Aus der Gnade gefallen. Teil 19
Glaubensimpuls 431 von Gregor DalliardNun, wie oben gesagt, für die Christenmassen ist Jahushua von Nazareth und die paulinische Erlöser-Gottheit Jesus Christus, ein und dieselbe Person. Wie wir wissen, sieht aber die biblisch-prophetische Wirklichkeit völlig anders aus. Kein Christ darf auf solche Gedanken kommen und die Konsequenzen daraus ziehen. Kommen aber Christen auf solche Gedanken, oder werden auf solche Gedanken gebracht, dann werfen sie diese Gedanken als teuflisch und antichristlich im hohen Bogen über Bord. Nicht nur solche Gedanken, auch jene Menschen, die sie offenbar auf so teuflische und verwegene Gedanken bringen, werden verworfen. Mit solch irregeführten Menschen, wollen die meisten engagierten Christen, ob katholisch oder evangelikal, oder was auch immer, meistens auch keinen Kontakt mehr pflegen. Manchmal kommt es aber innerhalb der Familien zu unausweichlichen Kontakten mit andersdenkenden Menschen – was Jesus Christus, Erlösung und Kirche angeht. Das kann sein bei Familientreffen, Beerdigungen, vor allem aber um die Weihnachtszeit oder an Weihnachten selbst. Viele nehmen sich bei solchen Anlässen zurück. Sie weichen Konfrontationen bewusst aus, weil sie eh nur zerstrittene, verärgerte oder betrübte Herzen zurücklassen. Das ist m. E. wohl weise so.
Innerhalb des freikirchlich-evangelikalen und charismatisch-pfingstlichen Spektrums sieht das schon problematischer aus. Ihnen, als engagierte und entsprechend eifrige Christen, steht der Heilsverlust und die ewige Verdammnis ihrer Angehörigen allezeit vor Augen. Wie sollen sie damit zurechtkommen? Ihre “Bibel” (“NT”) und ihr Jesus Christus ist für sie das A und O der Errettung vor der Hölle. Wer von uns könnte das nicht verstehen, wenn sie in ihrer aufrichtigen Sorge um unser Seelenheil die Grenzen des menschlichen Umganges und Anstandes überschreiten? Paulus lehrt doch unmissverständlich von jedem Menschen, der sich nicht für Jesus Christus entscheidet, “der sei verflucht” (Gal 1,4). Wie er lehrt, hat er sein Evangelium direkt von seinem auferstandenen Jesus Christus empfangen. Darin steht, dass die Erlösung, die Errettung eines Menschen, allein im Glauben an Jesus Christus möglich ist, allein im Glauben an dessen Erlösung, durch sein qualvolles Menschenopfer. Allein der Glaube an sein vergossenes Blut rettet den Menschen vor der immerwährenden Höllenqual. So lehrt es nun mal die “Bibel” der Christen, das “NT”.
Was wäre das Christsein ohne diesen Glauben? Auf diesen Glauben sind ja die meisten Menschen um uns herum getauft. Wir selbst wurden früher auf diesen Glauben getauft.
Die Gründer des Christentums – nie verlegen – erdachten später weitere interessante Geschichten über ihren auferstandenen Gott, Jesus Christus. 40 Tage lang soll er sich in der Nähe seiner Jünger herumgetrieben haben. Laufend teilte er ihnen das Neueste mit. Das Allerneuste war die Bestätigung der Fluchgeissel des Paulus: **“Wer gläubig geworden und getauft worden ist, wird errettet werden; wer aber nicht gläubig geworden ist, wird verdammt werden” (Mk 16,16).
Die Überzeugung und Lehre des Paulus wird hier von seinem Jesus Christus bestätigt, und das – bedenken wir – Jahrzehnte nach dem Tod Jahushuas von Nazareth. Der Brief an die Galater ist ja viel früher geschrieben worden, als das “Evangelium” von Markus. Glaube und Taufe = Bewahrung vor der Hölle! So einfach geht das. Das ist die weihnachtliche Botschaft. Jedem anderen Menschen winkt nur noch der Fluch, die Hölle – und das in doppelter und mehrfacher Weise (vgl. Gal 1,8-9; 1Kor 16,22). Der Begriff “gerechtes Gericht”, heisst bei Paulus immerwährende Verfluchung, Verdammnis ohne Ende (vgl. Röm 3,8; 5,16.18; 8,1; 2 Kor 3,9; Phil 1,28. 3,19; 1Tim 6,9 u.a.m.). Auf dem Fundament der paulinischen Verfluchungen – vor allem waren ja die Juden gemeint – bauten seine Nachfolger blind und tapfer weiter. Diese Verfluchungen oder Urteile der Verdammnis fliessen darum nahtlos in die später entstandenen “Evangelien” und Briefe ein (vgl. Mk 12,40; Mt 7,13; 23,14.33; Lk 20,47; 23,40; 24,20; Hebr 6,2; 2Petr 2,1. 2,3. 3,7.16; Offb 17,8.11 u.a.m.).
Was bleibt den meisten Christen zusätzlich verborgen? Jener Jesus Christus, dessen Geburtstag sie in den kommenden Tagen mit rauschenden Rührseligkeiten, mit zahllosen Lichtzeichen und einer Flut an Geschenken feiern, war und ist nicht nur Antijudaist, er ist grundsätzlich gegen jede Menschlichkeit, er ist Rassist und Antisemit – in unserer Sprache gesagt, er ist Faschist. Das bleibt ihren Augen und ihrem Verstand völlig verborgen. Dafür sorgen für einmal mehr die Führer des Christentums. Mit ihren frommen Feiern, rund um den “Geburtstag” der paulinischen Gottheit Jesus Christus, halten sie die indoktrinierten Massen auf Trab. Kaum jemand ist sich dessen bewusst, dass diese Gottheit Jesus Christus nichts mit dem Juden Jahushua von Nazareth zu tun hat.
Hierüber spricht die 1600-jährige Geschichte Klartext. Wollen die verantwortlichen Christenführer es nicht wissen? Wie könnte es denn anders sein? Es ist darum den christlichen Massen auch nicht übel zu nehmen. Das paulinische System hat sie fromm verhext, hat ihren Verstand voll im Griff. Seit der Entstehung der paulinischen Religion ist der Missbrauch der Volksmassen vorprogrammiert. Dieser paulinische Missbrauch sitzt – als vermeintliche Wahrheit – tief im Volkstum verankert. Dies umso mehr, da die Lehren im “Neuen Testament” fälschlicherweise und fortlaufend mit prophetischen Zitaten aus dem TaNaCH, der Bibel des Jahushua von Nazareth, durchsetzt, ja vollgespickt worden sind.
Es sind lauter prophetische Aussagen, die aus dem Zusammenhang des kommenden Messianischen Reiches herausgenommen sind. Sie haben aber rein gar nichts mit einer gegenwärtigen Messias-Gottheit zu tun, die “von einer Frau geboren” worden ist (Gal 4,4), getötet, und dann von JaHuWaH auferweckt worden ist, weil sie mir ihrem Blut die ganze Welt erlöst hat. Die aber in den Himmel aufgefahren ist, und seit 2000 Jahren zur Rechten JaHuWaHs sitzt, von dort aus herrscht, bis sie alle besiegt hat – und zu guter Letzt – irgendwann, wiederkommen und ein Reich auf Erden bauen wird. Es ist pervers und schändlich, Menschen, denen das Wissen um den biblisch-prophetischen Gesamtzusammenhang fehlt, mit einer solchen Menge an falsch zitierten Bibelzitaten aus dem TaNaCH gegen die Juden zu instrumentalisieren und sie in einer völlig falschen Glaubenssicherheit zu wiegen. Es ist ebenso pervers, ihnen, wenn sie diese Irrlehre ablehnen, mit der immerwährenden Verdammnis zu drohen. Unwissenheit schafft Unsicherheit und Angst. Die religiösen Gefühle der Menschen werden von ihren Führern bewusst und geziehlt für ihren Antijudaismus missbraucht. Darin bleiben sie für jedes fromme Verbrechen verfügbar.
Den Juden sind wir heute unendlich dankbar, haben sie dem Paulus und seiner Gottheit, Jesus Christus, bis heute widerstanden. Lasst uns mit viel Freude und Dankbarkeit, Schritt für Schritt, in den Glauben des Jahushua von Nazareth hineinwachsen. Welch eine frohe Botschaft für jeden Tag: “Auch Finsternis würde vor dir nicht verfinstern, und die Nacht würde leuchten wie der Tag, die Finsternis wäre wie das Licht” (Ps 139,12).
In diesem Licht, das jede Finsternis meines Lebens durchbricht, grüsse ich alle herzlich und wünsche allen einen gesegneten Shabbat und lichtvolle Chanukkatage. Shalom!
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!
In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).
Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.