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Abraham, der Hirte (Teil 3)

Glaubensimpuls 714 von Gregor Dalliard

Trotz der Beziehung mit dem Elohim JaHuWaH blieb Abraham Mensch, ein Mensch mit Fehlern, Schwächen und Versagen. Worin wurde er aber ein neuer Mensch? Beziehung verändert den Menschen. Abraham reagierte auf die Beziehung, die der Elohim (“Gott”) JaHuWaH mit ihm aufgenommen hatte. Er erkannte das Wesen JaHuWaHs, das uns der Schreiber von Psalm 89,15 erfrischend und treffsicher so bezeugt: “Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Grundfeste. Gnade und Treue (Wahrheit) gehen vor deinem Angesicht her”. Damit erlebte Abraham das, was die Propheten als eine Neuzeugung bezeichnen. Das heisst: Abraham stand nun im Leben, in einer Beziehung, die durch nichts und niemanden angetastet werden kann. Nichts führt daran vorbei. Darum werde ich bis zum Ende meiner Tage bezeugen, was der Schreiber von Sprüche 24,16 ebenso erfrischend und treffsicher bezeugt: “Denn siebenmal fällt der Gerechte und steht doch wieder auf, aber die Gottlosen (JaHuWaH-losen) stürzen nieder im Unglück”. Das wünschen wir keinem Menschen.
Siebenmal fällt der Gerechte und steht wieder auf: Für einen Menschen, der wie Abraham in die Beziehung zu seinem Schöpfer, dem Elohim (“Gott”) JaHuWaH eingetreten ist, gibt es nie einen Grund, enttäuscht oder verzweifelt am Boden liegen zu bleiben. Wie diese Enttäuschungen auch immer begründet sein mögen, im Herzen des Elohim (Gott) JaHuWaH, des El Eljons, des Höchsten, haben wir immer einen festen Platz, eine Wohnung. Das bezeugt uns der TaNaCH durchgehend (Ps 90,1; Ps 23,6 u. a. m.).
Abraham wuchs schrittweise in das Wesen des Elohim (Gott) JaHuWaH, des El Eljons, des Höchsten hinein. Das zeigt sich in einigen negativen Situationen seines Lebens, die nach der Begegnung und Gemeinschaft mit JaHuWaH geschahen. Die Schreiber des TaNaCHs (des “ATs”) hüten sich davor, diese negativen Geschehnisse aus ihren Berichten auszuklammern, sie unerwähnt zu lassen oder sie schönreden zu wollen, wie das in der christlichen Szene der Fall ist, um sich und den Seinigen vor der Welt ein makelloses Image zu vermitteln. Hätten sie das gemacht, könnten wir uns selbst in Abraham und in seiner Beziehung zu dem Elohim (“Gott”) JaHuWaH nicht wieder erkennen und finden. Wir vermöchten auch nicht, eine Beziehung zu dem Elohim (“Gott”) JaHuWaH, dem Schöpfer des Lebens aufzubauen.
Genau das aber machen Paulus und seine Kirchenväter. Hielten wir uns an ihre Irrlehren, dann müssten wir verzweifeln. Warum wohl? Die Aussagen in seinen Briefen sind widersprüchlich. Jedenfalls lehrte er hartnäckig das, was er von den griechischen Philosophen, den Stoikern gelernt und übernommen hatte: Sünde, d. h. menschliche Schwächen, darf es bei einem Getauften nicht mehr geben. Warum wohl? In Röm 6,2 lehrt Paulus: “Auf keinen Fall! Wir, die wir der Sünde gestorben sind, wie werden wir noch in ihr leben”? Und zudem: “Den, der Sünde nicht kannte, hat er (gemeint sind die drei Gott-Personen, der erste davon ist der Theos, der Gott der Griechen) für uns zur Sünde gemacht, damit wir Gottes (des Theos) Gerechtigkeit wurden in ihm” (2Kor 5,21). Das heisst: wir müssen vor einander und vor der Welt ohne Schwächen und Fehler auftreten, d. h. Heuchelei.
Unter dem Druck einer drohenden immerwährenden Hölle und damit einer immerwährenden Gottferne wird uns von Paulus und den Getauften ein ohnmächtiger Gott aufgezwungen, der sich und den Menschen nur über einen von ihm gezeugten Sohn und dessen Opferblut zu helfen weiss, und alle, die das nicht glauben und sich nicht taufen lassen, werden nach dieser Irrlehre eben verflucht, wie Paulus das bezeugt (vgl. Gal 1,8-9; 1Kor 16,22; 2Thess 1,4-10; Mk 16,16 Röm 3,8; 5,16.18; 8,1; 2 Kor 3,9; Phil 1,28. 3,19; 1Tim 6,9 u. a. m.). Diese Verfluchungen oder Urteile der Verdammnis fliessen darum nahtlos in die später entstandenen “Evangelien” und Briefe ein (vgl. Mk 12,40; Mt 7,13; 23,14.33; Lk 20,47; 23,40; 24,20; Hebr 6,2; 2Petr 2,1. 2,3. 3,7.16; Offb 17,8.11 u.a.m.). Das tut das Christentum im ganzen Neuen Testament und in allen seinen weiteren verbindlichen Dokumenten.
Das “Evangelium” des Paulus, diese Irrlehre, ist ein unverschämter Missbrauch der Wahrheit, ja ein Verbrechen. Sowohl die Würde des Elohim (“Gottes”) JaHuWaH als auch die SEINER Geschöpfe wird in niederträchtiger Weise in den frommen heidnischen Müll geworfen. Seit bald 2000 Jahren wirft diese Irrlehre Massen von Menschen in endlose seelische Nöte, in unsägliche innere und äussere Auseinandersetzungen, in Heucheleien und Verstellungen. Dabei dürfen wir die Verbreitung des “Evangeliums” mit der Schärfe des Schwertes nicht vergessen. Das ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit.
Trotz seines schlechten Verhaltens bei wichtigen Entscheidungen in seinem Leben wuchs Abraham in die Beziehung und in das Vertrauen zu JaHuWaH hinein. So wird uns z. B. sein vorbildliches Verhalten im Streit unter den Hirten Lots und Abrahams geschildert. Dabei handelt es sich um einen Streit, der schwere Folgen hätte haben können. Abraham liess Lot wählen (vgl. 1Mo 13,8).

Die Weitergabe dieses Segens JaHuWaHs über Abraham und seine Nachkommen, bleibt darum ein unantastbarer Sendungsauftrag der Juden. Gemeint sind jene Juden, die diesem Segen treu bleiben, entsprechend dem Zeugnis in Psalm 89,15. In diesen Segen kommen auch jene hinein, die sich diesem Zeugnis anschliessen. Niemand sollte es wagen, diesen Sendungsauftrag den Juden entreissen oder ihn ersetzen zu wollen, (siehe die grausamen und schrecklichen Folgen der Ersatztheologie). Wie uns die Geschichte der Getauften zeigt, sind die Folgen verheerend. Sie machen fassungslos. Das aber versuchte Paulus mit seinem “Evangelium” und die Konzile von Nicäa 325 und Konstantinopel 381 unter der Führung römischer Kaiser. Die Folgen sind bis heute unfassbar.
Dieser Sendungsauftrag ist allein den Juden zugesprochen. Sie allein bezeichnen den El Eljon, den Höchsten, den Schöpfer Himmels und der Erde als ihren Hirten, als den Hirten der ganzen Menschheit, der durch keinen anderen Hirten ersetzt werden kann. Diesen Anspruch JaHuWaHs, den er den Juden vermittelte und in dem der Segen des Lebens gegeben ist, schien im Laufe der Geschichte immer wieder dem Untergang ausgesetzt zu sein. Als der Segen JaHuWaHs wieder einmal unterzugehen drohte, forderte Josua das Volk zu einer Entscheidung auf: “Ist es aber übel in euren Augen, JaHuWaH zu dienen, dann erwählt euch heute, wem ihr dienen wollt: entweder den Göttern, denen eure Väter gedient haben, als sie noch jenseits des Stroms waren, oder den Göttern der Amoriter, in deren Land ihr wohnt! Ich aber und mein Haus, wir wollen JaHuWaH, (dem El Eljon, dem Höchsten, dem Elohim Melchisedeks) dienen!” (Jos 24,15). (Fortsetzung folgt).

(Als Ergänzung möchte ich allen den Glaubensimpuls 441 vom 28. Februar 2020 empfehlen: Aus der Gnade gefallen. Teil 29. Dritter Teil meiner Antwort: Juden, vom Teufel gezeugt).

“Freut euch mit Jerushalajim und jubelt über sie, alle, die ihr sie liebt! Jauchzt mit ihr in Freude, alle, die ihr über sie getrauert habt! Damit ihr saugt und euch sättigt an der Brust ihrer Tröstungen, damit ihr schlürft und euch labt an der Fülle ihrer Herrlichkeit” (Jes 66,10-11). Ja, das wünsche ich allen von Herzen und in der immerwährenden Dankbarkeit. In dieser Haltung lassen wir uns in jeder Situation segnen.
Shabbat Shalom mit ganz lieben Grüssen

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 17. August 2025 um 14:00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.