jeschua) von Nazareth, indem sie daraus ein durchtriebenes “zusammenhängendes” antijüdisches Lehrsystem entwickelten, aufbauten und die Getauften mit allen grausamen Mitteln zu diesem Glauben zwangen. Dieses theologisch-philosophische antijüdische System wurde auf den Konzilien zur christlichen Staatsreligion (weltweit) gemacht und damit zur Norm eines Rechtgläubigen, der in den Himmel will.
Mindestens zwei Gründe führten zu diesem folgenschweren Irrweg, der bis heute unsägliches Leid über die Menschheit brachte, vor allem über die Juden und es neuerdings mit neuer Unberechenbarkeit wieder tut.

Grund 1: Paulus und seine Gefolgsleute verliessen das prophetische Wort in seinem Gesamtzusammenhang. Irrtümlicherweise glaubten und predigten sie Jesus als den von JaHuWaH, dem El Eljon, dem Höchsten verheissenen Messias, der nun gekommen und von den Juden abgelehnt worden sei. Das prophetische Wort aber versteht unter dem Begriff Messias etwas ganz anderes. (Messias/Christus heisst “Gesalbter”, aber nirgends im “NT” wird von Jesu Salbung berichtet.) Mit vollem Recht lehnten die Juden den Jesus des Paulus als Messias ab. Dann lehrten Paulus und seine Gefolgsleute das gleich bevorstehende Weltende, das von schrecklichen Katastrophen begleitet sein würde und jeder der das “Evangelium” des Paulus nicht annehmen und sich taufen lassen würde, würde unendlichen Höllenqualen ausgesetzt werden, und die anderen, die sich dem “Evangelium” des Paulus unterwerfen und sich taufen lassen, würden mit dem angeblich gleich wiederkommenden Jesus herrschen. (Der aber war zur angesagten Zeit, also vor rund 2000 Jahren nicht gekommen, auch in den vielen nachfolgenden Jahrhunderten nicht!). Die einen, meistens Sklaven, und derer gab es in jenen Tagen massenhaft, liessen sich schnell vom “Evangelium” des Paulus packen und taufen, denn mit dem gleich kommenden Jesus herrschen, das war ihre Chance von der Sklaverei befreit zu werden. Andere wieder, und das waren auch nicht wenige, liessen sich aus Angst und Panik taufen.

Grund 2: Wer sich auf den TaNaCH beruft, aber das Wort der israelitisch-jüdischen Propheten in seinem Gesamtzusammenhang verlässt und damit ein religiöses System als Ersatz aufbaut, endet im Chaos, es sei denn eine religiöse (religiös-politische) Macht greift ein und übernimmt das Zepter der Führung mit absolut strengen Regeln (Gesetzen). Und genau das geschah: Auf die abgrundtiefe Zerstrittenheit der Getauften, die mit dem “Evangelium” des Paulus einsetzte und immer schlimmere Ausmasse im ganzen römischen Reich annahm, griff der heidnische Kaiser Konstantin radikal ein, um diesem Chaos unter den Getauften ein Ende zu setzen. Die Getauften drohten das riesengrosse römische Reich durch Gewalttätigkeiten und drohende Kriege untereinander ins Chaos, in den Abgrund zu stürzen.
Der Kaiser zwang die Getauften, sich auf Synoden und auf der von ihm verordneten Zwangsversammlung 325 in Nicäa (von den Getauften später mit dem schönen Namen “Konzil von Nicäa” bezeichnet) für eine der theologisch-philosophischen Überzeugungen, die sie in Bezug auf die Person Jesus Christus so unterschiedlich vertraten, zu entscheiden, an die sich dann alle Getauften im römischen Reich zu halten hätten, wollten sie nicht diskriminiert und verbannt werden.
Dem Kaiser ging es um die Bewahrung der Einheit in seinem riesengrossen Reich. Da sich die Getauften über Paulus immer weiter vom wahren Hirten Israels, von JaHuWaH dem El Eljon, dem Höchsten, und SEINEN Weisungen des Lebens lossagten, wurden sie Opfer heidnischer Religionen und ihrer “Hirten”. (Hirte = Latein: Pastor). So übernahm eine Machtperson, nämlich der römische Kaiser, die bodenlos zerstrittenen Getauften und entschied, dass sie sich den alten heidnischen Traditionen in einem neuen Kleid unterwerfen müssen (z. B. Trinitätslehre, d. h. drei Gottheiten, drei Gott-Personen u. v. m., und vor allem die Unterwerfung, bzw. Vernichtung der Juden, weil sie den Kaiser als Menschen sahen und nicht als den Sohn eines Gottes. Mit aller Entschiedenheit wehrten sie sich dagegen, ebenso auch gegen die drei neuen Gottheiten der Getauften). Alles wurde über die Lehrentscheidungen auf den Konzilen vom Kaiser streng reglementiert und überwacht.
Später trat der Bischof von Rom in die Fussstapfen des Kaisers. Als Papst übte und übt er die Funktion des römischen Kaisers aus. Er schmückte sich auch mit dem kaiserlichen Titel „Pontifex Maximus“ aus. Mit allen erdenklichen Mitteln kämpften die Päpste für den Erhalt ihrer Macht und ihres Einflusses auf die Menschen. Da sich aber die Menschen veränderten und verändern, und der Papst die christlichen Armeen nicht mehr gegen Andersdenkende aufbieten und einsetzen kann, versucht der Vatikan (der sich vor allem seit dem Konzil von Nizäa 325 berechtigterweise als die Mutter der Christenheit, d. h. der Getauften bezeichnet) seine Machteinflüsse unter den Getauften über ökumenische und interreligiöse Gespräche und Zusammenkünfte weiter geltend zu machen. Dabei berufen sich die Getauften auf die Entscheidungen der ersten Konzilien, über die Kaiser Konstantin den Getauften angeblich die Einheit brachte.
Es ist nur allzu verständlich, dass die Macht des Kaisers und die Einheit eines so grossen Reiches nur erhalten bleiben konnte, wenn die Untertanen in einer einheitlichen Religion gebündelt wurden.
Obwohl die vielen heidnischen Völker im grossen römischen Reich unterschiedliche Gottheiten und Kulte pflegten, waren sie sich doch im Glauben einig, dass der Kaiser Sohn Gottes ist, und als solcher von einer Gottheit (Theos) gezeugt und von einer Frau geboren worden ist. Darum galt ihm allgemein Anbetung und Gehorsam von sozusagen allen heidnischen Völkern, weil das zur Traditions-, Denk- und Erziehungskultur aller Völker gehörte und gehört, ausser dem jüdischen Volk. Das war und ist das einzige Volk, das sich diesem von Menschen geschaffenen Glauben an Gott-Menschen widersetzte. Das unterscheidet dieses Volk grundsätzlich von allen andern Völkern. Dieses Volk ist das von JaHuWaH über Abraham auserwählte Volk, das seit jenen Tagen bekennt: “Höre, Israel: JaHuWaH ist unser Elohim (‘Gott’), JaHuWaH ist EINER! Und du sollst JaHuWaH, deinen Elohim (‘Gott’), lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft” (5Mo 6,4+5). Das heisst, nichts darf zu einem Gott gemacht werden. Darin ist dem Menschen die Erkenntnis geschenkt, dass er in SEINEM Bilde, im Bilde des El Eljon, des Höchsten, geschaffen ist. Darin ist dem Menschen die unermessliche Freiheit erschlossen, die er in Verantwortung wahrnehmen und leben soll. Er wird keines Menschen Sklaven, keiner Theologie und Philosophie, keiner Religion, d. h. keiner Ideologie, die einen Menschen zu einem Gott macht, der angeblich erlöst, und den die Menschen anbeten sollen, wie das auch im Christentum der Fall ist. Diese unermessliche Freiheit verpflichtet, darum lehrte Jahushua wie alle Propheten Israels: “Und einer der Schriftgelehrten, der gehört hatte, wie sie miteinander stritten (diskutierten), trat hinzu, und da er wusste, dass er ihnen gut geantwortet hatte, fragte er ihn: Welches Gebot ist das erste von allen? Jahushua antwortete ihm: Das erste ist: Höre, Israel: JaHuWaH, unser Elohim, ist EINZIG EINER; und du sollst JaHuWaH, deinen Elohim, lieben aus deinem ganzen Herzen und aus deiner ganzen Seele und aus deinem ganzen Verstand und aus deiner ganzen Kraft. Das zweite ist dies: Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst (denn er ist wie du). Grösser als diese ist kein anderes Gebot. Und der Schriftgelehrte sprach zu ihm: Recht, Rabbi, du hast nach der Wahrheit geredet; denn er ist EINER, und es ist kein anderer ausser ihm; und ihn zu lieben aus ganzem Herzen und aus ganzem Verständnis und aus ganzer Seele und aus ganzer Kraft und den Nächsten zu lieben wie sich selbst (denn er ist wie du), ist viel mehr als alle Brandopfer und Schlachtopfer” (Mk 12,28-33).

Wie immer, grüsse ich in dieser gewonnenen Freiheit alle ganz herzlich und wünsche allen einen ruhigen Shabbat. Lasst uns in diesem Geiste der Dankbarkeit Gebete des Segens und des Wohlwollens über alle unsere Mitmenschen haben. Shabbat Shalom!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Ins ein. Wir treffen uns am 21. Sept. 2025 um 14:00 bei Ferdinand und Regula Marti, Rieserenweg 24, 3232 Ins (BE). Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.