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Sukkot: "Israel ist mein erstgeborener Sohn" (2Mo 4,22). JaHuWaH ist kein Gott, wie ein Gott der Heiden. Sühnekult (Sühneopfer) als vermeintliches Mittel der Vergebung von Verfehlungen und der Beziehung zu JaHuWaH, anstelle von Umkehr. Teil 4

Glaubensimpuls 526 von Gregor Dalliard

Den letzten Gim habe ich mit dem Hinweis abgeschlossen, dass Ersatztheologie eben Ersatz und nicht das Glaubensleben in der Wirklichkeit des JaHuWaH und mit JaHuWaH ist… Da JaHuWaH JaHuWaH ist, ist ER ein völlig anderes Wesen als ein Gott, Deus, Theos, Herr/HERR, als der griechische Gott Vater Zeus, in der römischen Glaubenswelt und -tradition als Jupiter verehrt und angebetet.
Darüber freuen wir uns und unsere Freude bleibt gross. Dieses Wissen und diese Erfahrung verändert unser Leben: “Und ich werde meinen heiligen Namen kundtun mitten in meinem Volk Israel und werde meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen. Und die Nationen werden erkennen, dass ich JaHuWaH bin, der heilig ist in Israel. Siehe, es kommt und wird geschehen, spricht JaHuWaH, der El Eljon. Das ist der Tag, von dem ich geredet habe” (Hes 39,7-8). Der Elohim Israels ist JaHuWaH, der El Eljon, der Höchste. “Gerechtigkeit und Recht sind deines Thrones Grundfeste. Gnade und Treue gehen vor deinem Angesicht her” (Ps 97,2) Die Götter der Heiden, zu denen auch die christlichen Götter gehören sind alles Götter, die von Menschen gemacht worden sind. Sie sind auf Klassensysteme aufgebaut. Darum kennen sie bis heute kein durchgreifendes Rechtssystem. Aber die Entwicklunggeht in diese Richtung.
Diese Worte finden wir bereits beim Propheten Jirmejahu (Jeremia), aber ebenso bei allen Propheten - von Anfang an: “Siehe, Tage kommen, spricht JaHuWaH, da schliesse ich mit dem Haus Israel und mit dem Haus Juda einen neuen Bund: nicht wie der Bund, den ich mit ihren Vätern geschlossen habe an dem Tag, als ich sie bei der Hand fasste, um sie aus dem Land Ägypten herauszuführen – diesen meinen Bund haben sie durch den Dienst der Abgötterei gebrochen, der sich in den Tieropfern darstellte, obwohl ich doch ihr El Eljon (der Höchste) bin (der keine Tieropfer, also keine Opfer der Versöhnung, bzw. Versöhnungsopfer, Sühneopfer forderte und jemals fordern wird, sondern Umkehr fordere ich), spricht JaHuWaH. Sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel nach jenen Tagen schliessen werde, spricht der JaHuWaH, der El Eljon: Ich lege mein Weisung (d. h. das Zehn-Wort, die zehn Gebote und das Shma Israel) in ihr Inneres und werde es auf ihr Herz schreiben. Und ich werde ihr El Eljon (der Höchste) sein, und sie werden mein Volk sein. Dann wird nicht mehr einer seinen Nächsten oder einer seinen Bruder lehren und sagen: Erkennt JaHuWaH! Denn sie alle werden mich erkennen von ihrem Kleinsten bis zu ihrem Grössten, spricht JaHuWaH, der El Eljon” (Jer 31,31-34).
Hesekiel sprach seine Worte (Hes 39,7-8) zur Zeit der babylonischen Gefangenschaft. Für den Überrest des erstgeborenen Sohnes JaHuWaHs, die Juden, wäre jene Zeit eine Zeit der absoluten Verzweiflung gewesen, wenn da nicht die Verheissungen gekommen wären, wie diejenige des Propheten Hesekiel (39,7-8) und die anderer.
Wir haben uns schon früher Gedanken darüber gemacht, was denn letztendlich das Volk in diese babylonische Katastrophe führte? Denn genau gesehen hätten schon viele Generation vorher und nachher ins Exil gehen müssen. Schauen wir genau hin. Die Generation, die von den Babyloniern deportiert wurde und die die Zerstörung des ERSTEN Tempels miterleben musste, war in der Beziehung zu JaHuWaH, dem El Eljon, nicht weniger im Götzendienst zu Hause wie jene danach. Ausdruck des Götzendienstes ist der vermeintliche Sühnekult (Sühneopfer) als Mittel der Vergebung von Verfehlungen und der Beziehung zu JaHuWaH, anstelle von Umkehr. Nun traf es aber gerade diese Generation.

Der Schock sass damals unermesslich tief. Wie uns die innerjüdische Reflexion der Verantwortlichen jener Jahre zeigt, führte die Missachtung vor allem der ersten drei Weisungen/Gebote (vgl. 2Mo 20, 1-7), zusammen mit dem Shma Jisrael (vgl. 5Mo 6,4-12) in diese grauenvolle Katastrophe. Es fehlt uns jetzt die Zeit und die Möglichkeit auf die weit gefächerten Zusammenhänge dessen einzugehen, was der Prophet Hesekiel mit seinen Worten (vgl. Hes 39,7-8) den Juden - und damit auch uns - sagen wollte und will. Heute nur soviel: Achten wir auf seine Aussage: “Und ich werde meinen heiligen Namen kundtun mitten in meinem Volk Israel und werde meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen” (Hes 39,7).
Sind diese Worte nun gegen Babylon gerichtet oder gegen den erstgeborenen Sohn, die Juden? Diese Worte sind sowohl gegen die Babylonier und jene Völker gerichtet, die den Babyloniern zu diesen Verbrechen verholfen haben, aber auch gegen andere Völker, wie die Ägypter. Dann aber auch gegen den erstgeborenen Sohn: “Darum sage zum Haus Israel: So spricht JaHuWaH, der El Eljon: Nicht um euretwillen handle ich, Haus Israel, sondern um meines heiligen Namens willen, den ihr entweiht habt unter den Nationen, zu denen ihr gekommen seid”. Achten wir auf die Aussage: “zu denen ihr gekommen seid”.

Wir halten an zwei Prinzipien JaHuWaHs fest. Erstens wollte JaHuWaH nie Tieropfer (Sühneopfer), schon gar nicht menschliche Blutopfer (Sühneopfer) (vgl. Jer 11,8; 7,24). Diese Tatsache ist im TaNaCH (“AT”) fundamental von den Propheten bezeugt. “Denn ich habe nicht mit euren Vätern darüber geredet und ihnen nichts geboten über das Brandopfer und das Schlachtopfer an dem Tag, da ich sie aus dem Land Ägypten herausführte; sondern dieses Wort habe ich ihnen geboten: Hört auf meine Stimme, dann werde ich euer Erlöser, JaHuWaH der El Eljon (der Höchste) sein, und ihr werdet mein Volk sein” (Jer 7,22; 11,1-8). “An Schlacht- und Speiseopfern hattest du kein Gefallen, Ohren hast du mir gegraben; Brand- und Sündopfer hast du nicht gefordert” (Ps 40,7). Beim Auszug aus Ägypten hat JaHuWaH, der El Eljon, also keine Tieropfer als Sühneopfer gefordert, nichts davon hat ER ihnen geboten, sie sollten einfach auf IHN hören. Wie gesagt: sowohl menschliche als auch tierische Sühneopfer stehen immer in Verbindung mit Götzendienst, Abgötterei, Verachtung und Entheiligung JaHuWaHs und SEINES Namens, unter den Völkern. Sie demonstrieren eine Beziehung zu JaHuWaH, die nicht funktioniert.

Diese Worte scheinen aber im absoluten Widerspruch zu dem zu stehen, was im 3. Buch Moshe und an andern Stellen im TaNaCH (“AT”) zu lesen ist, wie etwa in 2Mo 24,1-8. Diese Tatsache soll uns nicht beunruhigen, im Gegenteil, sie treibt uns an, diesen Dingen auf den Grund zu gehen. Darüber sollten wir uns freuen. Siehe dazu Gim 53 (letzter Teil). Unser lieber Zoltan Köpe macht uns zweitens auf etwas ausserordentlich Wichtiges aufmerksam: Moshe hatte eine intensive Gemeinschaft mit JaHuWaH, dem El Eljon. JaHuWaH redete mit Moshe von Angesicht zu Angesicht, wie mit einem Freund (vgl. 2.Mo 33,11), obwohl Moshe auch nur ein Mensch war. Dazu brauchte er kein tierisches oder menschliches Sühneopfer, auch kein Ritual, das ihm diese Gemeinschaft erst ermöglicht hätte. Ebenso wenig brauchten Melchisedek und andere Zeugen JaHuWaHs, des El Eljon, irgendein Ritual, das ihnen den Zugang und die Gemeinschaft mit JaHuWaH, dem El Eljon, erst ermöglichen musste.

Mit grosser Freude und Dankbarkeit wollen wir uns darüber Gedanken machen. Könnte hier der Schwiegervater von Moshe, Jitro, der Priester (einige Übersetzungen schreiben Hohepriester) von Midian (2Mo 2,16ff; 2Mo 18) eine neue Richtung beeinflusst haben? Welchen Einfluss nahm er auf das Volk Israel und seinen Opferkult, von dem JaHuWaH, der El Eljon, beim Auszug aus Ägypten nichts gesagt hatte (vgl. Jer 7,22-26)? Auch damit hat sich Zoltan Köpe beschäftigt. “Höre, mein Volk, und ich will reden, Israel, und ich will dich verwarnen! Ich bin JaHuWaH, dein Erlöser. Nicht wegen deiner Schlachtopfer tadle ich dich, auch deine Brandopfer sind beständig vor mir (sie sind da, das sehe ICH, aber sei dir bewusst). Ich nehme keinen Stier aus deinem Haus, noch Böcke aus deinen Hürden (sie nehmen keinen Einfluss auf MICH und in MEINER Beziehung zu dir). Denn mein ist alles Getier des Waldes, das Vieh auf tausend Bergen. Ich kenne alle Vögel der Berge, und was sich tummelt im Feld, ist mir bekannt. Wenn mich hungerte, ich würde es dir nicht sagen; denn mein ist die Welt und ihre Fülle. Sollte ich das Fleisch von Stieren essen und das Blut von Böcken trinken? Opfere JaHuWaH Dank und erfülle dem Höchsten deine Gelübde” (Ps 50,13).

Herzliche Güsse und einen gesegneten Shabbat. Shalom!

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.