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Licht, Teil 3: "Und es ziehen Nationen zu deinem Licht hin und Könige zum Lichtglanz deines Aufgangs" (Jes 60,3).

Glaubensimpuls 692 von Gregor Dalliard

Oft schon haben wir über das Herzensanliegen unseres Schöpfers, des Elohims JaHuWaH geschrieben. Im TaNaCH (der Bibel des Jahushua von Nazareth) ist uns das Herzensanliegen des Elohims JaHuWaH der Breite und der Länge nach beschrieben. Das ist der Mensch, den ER in SEINEM Bilde geschaffen hat und dann, ganz selbstverständlich der Umgang mit SEINER Schöpfung, die ER dem Menschen als Lebensraum gegeben hat. Einen anderen Lebensraum hat ER dem Menschen nicht gegeben, in dem er sein Dasein glücklich und im Frieden leben kann.
Woher die Geschichten von einem Paradies kommen, von der plötzlichen Macht eines Teufels im Paradies, dem der Schöpfer des Lebens, der Elohim JaHuWaH, der El Eljon, der Höchste, als Schöpfer Himmels und der Erde angeblich machtlos gegenüberstand und unterlegen war, und den darauf folgenden Geschichten von einem Sündenfall, einer Vertreibung aus dem Paradies usw. usf., das wissen wir inzwischen.
Wir erinnern uns: Die führenden Juden wurden von den Babyloniern 596 v. d. Z. in ihr Riesenreich verschleppt, ihr Königtum zerstört, ebenso der Tempel und die Priesterschaft. Dieses babylonische Riesenreich war von einer Überreligion beherrscht. Die grossen heidnischen Priester/Philosophen dieses Riesenreiches sahen die Menschheit und die Schöpfung von den beiden personifizierten Mächten von gut und böse beherrscht. (Tag und Nacht, Licht und Finsternis). Das gute Prinzip nannten sie Licht, das böse Finsternis.
Nach dieser Lehre stehen diese beiden Prinzipien als zwei Personen in einem ständigen Kampf gegeneinander. Im Laufe der Jahrzehnte haben führende Juden (Priesterschaften) in Babylon dieses Denken der zwei sich bekämpfenden Gestalten von Gut und Böse in ihre Theologie aufgenommen. Das ergibt dann die Erklärung eines ohnmächtigen Gottes gegenüber der Macht der Finsternis im Paradies und der folgenden bildreichen Geschichten im TaNaCH (“AT”). Diese babylonisch-persische Lehre ist in das griechische Denken (Philosophie) eingeflossen. Diese Glaubensüberzeugung prägte bald einmal die strenge Richtung der Stoiker, ein Zweig der griechischen Philosophie, von der Paulus geprägt war.
Das “Neue Testament” hat diese Denk- und Lehrweise von Paulus übernommen. Alle, die dem personifizierten Licht (der Gottheit des Lichts) folgen, sind Söhne des Lichts (vgl. Joh 12,36).

Der Elohim JaHuWaH hingegen, der El Eljon, der Höchste, hat damit nichts zu tun. IHM geht es allein um das Wohlergehen SEINER Geschöpfe im Hier und Jetzt und in der Zukunft. (s. Gim 585). Darum ist und bleibt der Elohim JaHuWaH, der El Eljon, der Höchste unantastbar, der Himmel und Erde geschaffen hat und genau darum bleibt ER als unser Schöpfer allezeit unser Lebenselixier, unsere Freude, die Quelle unseres Lebens. Seit tausenden von Jahren hat sich der Segen aus dieser ungeteilten Beziehung mit dem Licht des Lebens, mit dem Elohim JaHuWaH bewährt.
Nach unserem jahrzehntelangen Mittrampeln in den frommen und irreführenden religiösen Vorstellungen der beiden sich bekämpfenden Gestalten von gut und böse, von Licht und Finsternis sind wir im beharrlichen Suchen nach dem Licht zu (dem) Licht (der Propheten) gekommen (haben den Schaltknopf, den Drehschalter gefunden). Damit sind wir aus dem babylonisch-griechischen Blendwerk heraus geführt worden.
Wir bekennen immer wieder voller Freude und Dankbarkeit: “Denn bei dir ist der Quell des Lebens; in deinem Licht sehen wir das Licht” (Psalm 36,10).
Das Leben sowohl im Diesseits als auch im Jenseits fliesst immer und überall aus dieser Beziehung zu JaHuWaH und ist darauf ausgerichtet. Sie hält alles menschliche Leben zusammen. Was aus SEINEM Bilde geschaffen ist, gehört zu JaHuWaH wie jedes Teilchen eines Puzzles. JaHuWaH, der Schöpfer des Lebens hat keine Angst, dass etwas davon verloren gehen könnte. ER muss sie ja auch nicht haben. ER muss sich mit keinem Prinzip des Bösen auseinandersetzen, was immer sich die Menschen darunter vorstellen mögen, denn niemand und nichts kann IHM jemals etwas nehmen oder etwas geben, das ER zu SEINER Sicherheit und zur Sicherheit jener brauchte, die IHM vertrauen.

Dagegen kommt auch die (babylonisch-persisch-griechisch-römische) Philosophie des Paulus, mit seiner Panikmacherei bei jenen auf die Dauer nicht an, die gewissenhaft und aufrichtig nach dem Licht im TaNaCH (“AT”) suchen. Welch eine frohe und befreiende Botschaft ist uns über den Dienst der israelitisch-jüdischen Propheten geschenkt!
Paulus trat auf und lehrte unermüdlich, dass die Menschen sich gleich jetzt, sofort für sein “Licht” entscheiden müssten, das er predigte, denn er hatte dieses “Licht”, entgegen aller Zeugnisse der Propheten durch angebliche Visionen und “himmlische” Offenbarungen erhalten. Mit der Geburt des Jesus Christus (dabei ist er ihm nie persönlich begegnet) sei angeblich der Messias der Juden, der Gott und König der Juden, der angebliche Erlöser der Juden und der ganzen Welt Mensch geworden. Der Jude Jahushua von Nazareth, den er zur griechisch-römischen Gottheit umpolte (vgl. 2Kor 5,19-20; Röm 1,1-4), sei als das “Licht” der Welt geboren worden. Er hätte die Finsternis mit dem Blut seines eigenen Leibes und mit seinem Tod an einem Marterpfahl der Römer ein für allemal beseitigt. So predigte er:
“Nachdem nun Gott (Theos) die Zeiten der Unwissenheit übersehen hat, gebietet er jetzt den Menschen, dass sie alle überall Busse tun sollen, weil er einen Tag festgesetzt hat, an dem er den Erdkreis richten wird in Gerechtigkeit durch einen Mann (geboren von einer Frau, Gal 4,4) den er dazu bestimmt hat, und er hat allen dadurch den Beweis erbracht, dass er ihn auferweckt hat aus den Toten” (Apg 17,30).
Gleichzeitig verflucht Paulus alle, die ihm nicht glauben, die seinem “Evangelium” nicht Folge leisten und ihm widersprechen. Wer sich also jetzt nicht sofort auf die Seite seines “Lichtes” stellt, (eines “Lichtes”, das sich im Laufe der Menschheitsgeschichte als Inbegriff der religiösen Finsternis herausstellte), der muss mit dem schwersten Gericht seines Gottes rechnen. Wer das nicht glaubt, der wird von Paulus und seinen Nachfolgern gleich verflucht (vgl. Gal 1,8-9; 1Kor 16,22; Joh 3,36). "…aber der Zorn (Gottes) ist endgültig über sie (die Juden) gekommen (1Thess 2,16). Also lassen sie ihren Gott Jesus Christus sprechen: “Ich bin das Licht der Welt” (Joh 8,12). Fälschlicherweise unterstellt Paulus den Juden den Mord an seiner Gottheit Jesus Christus (vgl. 1Thess 2,15; Apg 7,52). Er bezeichnet die Juden als die Söhne des Ungehorsams (vgl. Eph 5,6) und drohte ihnen das schlimmste Gericht an, das angeblich durch die gleich bevorstehende (umgehende) Wiederkunft seines Gottes Jesus Christus über sie kommen würde (vgl. z. B. 2Thess 1,6-10). Diese Verfluchung mit einer Fülle von schrecklichsten Unterstellungen und Drohungen hatte für die Juden im Besonderen, aber auch für die ganze Menschheit, folgenschwerste Auswirkungen.

Der Elohim (“Gott”) JaHuWaH aber widerspricht sich nicht. JaHuWaH behält immer dasselbe Wesen. ER lässt sich nicht durch einen Gott (theos) Jesus Christus ersetzen, auch nicht SEIN Volk und dessen Auftrag: “Ich bin Jahwe, das ist mein Name. Und meine Ehre gebe ich keinem anderen (d. h. auch Jesus nicht)” (Jes 42,8; 2Mo 3,14; Ps 83,19; Jes 48,11; Jer 33,2 u. a. m.). SEIN Grundsatz bleibt: “Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Grundfeste. Gnade und Treue gehen vor deinem Angesicht her. Glücklich ist das Volk (der Mensch), das den Jubelruf kennt! Elohim JaHuWaH, im Licht deines Angesichts wandeln sie” (Ps 89,15). Aus diesem Glauben lebte auch Jahushua von Nazareth, nicht aber der Jesus Christus, der Gott des Paulus.

“Sucht den Elohim (“Gott”) JaHuWaH, alle ihr Demütigen des Landes, die ihr sein Recht getan habt, sucht Gerechtigkeit, sucht Demut… (sucht die Verwirklichung der grundlegenden Menschenrechte) Und ich werde in deiner Mitte ein demütiges und geringes Volk übrig lassen, und sie werden beim Namen des Elohim (“Gott”) JaHuWaH Zuflucht suchen. Der Rest Israels wird kein Unrecht tun und keine Lüge reden, und in ihrem Mund wird keine trügerische Zunge gefunden werden, sondern sie werden weiden und lagern, und niemand wird sie aufschrecken” (Zeph 2,3; 3,12-13). “Siehe, mein Knecht (das auserwählte Volk), den ich halte, mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat: Ich habe meinen Ruach auf ihn gelegt, er wird das Recht zu den Nationen hinausbringen” (Jes 42,1).
“Hört auf mich, die ihr der Gerechtigkeit nachjagt, die ihr den Elohim JaHuWaH sucht! Blickt hin auf den Felsen, aus dem ihr gehauen, und auf den Brunnenschacht, aus dem ihr gegraben seid! Blickt hin auf Abraham, euren Vater, und auf Sara, die euch geboren hat! Denn ich rief ihn als einen Einzelnen, und ich segnete ihn und mehrte ihn.
Denn der Elohim JaHuWaH tröstet Zion, tröstet alle seine Trümmerstätten. Und er macht seine Wüste wie Eden und seine Steppe wie den Garten des Elohim JaHuWaH. Jubel und Freude findet man darin, Lobpreis und Stimme des Gesanges. Merkt auf mich, mein Volk, und meine Nation, hört auf mich! Denn Weisung geht von mir aus, und mein Recht werde zum Licht der Völker” (Jes 51,1-4).

Mögen sich immer mehr Juden im Licht Elohims JaHuWaH an der Verwirklichung und am Aufbau dieses Vorhabens JaHuWaHs beteiligen. Wir sind bereits hinzugestossen. In unserem Alltag, der sicher nicht immer einfach ist, setzen wir dieses Licht um, so gut es eben geht. Unser Herz jubelt vor Freude, denn “es werden Nationen zu deinem Licht hin und Könige zum Lichtglanz deines Aufgangs” (Jes 60,3) mitwirken.

Die Feier von Chanukka (Lichterfest) steht bevor (vom 26. Dezember 2024 bis zum 2. Januar 2025). Wir freuen uns von Herzen. Unter den Makkabäern mag es solche und solche gegeben haben, aber bedenken wir, dass die überlebenden Juden gegen die Grossmächte der damaligen Zeit rein menschlich gesehen absolut keine Chance zum weiterleben hatten. In jenen Tagen waren die Juden auf Schritt und Tritt mit dem babylonisch-persischen, bzw. dem griechischen religiösen Gedankengut konfrontiert, ein religiöses Gedankengut, das in jenen Tagen die Welt beherrschte. In dieser Welt war das Sh’ma Yisrael (Höre Israel) und das Zehn-Wort (Zehn Gebote) ein absoluter Fremdkörper, eine reine Provokation. Welchem Juden ist es in jenen Tagen des Missbrauchs und der brutalen Ausbeutung zu verargen, dass er mit Kompromissen zu überleben versuchte?
Immerhin haben sie Dank ihrer Bindung an JaHuWaH etwas Einzigartiges zustande gebracht, etwas, das sang- und klanglos zu verschwinden schien. Ich wiederhole mit tiefer Dankbarkeit: “Siehe, mein Knecht (das auserwählte Volk), den ich halte, mein Auserwählter, an dem meine Seele Wohlgefallen hat: Ich habe meinen Ruach auf ihn gelegt, er wird das Recht zu den Nationen hinausbringen” (Jes 42,1).

Zu diesem Recht sind wir gekommen. Tief betroffen und tief gerührt können wir nur sagen: DANKE! Das ist ein berechtigter Grund, eine Woche lang in besondere Weise JaHuWaH als das Licht des Lebens zu feiern, egal wie unterschiedlich und aus was für Beweggründen Juden heute Chanukka feiern. Wir feiern es mit tiefer Dankbarkeit, eben deshalb, weil wir über JaHuWaH zur Fülle des Lebens gefunden haben: “So habe ich dich zum Licht der Nationen gemacht, dass mein Heil reiche bis an die Enden der Erde…Geht hinaus! und zu denen, die in Finsternis sind: Kommt ans Licht!” (Jes 49,6-9).

Dazu wünsche ich allen die besten Einfälle in ihrem Umfeld. Von Herzen wünsche ich allen eine Lichterwoche des Aufatmens und des Dankes.
Ein frohes Chanukka-Fest. Chag Chanukka sameach! Shabbat Shalom!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 16. Februar 2025 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.