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"...so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen" (Jer 6,16).

Glaubensimpuls 39 von Gregor Dalliard

aktualisiert 2024
Der Prophet Jirmeijahu (Jeremia) sprach im Geiste JaHuWaHs diese wichtigen, ja für uns lebenswichtigen, Worte aus: “…so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen” (Jer 6,16). Alle Propheten bis hin zu Jahushua von Nazareth, zitierten diese Worte sinngemäss. Sie gehören zum wesentlichen Geschenk, dass uns JaHuWaH in der Beziehung mit IHM schenkt. „Kommt her zu  mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, ‘und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen’, denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht“ (Mt 11,28-30). Diese Worte waren uns, bis vor einiger Zeit, nur im christlichen Zusammenhang bekannt (in ihrer Uminterpretation auf den Gott Jesus Christus). Bis vor wenigen Jahren war Jahushua von Nazareth für uns die Gott-Person Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch, so wie Paulus, seine Leute und die Kirche das lehren. Wir glaubten, die Worte in Mt 11,28-30 seien aus dem Munde der Gottheit Jesus Christus gesprochen und auf ihn bezogen. Eine gründliche Auseinandersetzung mit dem prophetischen Wort im TaNaCH (“AT”) liess uns aber diesen ruchlosen Missbrauch des Paulus durchschauen. Heute wissen wir, dass Jahushua diese Worte im Sinne und in Übereinstimmung mit allen Propheten sprach.

Was sollten wir allezeit bedenken? Der Rabbi und Schriftgelehrte Jahushua lebte in einer äusserst tragischen Zeit. Er kannte kein anderes Leben als das unter der harten Zeit der römischen Besatzungsmacht in Judäa. In seinem sehr kurzen Leben tat er das, was alle TaNaCH-treuen (bibeltreuen) Menschen taten. Worin bestand seine Sendung unter der Herrschaft der Römer in Judäa? Jahushua selbst gibt uns die Antwort: “Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel”. Entsprechend gebot er auch seinen Schülern dies zu tun (vgl. Mt 10,6). Unter der römischen Besatzungsmacht durchlebten die Juden äusserst entwürdigende Zeiten. Viele sahen keine Hoffnung mehr, waren am Boden zerstört. Sie fühlten sich von JaHuWaH, dem Hirten Israels, verlassen und vergessen. Nicht wenige traten zu den Römern über. Das Elend war gross.
Wie immer in solchen Zeiten traten Schriftgelehrte und Pharisäer auf, zu denen auch Jahushua von Nazareth gehörte. In früheren Jahren waren es vor allem die Propheten. Sie setzten sich für das Volk JaHuWaHs ein, gingen den Trostlosen, den Verzweifelten, den Hoffnungslosen nach. Besonders denen, die mit den Besatzern zusammenarbeiteten - gegen das Volk JaHuWaHs, denn sie waren wie Schafe ohne Hirten. Der Zustand, hier in unserem Fall durch die Römer verursacht, zerriss ihnen das Herz. Das Volk war zutiefst gedemütigt und innerlich zerrissen. Ihnen waren die Erwählung, die Berufung und die vielen Verheissungen und Aufträge, die dieses Volk im Auftrag JaHuWaHs in Zukunft an der Menschheit noch zu erfüllen hatte, ins Herz geschrieben.

Was macht Jahushua anderes als das was alle seine Vorväter taten? Was tut er mit Herzblut, mit innigster Hingabe und Liebe zum Hirten Israels und dem darnieder liegenden Volk? Er fleht sie an zu ihm zu kommen und auf ihn zu hören, von seinem Vertrauen und seiner Beziehung zu JaHuWaH, dem El Eljon, dem Höchsten zu lernen, den Verheissungen und dem Auftrag, den JaHuWaH ihnen als seinem Volk für die Menschheit gegeben hat, und zwar für alle Zeiten, zu glauben. Sie werden darin Ruhe finden, getröstet sein, neue Kräfte für das so harte gegenwärtige Leben schöpfen: „Kommt her zu  mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben (zurück zur Ruhe in JaHuWaH führen). Nehmt auf euch mein Joch (meinen Weg) und lernt von mir (auf JaHuWaH zu vertrauen), denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, ‘und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen’, denn mein Joch (mein Weg) ist sanft, und meine Last (Forderung) ist leicht (diese Forderung befreit euch von jeder Verzweiflung)“ (Mt 11,28-30).
Von allen Seiten gingen die Menschen auf ihn zu, er trug in seinem Wesen messianische Züge, doch er war nicht der Messias und wollte das auch nie sein. Als Schriftgelehrter kannte er die prophetischen Zusammenhänge und die Zeichen der Zeit. Er wusste, dass das messianische Reich dort anbricht oder angebrochen ist, wo Menschen JaHuWaH, dem Hirten Israels vertrauen oder zu ihm umkehren. In ihrer Verzweiflung aber wollten viele ein messianisches Reich erzwingen, das es nur in den Köpfen der Menschen gab, die falsch gelehrt worden sind oder die den tieferen Sinn des prophetischen Wortes nicht erfassen wollten oder konnten, ein Reich, eine Vorstellung, die aber nicht JaHuWaH, dem El Eljon, dem Höchsten entspricht. Viele glaubten, wenn die Römer einmal aus dem Land geworfen sind, dann bricht ein Reich des Friedens an. Doch Jahushua führte die Meisten von ihnen zurück zum Herzen JaHuWaHs.
Wo der Lehrer Jahushua auftrat, da kam viel Volk zusammen. Jahushua führte viele verlorene Schafe zum Hirten JaHuWaH zurück, zurück zu der einen Herde mit einem Hirten. Das auserwählte Volk brauchte diese seine heilenden Worte. Manche stiegen auf Bäume, andere kamen in Booten heran gesegelt, wieder andere nahmen sonstige Entbehrungen und Risiken auf sich, um ihn zu hören. Seine Botschaft schlug ein wie der Blitz. Viele Zerbrochene fanden Heilung. Sünder wandten sich von ihren treulosen Wegen ab, sie fanden den Frieden in JaHuWaH. Sie alle wurden wie verlorene Schafe zu JaHuWaH, dem einen Hirten, zurückgebracht.

Lasst uns darum auch die erste Hälfte des Wortes JaHuWaHs an Jirmejahu beherzigen: „So spricht JaHuWaH: Tretet auf die Wege, seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit (nach dem prophetisch zusammenhängenden Wort), wo denn der Weg zum Guten sei und geht ihn!“ (Jer 6,16a). "…so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen" (Jer 6,16).
“JaHuWaH ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele. Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen. Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken (der die Raubtiere, meine Feinde, von mir fern hält) und dein Stab (deine wegweisenden Worte), sie trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fliesst über. Nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich kehre zurück ins Haus des JaHuWaH lebenslang” (Ps 23).

Ein solches Leben ist lebenswert: „Mein Angesicht wird mit dir gehen und dich zur Ruhe bringen“ (2Mo 33,14). Diese tiefe innere Ruhe – wie sie Moshe, Jahushua und vielen anderen, die auf den Wegen JaHuWaHs gingen, geschenkt war, wünsche ich auch uns allen von Herzen.

Mit einem herzlichen Shabbat Shalom

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.