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Wen bezeichnet die Bibel als den kommenden Mashiach (Gesalbten, Christus)? Teil 3

Glaubensimpuls 144 von Gregor Dalliard

aktualisiert: 01. 02. 2022
JaHuWaH (sprich: Jahua), der Schöpfer unseres Lebens, offenbart sich als der Erste und der Letzte. “So spricht JaHuWaH, der König Israels und sein Erlöser (Elohim), JaHuWaH Zebaoth: Ich bin der Erste und bin der Letzte, und ausser mir gibt es keinen Erlöser (Elohim)” (Jes 44,6; 41,4). Das heisst unmissverständlich: Alles ist von ihm ausgegangen. Alles war sehr gut (vgl. 1Mo 1,31). Alles wird wieder zu ihm zurückkehren. Er widerspricht sich nicht. Es gibt also nichts, das nicht von IHM geschaffen worden wäre, selbst das Böse. Das Böse hat von ihm Grenzen gesetzt bekommen. Selbst das Böse und die dem Bösen Verfallenen werden seine Absichten erkennen und seinen Absichten dienen. Alles ist zu seinen Ehren geschaffen und alle seine Werke werden ihn einmal preisen (vgl. Ps 145,10). Wie ER das bewerkstelligen wird, das müssen wir nicht wissen. Wir wollen unsererseits das tun, was in unseren Möglichkeiten ist. Das ist wunderbar!

In den früheren Gims habe ich vielfältig auf die entsprechenden Bibelstellen verwiesen. Es ist eine wahre Freude und ein Segen von unschätzbarem Wert, dass wir immer wieder neu aus der Fülle und Zusammenhängen des geoffenbarten Wortes schöpfen und leben dürfen. In der Erkenntnis und Beziehung zu unserem Abba JaHuWaH dürfen wir stetig wachsen. Heute dürfen wir alte falsche Lehren verwerfen, ohne auf dem Scheiterhaufen enden zu müssen. Darunter gehören gut gemeinte menschliche Philosophien, die zum wesentlichen Bestand des christlichen Glaubens gehören, die aber entweder zu nichts taugen oder schreckliches Leid über die Menschen brachten – bis hin zum Holocaust.
Auch wir waren gefangen in den dogmatischen Gemächern und deren religiösen Ketten, die uns die Gründer des Christentums und die Kirchenväter angelegt haben. Die Wahrheit, die wir im TaNaCH finden deckt auf. Sie lässt uns die tiefen Zusammenhänge des Lebens erkennen und macht frei. Dieses Glaubenswachstum ist der Weg zur Fülle der Freiheit in der wir heute leben dürfen. Für viele von uns ist dieser Weg streckenweise von Kummer und Verdruss begleitet. Unser religiös-kulturelles Umfeld lässt uns diesen Weg nicht einfach so gehen.

Das NT ist die Bibel, die Papst Damasus im 4. Jahrhundert als NT (Neues Testament) zusammenstellen liess. Sie sollte verschiedene Zwecke erfüllen. Erstens sollte diese Bibel die Getauften von JaHuWaH dem El Eljon, dem Höchsten, dem Schöpfer Himmels und der Erde trennen. Zweitens sollte ihr Gott (Theos, Deus) Jesus Christus, an die Stelle von JaHuWaH treten, als Schöpfer Himmels und der Erde: “Alles ist durch ihn (die Gottheit Jesus Christus als der griechische Logos) und zu ihm hin geschaffen” (vgl. Kol 1,16-17; Joh 1,1-3 u. a. m.). Entsprechend der Denk- und Lehrweise der griechischen Philosophie galt JaHuWaH bei den Getauften von nun an nicht mehr als der allgegenwärtige Schöpfer Himmels und Erde, der in allem am Leben jedes einzelnen Menschen teilnimmt. ER wurde zu einer unnahbaren abstrakten Obergottheit gemacht, fern aller Menschen, eine Gottheit, zu der nur der Logos, hier die Gottheit Jesus Christus Erlösung und Zugang zu schaffen vermag. Im Leben der Getauften ist JaHuWaH darum von geringer Bedeutung. (JaHuWaH, der El Eljon wird immer wieder mit dem Gott (Theos, Deus) der Christen, Jesus Christus verwechselt.) Drittens waren von nun an nicht mehr die Juden das auserwählte Volk, sondern die Getauften, denn JaHuWaH, der El Eljon, (der Höchste), habe sein erwähltes Volk, die Juden, für immer verflucht und definitiv durch die Christen ersetzt. Alle Segnungen und Verheissungen seien damit auf die Getauften übergegangen. Viertens sollten damit die Kontakte der Getauften mit den Juden definitiv unterbunden werden.

Seit dem 4. Jh. sind alle Getauften an diese Lehren gekettet worden. Bis heute sind sie alle daran gekettet geblieben. Die Reformation, die angeblichen Freikirchen und alle möglichen christlichen Gemeinschaften haben daran nichts geändert. Sie vermochten sich nicht von der Ersatztheologie zu lösen. Brutal und rücksichtslos plünderten diese Männer den TaNaCH (“AT”) aus. Sie rissen alles an sich und verfluchten die Juden in zahllosen Erklärungen und Dokumenten, auf Synoden und Konzilien. Alles wurde auf der Lehre des Paulus aufgebaut, gemäss Gal 1,8-9; 1Kor 16,21; 2Thess 1,6-10 u. a. m..
Sie beraubten die Juden allen Segens, der JaHuWaH über sein prophetisches Wort dem israelisch-jüdischen Volk als Segen für alle Menschen zugesprochen hatte. Mit diesem Übergriff haben sie sich nicht nur gegen die Juden, sondern vor allem gegen JaHuWaH und die ganze Menschheit vergriffen, sie des Segens beraubt. Mit ihrem Handeln stachen sie in den Augapfel JaHuWaHs, hebräisch: babah: “Denn so spricht JaHuWaH der Heerscharen, nachdem die Herrlichkeit mich ausgesandt hat, über die Nationen, die euch geplündert haben - denn wer euch antastet, tastet meinen Augapfel an” (Sach 2,12; 5Mo 32,10; Ps 17,8).
Die bald 2000-jährige Geschichte der Getauften beweist diese traurige Tatsache. Niemand kann ihr widersprechen. Die Gründer des Christentums setzten sich damit unrechtmässig und in schändlicher Weise an die Stelle Israel. Das wird allgemein als Ersatz- oder Enterbungstheologie bezeichnet.

Ihre Schriften nannten die Kirchengründer hämisch Neues Testament, um sich unzweideutig vom prophetischen Wort und den Juden abzugrenzen. Dieses Wort, der TaNaCH (“AT”), hatte nach ihrem blinden religiösen Fanatismus nur Gottesmörder hervorgebracht! Also musste es ersetzt werden. Die neue Lehre musste sich radikal, in allen ihren Denk- und Glaubensstrukturen, vom TaNaCH abgrenzen. Nach der satanischen Theologie des Paulus und seiner Mitkumpanen waren die Juden die Gottesmörder und Diener ihres Vaters, des Teufels (vgl Joh 8,44). Sie hatten ihren Gott, Jesus Christus, ermordet. Sie sollten auf jede erdenkliche Weise gedemütigt, gemobbt und, wenn möglich, ihrer Existenz beraubt werden. In ruchloser Weise bezeichneten sie den TaNaCH als ein Altes Testament. Die Inhalte wurden bis auf das Äusserste geschändet, umgedeutet, um ihren Sinn gebracht. Ihre Unterworfenen werden seither entsprechend gelehrt. Das belegen uns die vielen prophetischen Zitate aus dem TaNaCH, die im NT verwendet werden.

Zur Zeit Jahushuas und seiner Bibelschüler(später fälschlicherweise Apostel genannt), existierten diese Schriften noch nicht, auch noch Jahrzehnte danach nicht. Diese Tatsachen waren und sind den Christen rund 1600 Jahre verschwiegen worden. Selbst die Reformatoren schafften hier keinen Durchbruch. Darum blieben die entscheidenden Konsequenzen aus. Heute ist uns der Widersinn des NT kein Geheimnis mehr.
Wozu aber benutzen wir diese Schriften? Wir prüfen diese Schriften im Lichte des TaNaCHs, im Lichte des prophetischen Wortes. Damit können wir Menschen, die nach der Wahrheit suchen, den eklatanten Widerspruch zwischen NT und dem prophetischen Wort im TaNaCH entschlüsseln. Die hebräischen Zeugnisse, die wir als Worte des Jahushua von Nazareth im NT finden, sind Worte aus dem TaNaCH, die immer schon zum selbstverständlichsten Glaubensgut eines Juden gehörten. Von den Gründern des Christentums aber, mit allerwenigsten Ausnahmen, in einen völlig anderen Kontext gestellt, geben sie einen völlig falschen Tatbestand wieder. Jahushua lehrte nichts Neues, denn alles was er lehrte, ist aus dem reichen Glaubensschatz der Juden, des TaNaCHs genommen. Das wussten wir nicht! Im NT aber sind sie, wie gesagt, mit wenigen Ausnahmen in einen völlig anderen Zusammenhang wiedergegeben, in einem antijüdischen Zusammenhang.
Wir aber hielten sie früher für Lehren, die Jahushua von Nazareth als Gegensatz zum jüdischen Glauben, gegen die Juden gerichtet lehrte, denn so lassen sie sich im NT lesen und verstehen. Dabei hat Jahushua von Nazareth vieler dieser Weisungen und ethisch-moralischen Werte wiederholt, sie vertieft. Jahrzehnte später hatten die Gründer des Christentums auf der Basis der Paulusbriefe und aus den völlig zusammenhanglosen Berichten über den Juden Jahushua von Nazareth beeindruckend fromme Romane verfasst, die den Inhalt der sogenannten “Evangelien” im NT ausmachen.

Den Gesandten JaHuWaHs war allezeit eine besondere Sendung auferlegt. Sie sollten das auserwählte Volk allezeit im Herzen JaHuWaHs, im Segen Abrahams, bewahren. Jene, die auf Abwege gerieten, sollten sie zur Umkehr motivieren, sie zurückholen, wie verlorene Schafe. Das bestätigt uns der TaNaCH.
Darin sollen sie zum Licht der Völker werden. Korrekt wird uns z. B. auch folgende Aussage Jahushuas von Nazareth im “NT” übermittelt: “Er aber antwortete und sprach: Ich bin nur gesandt zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel” (Mt 15,24). Er ist nicht gekommen um die ganze Welt zu erlösen, wie das bei dem wachsenden Antijudaismus und der darauf folgenden Umpolung des TaNaCHs überall unter Christen gelehrt wird. Er hat die Welt nicht erlöst, dass sieht und erfährt jeder Mensch, der seinen Verstand einschaltet und damit keiner frommen Selbsttäuschung zum Opfer fällt.

Das grosses Endziel JaHuWaHs mit der Menschheit wird uns im TaNaCH durchgehend mitgeteilt. Doch bevor das Endziel erreicht werden wird, wird JaHuWaH “selbst” kommen. Es wird der Tag JaHuWaHs vorangehen. Wir sind allgemein gewohnt zu sagen “der Tag des Herrn”. Die Propheten bezeugen einstimmig, dass niemand anders als ER, JaHuWaH selbst, auf dem Berg Jerushalajims, auf dem Ölberg erscheinen wird. Das ist selbstverständlich eine Parabel. Mit SEINEM Geist wird JaHuWaH in den JaHuWaH-treuen gegenwärtig sein:

“Und JaHuWaH wird auf diesem Berg die Hülle (Gericht) verschlingen, die das Gesicht aller Völker verhüllt (im Gericht hält), und die Decke (das Gericht), die über alle Nationen gedeckt ist. Den Tod verschlingt er auf ewig (in Sieg), und der Herr JaHuWaH wird die Tränen abwischen von jedem Gesicht, und die Schmach seines Volkes wird er von der ganzen Erde hinwegtun. Denn JaHuWaH hat geredet. An jenem Tag wird man sagen: Siehe da, unser Erlöser, auf den wir hofften! Wir wollen jauchzen und uns freuen in seiner Errettung!” (Jes 25,7-9).

Das ist die zentrale Botschaft des TaNaCHs. Sie durchzieht die ganze Schrift. Etwas anderes kennt der TaNaCH nicht! Weder der Prophet Jeshajahu noch ein anderer Prophet spricht jemals von einem Jesus-Gott der als Gesalbter, als wahrer Gott und wahrer Mensch, als fleischgewordener Gott, den Platz des himmlischen Vaters JaHuWaH einnehmen würde. Nirgendwo hat JaHuWaH den Auftrag gegeben, dass eine Gottheit SEINEN Platz einnehmen würde, auch nicht, dass ein Messias der Endzeit auftreten würde, der schon einmal gelebt haben würde, der gekreuzigt, begraben, auferstanden, entrückt und gleich danach wiederkommen würde.

Wen dem so wäre, dann würden diese Lehren den TaNaCH (die Thora, die Reden der Propheten und der Schriften) durchgehend beherrschen. Sie würden das zentrale Glaubensleben der Juden ausmachen, bis zu dieser Stunde. Doch die Propheten lehren davon nichts. Jahushua lehrt davon auch nichts. Jahushua von Nazareth hat nichts gelehrt, das nicht aus dem Zusammenhang der Thora oder des prophetischen Wortes kam. Im nächsten Gim 145 wollen wir auf Parallelaussagen im TaNaCH eingehen, die im Zusammenhang mit dem Anbruch des vorhergesagten Friedensreiches (Messianisches Reich) stehen. Dabei möchte ich auf Begriffe eingehen wie “Sohn”, “Erwählung”, “Heilige” usw. Sie stehen im Zusammenhang von “Gesalbter”.

Wir wollen uns von Herzen darüber freuen, dass wir immer mehr Zugang zu den tiefen Quellen und Schätzen des Glaubensbuches Jahushuas, dem TaNaCH finden. Damit werden wir immer tiefer in die Werte seines Glaubens verwurzelt. Das bedeutet Leben in Fülle. “Gerechtigkeit sind deine Zeugnisse für ewig. Gib mir Einsicht, damit ich lebe!” (Ps 119,144).

In dieser Freude wünsche ich allen gesegnete Zeiten, Zeiten des inneren Friedens und der inneren Ruhe aus dem reichen Schatz des Abba Vaters.

Gregor Dalliard

Ankündigungen

Wir laden dich herzlich zu unserem nächsten Bibeltreffen in Finsterhennen ein. Wir treffen uns wieder am 15. Dezember 2024 um 14,00 Uhr bei Martin und Kornelia Hunzinger-Schmid, Allmenhag 2, 2577 Finsterhennen. Wir freuen uns ganz fest auf die gemeinsame Zeit! Shalom!

In unregelmässigen Abständen publiziere ich Lebensimpulse (Lims).

Unter dem Kennwort Fragen Leserfragen (Lefs) möchte ich neu auf Leserfragen eingehen. Dabei werde ich auch aufschlussreiche und weiterführende Zusammenhänge anderer zu wichtigen biblischen Themen veröffentlichen.