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Abraham, der Hirte (Teil 4). Unterschied von Schwächen haben und der Bosheit (böse Gesinnung).

Glaubensimpuls 715 von Gregor Dalliard

Im letzten Gim (Gim 714) habe ich geschrieben: Trotz der Beziehung mit dem Elohim JaHuWaH blieb Abraham Mensch. Was heisst das? Er blieb ein Mensch mit Fehlern, Schwächen und Versagen. Ja, so fragen wir uns: Dann hätte Abram doch bleiben können, wo er war; dann hätte er sich doch die unsäglichen Konfrontationen mit seiner Familie und der Verwandtschaft und die vielen Herausforderungen, die ein solcher Auszug mit sich brachte, ersparen können. Ging es Abraham um die Entdeckung einer neuen Gottheit? Menschen haben immer schon behauptet, dass sie über Visionen, Träume, Botschaften, Entrückungen u. a. m. einer Gottheit begegnet sind. (Gim 705 vom 21. März 2025).
Ihnen wurde von dieser Gottheit angeblich dies und das mitgeteilt und aufgetragen. Sie beriefen sich auf ihre Erwählung durch diese Gottheit und nun müssten sie diese Offenbarung allen Menschen mitteilen und die Menschen auffordern unbedingt auf das zu hören, daran zu glauben und zu tun, was ihnen diese Gottheit offenbarte. Würden sie das tun, dann würden sie vor Unglück und dem immerwährenden Zorn ihres Gottes befreit und bewahrt bleiben, wenn nicht würden sie Schreckliches erleben, weil sie allezeit dem Zorn dieses (ihres) Gottes ausgesetzt bleiben würden. Vor lauter Einschüchterungen und Ängsten geplagt und getrieben folgten und folgen Menschen massenweise solchen “Evangelisten” und ihren “Evangelien” und halten sich streng an deren Lehren und Kulte.
Abraham durchbrach diese geplagte Welt, dieses “Evangelium” der Götter, das aus nicht erfüllbaren Forderungen und Ängsten besteht. Abraham erkannte, dass es nur EINEN Schöpfer des Lebens gibt, der Elohim (“Gott”) JaHuWaH, der uns in SEINER Liebe in SEINEM Bilde geschaffen hat. Die vielen personifizierten Gestirne, Menschen und Tiere, die von Menschen zu Göttern und Halbgottheiten gemacht worden sind und gemacht werden, entwürdigen und missbrauchen die Menschen; sie machen sie zu willenlosen Wesen. Darum gibt es keine Elohims, d. h. Götter. Sie sind nur eine Täuschung. Es gibt nur diesen EINEN. Wir müssen nur diesem EINEN angehören, der über allem steht und auf SEINE Weisungen eingehen, damit wir das Leben in seiner ganzen Fülle für Zeit und Ewigkeit haben und im Frieden leben können.
Schrittweise wuchs Abraham in das Wesen des El Eljon, des höchsten Elohim, dem Himmel und Erde gehören, hinein. Seine Nachkommen bewahrten dieses Bekenntnis: “Höre, Israel: der Elohim JaHuWaH ist unser Elohim (“Gott”), JaHuWaH allein! Und du sollst JaHuWaH, deinen Elohim (“Gott”), lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen Kraft” (5Mo 6,4-5). Welch ein Potential an Energie (Ruach, Kraft, Segen)!

In den letzten Jahren habe ich in meinen Gims fortwährend darauf hingewiesen, dass selbst Nachkommen Abrahams immer wieder dem Götzendienst der heidnischen Nachbarvölker (Ägypter, Kanaaniter u. a. m.) verfielen, obwohl sie sich allezeit auf Abraham beriefen und das Bekenntnis Abrahams, das Shma Jisrael (Höre Israel) allezeit zitierten, verfielen einflussreiche führende Leute aus der Priesterschaft dem Götzendienst und beeinflussten Herrscher und Volk. Sie vermischten beides miteinander. Das zeigt sich vor allem darin, dass sie von den Heiden einen zornigen und rachsüchtigen Gott übernahmen und lehrten, bzw. heute noch lehren. Sie drohten und erpressten das Volk, wie das bei den heidnischen Völkern gang und gäbe war und ist. So ist uns das im TaNaCH (“AT”) überliefert. Das Christentum, also die Lehre des Paulus, ist eine Form dieser heidnischen Traditionen.
Wie es dazu kommen konnte haben wir in den vergangenen Jahren aus den Zeugnissen des TaNaCHs erkannt und sind immer wieder darauf eingegangen. Diese Verirrungen werden schon mit Aaron, dem Priester offenbar. Das sogenannte goldene Kalb und der Opferdienst um dieses Kalb ist Ausdruck davon. Nach der fürchterlichen Katastrophe der babylonischen Herrschaft und deren grausamen Folgen, erlebte Israel eine Vertiefung dieses Irrweges. Das zeigt sich in der ausgefeilten Praxis des Tieropferkultes. Israelitisch-jüdische Propheten gingen dagegen an, aber sie hatten weiterhin einen sehr schweren Stand.
Obwohl der TaNaCH (die Bibel des Jahushua von Nazareth) von sich behauptet, das Wort des El Eljon, des Höchsten zu sein, des Elohim JaHuWaH - und das ist er auch, sind schwere Fehlentwicklungen in der Geschichte Israels geschehen, die uns eben im TaNaCH (“AT”) überliefert sind. Wie wir sahen glaubten die Priester durch den Tieropferkult vor JaHuWaH Gerechtigkeit zu erlangen, was das Volk noch mehr von JaHuWaH entfernte und schwere Fehlentwicklungen förderte. Wie schon gesagt, gingen die Propheten dagegen vor, indem sie auf die Anfänge des Glaubens-Weges hinwiesen (Jer 6,16.20-21; 7,21-23 u. a. m.). (Gim 610 vom 26. Mai 2023).
JaHuWaH hat Israel wegen dieser tiefgreifender Fehlentwicklungen dennoch nie verworfen. Er blieb sein Hirte und wird es auch immer bleiben. Warum? Diese Fehlentwicklungen geschahen nicht aus Böswilligkeit, nicht in bösen Absichten. Sie waren die Folge vieler Schwachheiten und Fehler. Diese Tatsachen gilt es im TaNaCH zu erkennen.

Die Beziehung des Menschen zu SEINEM Schöpfer kann in unserer Welt durch nichts besser und verständlicher vermittelt und veranschaulicht werden, als durch die Beziehung eines Hirten zu seinen Schafen. Wird uns das bewusst, dann werden wir den Werdegang Abrahams begreifen und staunen. Erst als Hirten konnten Abraham und seine Nachkommen uns den Unterschied zwischen einem Religionsgründer und JaHuWaH vermitteln - trotz aller Schwächen und Fehlentwicklungen.

Von grundlegender und entscheidender Bedeutung bleibt die Unterscheidung von Fehler machen (Schwächen haben) und der Boshaftigkeit eines Menschen. Fehler machen (Schwächen haben), das ist eine Eigenschaft, die jeder Mensch hat; niemand ist davon ausgenommen und wer wollte mir das Gegenteil davon behaupten? Darum lesen wir aus dem reichen Schatz Israels das, was ich unermüdlich zitiere: “Denn siebenmal fällt der Gerechte (der Mensch, der JaHuWaH vertraut) und steht doch wieder auf” (Spr 24,16). Das heisst in Abraham gesegnet sein (1Mo 12,3). Der Jude Jahushua (Jeschua) von Nazareth hat diesen Segen Abrahams so klar hervorgehoben. Er hat sich selbst darunter gestellt. Dieses Zeugnis ist sogar vom Neuen Testament aufgenommen worden: “Niemand ist gut als nur einer, der Elohim JaHuWaH” (Mk 10,18). (Siehe dazu Gim 669 vom 12. Juli 2024).
Die Lehre des Paulus weist dieses einwandfreie Zeugnis aus dem Munde der Propheten und des Jahushua (Jeschua) von Nazareth von sich. Die Getauften stellen sich auf die Seite des Paulus und nicht auf die Seite der Propheten und des Jahushua (Jeschua) von Nazareth. Das ist traurig.
Boshaftigkeit aber gehört nicht zum Wesen des Elohim (“Gottes”) JaHuWaH, des Hirten El Eljon, des Höchsten, darum gehört sie auch nicht zum Wesen eines Schafes dessen Hirte JaHuWaH ist. Fehler und Schwächen ja, Bosheit nein. Der Boshaftigkeit werden wir nie Raum in unserem Leben geben.

“Und ich will dich zu einer grossen Nation (Volk) machen, und ich will dich segnen, und ich will deinen Namen gross machen, und du sollst ein Segen sein”! “(1 Mo 12,2-3). Das ist das Volk des El Eljons, des Höchsten, des Hirten, das in diesem Segen lebt. Und das tun wir seit einigen Jahren, ohne zum Judentum konvertieren zu müssen. Ihr Abraham aber hat uns in diesen Segen gebracht. Herzlichen Dank zu allen Zeiten!

In dieser Freude und Dankbarkeit grüsse ich alle herzlich und wünsche allen den wohltuenden Genuss dieses Segens. Shabbat Shalom.

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 17. August 2025 um 14:00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.