"...so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen" (Jer 6,16). Den ruchlosen Missbrauch dieser Worte der Propheten in den Schriften des Neuen Testamentes erkennen und reagieren.
Glaubensimpuls 39 von Gregor Dalliard am aktualisiert am Der Prophet Jirmeijahu (Jeremia) sprach im Geiste JaHuWaHs diese wichtigen, ja für uns lebenswichtigen, Worte aus: “…so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen” (Jer 6,16). Alle Propheten bis hin zu Jahushua von Nazareth, zitierten diese Worte sinngemäss. Sie gehören zum wesentlichen Geschenk, dass uns JaHuWaH in der Beziehung mit IHM schenkt. „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben. Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir, denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen, denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht“ (Mt 11,28-30).
Diese Worte waren uns, bis vor einiger Zeit, nur im christlichen Zusammenhang bekannt und zwar in ihrer Uminterpretation auf den Gott Jesus Christus. Bis vor wenigen Jahren war Jahushua von Nazareth für uns die Gott-Person Jesus Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch, der die Getauften angeblich über sein Blut erlöst, so wie Paulus, seine Leute und die Kirche uns das lehren. Wir glaubten, die Worte in Mt 11,28-30 seien aus dem Munde der Gottheit Jesus Christus gesprochen und er hätte sie auf sich selbst bezogen. So sind wir von Kindesbeinen an gelehrt worden. Eine gründliche Auseinandersetzung mit dem prophetischen Wort im TaNaCH (“AT”) liess uns aber diesen ruchlosen Missbrauch des Paulus durchschauen, der seinem abgrundtiefen Judenhass entsprungen ist, da die Juden sein “Evangelium” durchschauten und ablehnten. Heute wissen wir, dass sich diese Worte auf den Elohim (“Gott”) JaHuWaH, den El Eljon, den Höchsten beziehen. Jahushua (Jeschua) hat diese Worte in diesem Sinne gesprochen, d. h. in Übereinstimmung mit allen Propheten. Es ging ihm allein um die Beziehung zu Elohim (“Gott”) JaHuWaH, dem El Eljon, dem Höchsten, der den Menschen in SEINEM Bilde schuf.
Was sollten wir allezeit bedenken? Der Rabbi und Schriftgelehrte Jahushua lebte in einer äusserst tragischen Zeit. Er kannte kein anderes Leben als das unter der harten Hand der römischen Besatzungsmacht in Judäa. In seinem sehr kurzen Leben tat er das, was alle TaNaCH-treuen (bibeltreuen) Menschen taten. Worin bestand seine Sendung unter der Herrschaft der Römer in Judäa? Jahushua selbst gibt uns die Antwort: “Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel”. Entsprechend gebot er auch seinen Schülern dies zu tun (vgl. Mt 10,6). Unter der römischen Besatzungsmacht durchlebten die Juden äusserst entwürdigende Zeiten. Viele sahen keine Hoffnung mehr, waren am Boden zerstört. Sie fühlten sich von JaHuWaH, dem Hirten Israels, verlassen und vergessen. Nicht wenige traten zu den Gottheiten der Römer über. Das Elend war gross.
Wie immer in solchen Zeiten traten Schriftgelehrte und Pharisäer auf, zu denen auch Jahushua von Nazareth gehörte. In früheren Jahren waren es vor allem die Propheten gewesen. Sie setzten sich für das Volk JaHuWaHs ein, gingen den Trostlosen, den Verzweifelten und den Hoffnungslosen nach. Besonders denen, die mit den Besatzern gegen das Volk JaHuWaHs zusammenarbeiteten, denn sie waren wie Schafe ohne Hirten. Der Zustand, hier in unserem Fall durch die Römer verursacht, zerriss diesen Hirten das Herz. Das Volk war zutiefst gedemütigt und innerlich zerrissen. Ihnen waren die Erwählung, die Berufung und die vielen Verheissungen und Aufträge ins Herz geschrieben, die dieses Volk im Auftrag JaHuWaHs an der Menschheit noch zu erfüllen hatte.
Was macht Jahushua anderes als das was alle seine Vorväter taten? Was tut er mit Herzblut, mit innigster Hingabe und Liebe zum Hirten Israels und dem darnieder liegenden Volk? Er fleht sie an zu ihm zu kommen und von seinem Vertrauen und seiner Beziehung zu JaHuWaH, dem El Eljon, dem Höchsten zu lernen und den Verheissungen zu glauben. Sie werden darin Ruhe finden, getröstet sein, neue Kräfte für das so harte gegenwärtige Leben schöpfen: „Kommt her zu mir, alle ihr Mühseligen und Beladenen, und ich werde euch Ruhe geben (zurück zur Ruhe in JaHuWaH führen). Nehmt auf euch mein Joch (geht meinen Weg) und lernt von mir (auf JaHuWaH zu vertrauen), denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig, ‘und ihr werdet Ruhe finden für eure Seelen’, denn mein Joch (mein Weg) ist sanft, und meine Last (Forderung) ist leicht (diese Forderung befreit euch von jeder Verzweiflung)“ (Mt 11,28-30).
Von allen Seiten gingen die Menschen auf ihn zu, er trug in seinem Wesen messianische Züge, doch er war kein Messias und wollte das auch nie sein. Als Schriftgelehrter kannte er die prophetischen Zusammenhänge und verstand das, was messianisch bedeutet. Er wusste, dass das messianische Reich dort anbricht oder angebrochen ist, wo Menschen JaHuWaH, dem Hirten Israels vertrauen oder zu ihm umkehren und die entsprechenden Taten folgen lassen. In ihrer Verzweiflung aber wollten viele ein messianisches Reich erzwingen, das es nur in den Köpfen der Menschen gibt, die falsch gelehrt sind, die den tieferen Sinn des prophetischen Wortes nicht erfassen wollten oder konnten, ein Reich, eine Vorstellung, die aber nicht JaHuWaH, dem El Eljon, dem Höchsten entspricht. Viele glaubten, wenn die Römer einmal aus dem Land geworfen sein würden, dann würde ein Reich des Friedens anbrechen. Doch Jahushua führte die Meisten von ihnen zurück zum Herzen JaHuWaHs.
Wo der Lehrer Jahushua auftrat, da kam viel Volk zusammen. Jahushua führte viele verlorene Schafe zum Hirten JaHuWaH zurück, zurück zu der einen Herde mit dem EINZIG EINEN Hirten. Das auserwählte Volk brauchte diese seine heilenden Worte. Manche stiegen auf Bäume, andere kamen in Booten heran gesegelt, wieder andere nahmen sonstige Entbehrungen und Risiken auf sich, um ihn zu hören. Seine Botschaft schlug ein wie der Blitz. Viele Zerbrochene fanden Heilung. Sünder wandten sich von ihren treulosen Wegen ab, sie fanden den Frieden in JaHuWaH. Sie alle wurden wie verlorene Schafe zu JaHuWaH, DEM EINEN Hirten, zurückgebracht.
Lasst uns darum auch die erste Hälfte des Wortes JaHuWaHs an Jirmejahu beherzigen: „So spricht JaHuWaH: Tretet auf die Wege, seht und fragt nach den Pfaden der Vorzeit (nach dem prophetisch zusammenhängenden Wort), wo denn der Weg zum Guten sei und geht ihn!“ (Jer 6,16a). "…so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen" (Jer 6,16).
“JaHuWaH ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln. Er lagert mich auf grünen Auen, er führt mich zu stillen Wassern. Er erquickt meine Seele. Er leitet mich in Pfaden der Gerechtigkeit um seines Namens willen. Auch wenn ich wandere im Tal des Todesschattens, fürchte ich kein Unheil, denn du bist bei mir; dein Stecken (der die Raubtiere, meine Feinde, von mir fern hält) und dein Stab (deine wegweisenden Worte), sie trösten mich. Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde; du hast mein Haupt mit Öl gesalbt, mein Becher fliesst über. Nur Güte und Gnade werden mir folgen alle Tage meines Lebens; und ich kehre zurück ins Haus des JaHuWaH lebenslang” (Ps 23).
Ein solches Leben ist lebenswert: „Mein Angesicht wird mit dir gehen und dich zur Ruhe bringen“ (2Mo 33,14). Diese tiefe innere Ruhe – wie sie Moshe, Jahushua und vielen anderen, die auf den Wegen JaHuWaHs gingen, geschenkt war, wünsche ich auch uns allen von Herzen.
Mit einem herzlichen Shabbat Shalom
Gregor Dalliard
Ankündigungen
Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein, am 16. November 2025 um 14.00 Uhr. Martin und Kornelia Hunzinger, 2577 Finsterhennen, Allmenhag 2, 032 396 34 03, k.hunzinger@sunrise.ch. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!